Hinten drückt der Schuh! Beim SV Werder Bremen herrschen nach den Ausfällen von Amos Pieper (Knöchelbruch), Milos Veljkovic (Knieprobleme) und nun auch noch Niklas Stark, der den Norddeutschen mit Hüftproblemen mehrere Wochen lang fehlen wird, große Abwehrsorgen. Vor dem Auswärtsspiel beim 1. FC Köln am Freitag (20.30 Uhr im Liveticker unserer Deichstube) gibt es daher nur noch zwei Alternativen für die Besetzung der rechten Position in der Dreierkette. Aber für wen entscheidet sich Trainer Ole Werner gegen die wieder erstarkten Kölner – für Routinier Christian Groß oder den deutlich jüngeren Winter-Neuzugang Julian Malatini?
„Ich habe etwas im Kopf“, hielt sich Werner am Mittwoch bedeckt, welche Variante er fürs Abendspiel im Rhein-Energie-Stadion bevorzugt, wollte der Chefcoach des SV Werder Bremen wenig überraschend noch nicht preisgeben. Werner verriet nur, dass die Entscheidung zwischen Groß und Malatini fallen werde: „Das sind die beiden Optionen. Beide genießen unser Vertrauen, und beide haben es für uns schon gut gespielt. Julian letzte Woche gegen Heidenheim und Grosso gegen Leipzig.“
Für den erst 22-jährigen Malatini spricht, dass er seine Sache nach der überraschend frühen Einwechslung gegen den 1. FC Heidenheim (1:2) sehr unaufgeregt erledigt hat. „Er macht das insgesamt alles gut“, befand Werner und attestierte dem Argentinier: „Er macht seine Entwicklungsschritte und hat letzte Woche gegen Heidenheim in einer schwierigen Situation seine Leistung gezeigt.“ Doch Werner verwies eben auch einmal mehr auf die vielen Neuerungen, die derzeit auf seinen südamerikanischen Winter-Neuzugang einprasselten. „Er ist ein junger Spieler, der noch Entwicklungspotenzial hat und sich an viele Dinge gewöhnen muss. Auch unabhängig vom Fußball – neue Sprache, neues Land, andere Fußball-Kultur, eine andere Art und Weise, wie man auf dem Platz arbeitet.“ Das alles dürfe man nicht unterschätzen.
Richtungsweisende Entscheidung möglich
Auf den inzwischen 35-jährigen Christian Groß, der sein gesamtes Fußballer-Leben in Norddeutschland verbracht hat, treffen all diese Dinge im Spätherbst seiner Karriere natürlich nicht mehr zu. Den erfahrenen Profi kann so schnell nichts aus der Ruhe bringen. Allerdings ist der Defensivspezialist aufgrund seines Alters und seiner Tempodefizite aktuell nur noch Back-up-Profi im Bremer Kader, der zuletzt, wenn überhaupt, als Last-Minute-Joker gefragt war. Lediglich beim 1:1 gegen RB Leipzig Mitte Dezember durfte „Grosso“ von Beginn an ran. Beim Gegentreffer durch Leipzigs Lois Openda machte der gebürtige Bremer eine äußerst unglückliche Figur. Gut möglich also, dass Ole Werner in Köln auf die Variante „frisches Blut“ setzt und damit möglicherweise auch eine richtungsweisende Entscheidung für die kommenden Wochen fällt. Denn so lange werden die Bremer noch auf Niklas Stark verzichten müssen.
„Er hat schon länger Probleme an der Hüfte gehabt, die sich jetzt verschlechtert haben in den letzten Wochen“, sagte Werner über Stark und betonte: „Das Gelenk muss nun zur Ruhe kommen.“ Der Ausfall sei zwar ärgerlich für alle Beteiligten, „aber das ist der Weg, der am vernünftigsten ist und der dann hoffentlich dazu führt, dass 'Starki' noch viele Spiele für uns macht dieses Jahr“.