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Immobilienmarkt Wohnungspreise in Bremen erstmals seit Jahren wieder gesunken

Steigende Zinsen haben den Boom auf dem Immobilienmarkt vorerst beendet. Wie sich das auf Bremen auswirkt, zeigt jetzt der Bericht eines Immobilienexperten.
20.02.2024, 20:00 Uhr
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Wohnungspreise in Bremen erstmals seit Jahren wieder gesunken
Von Christoph Barth

Die Preise für Eigentumswohnungen in Bremen sind 2023 erstmals seit Jahren wieder gesunken. Während die Neubaupreise stagnieren, sind Wohnungen aus dem Bestand rund zehn Prozent billiger zu haben als im Jahr 2022. Das geht aus dem jüngsten Marktreport des Immobiliendienstleisters Robert C. Spies hervor. Dennoch bleibe der Immobilienmarkt in Bremen insgesamt "robust", heißt es.

„Die Nachfrage nach Eigentumswohnungen in der Hansestadt ist nach wie vor stark – insbesondere in sehr gefragten Wohnlagen übersteigt sie in Teilen noch das Angebot“, berichtet Nicola Metzger, Leiterin für den Verkauf von Eigentumswohnungen bei Spies. Demografische Effekte wie etwa hohe Zuzugszahlen sorgten weiterhin für einen hohen Bedarf an Wohnraum; angesichts der wenigen Neubauten bleibe das Angebot insgesamt knapp.

Schwachhausen an der Spitze

Im Durchschnitt lag der Kaufpreis für eine Neubauwohnung 2023 bei 5250 Euro pro Quadratmeter, so viel wie im Jahr 2022. Überdurchschnittlich teuer waren dabei Neubauten in Schwachhausen mit über 6000 Euro; weniger als 4000 Euro erlösten Wohnungen in Osterholz, Hemelingen und Huchting.

Die Durchschnittspreise für Bestandswohnungen sanken im vergangenen Jahr erstmals nach längerer Zeit wieder – von 3100 auf 2800 Euro pro Quadratmeter. Hier führt die Überseestadt die Preistabelle mit 4200 Euro an, während etwa in Gröpelingen nur 1600 Euro zu erzielen waren.

Wohnungen in einem schlechten energetischen Sanierungszustand – Heizung, Dämmung, Fenster – haben es dabei zunehmend schwer: „Wenig energieeffiziente Bestandswohnungen, die in den letzten Jahren nicht modernisiert wurden, in einfacher Lage werden aktuell selektiver nachgefragt“, beobachtet Nicola Metzger. Trotz guter Nachfrage und eines begrenzten Angebots blieben viele Wohnungen mittlerweile länger auf dem Markt; die Zeiten, in denen sie den Maklern unbesehen aus der Hand gerissen wurden, sind fürs Erste vorbei.

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Gewöhnung an hohe Zinsen

Eine große Rolle spielten dabei im vergangenen Jahr die gestiegenen Zinsen. Diese wirkten sich "mitunter selektierend auf die Käuferschicht" aus, heißt es in dem Spies-Report. Das heißt: Nicht jeder kann sich den Immobilienkauf noch leisten. Mittlerweile gewöhnten sich die Marktteilnehmer aber an die Zinswende, insbesondere im zweiten Halbjahr, bemerkt Metzger. Perspektivisch geht sie von leicht sinkenden Zinsen aus.

Im laufenden Jahr erwarten die Immobilienexperten einen stabilen Markt. In den gefragten Lagen bleibe das Angebot zwar weiterhin begrenzt; in den einfachen und mittleren Lagen könne die Nachfrage jedoch häufig bedient werden. „Das gegenwärtige Preisniveau stabilisiert sich aktuell immer mehr“, stellt Immobilienberaterin Metzger fest. Herausforderungen seien zukünftig die energetische Sanierung von Objekten und die diesbezüglichen Regularien. Auch die neuen Anforderungen an Energieausweise stellten eine Herausforderung dar, da hier künftig eine umfangreichere Datengrundlage herrschen muss, die insbesondere bei Bestandsobjekten älterer Baujahre nicht immer geliefert werden könne.

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