Erneut fürchten Anleger hohe Verluste im Zusammenhang mit der virtuellen Währung Bitcoin. Nach der Schließung der Bitcoin-Börse MyCoin in Hongkong sei zu befürchten, dass rund drei Milliarden Hongkong-Dollar (342 Millionen Euro) verloren seien, hieß es gestern. Beim Büro eines örtlichen Abgeordneten hätten sich Dutzende besorgte Anleger gemeldet.
Eine Anlegerin berichtete, sie habe im September über die Plattform 1,3 Millionen Hongkong-Dollar in Bitcoin investiert. Die Mitarbeiter der Börse hätten ihr gesagt, dass sie das Geld innerhalb von vier Monaten wieder einnehmen und binnen eines Jahres 200 bis 300 Prozent Gewinn machen könne. Es könnten mindestens 3000 Anleger betroffen sein.
Die virtuelle Währung Bitcoin war im Jahr 2009 als Antwort auf die Finanzkrise erfunden worden. Geschaffen von einem unbekannter Programmierer, als eine von Staaten, Zentralbanken und anderen Finanzinstituten unabhängige Währung.
Das virtuelle Geld wird durch komplexe Verfahren berechnet, der Wechselkurs zu echten Währungen schwankt stark. Im Jahr 2013 war ein Bitcoin zeitweise mehr als 1200 US-Dollar (1060 Euro) wert, im vergangenen Monat waren es etwa 285 Dollar. Virtuelle Währungen unterliegen praktisch keiner behördlichen Regulierung. Mehrere Länder haben vor den Risiken gewarnt, da Nutzer im Falle von Problemen oder Betrugs nicht vor Verlusten geschützt sind.