Die Männer des TV Neerstedt haben sich zurückgemeldet. Am 20. Spieltag der Handball-Verbandsliga Nordsee gewannen die Schützlinge von Trainer Andreas Müller das Lokalderby gegen die TSG Hatten-Sandkrug mit 28:24 (15:11) und haben damit ihren Negativtrend gestoppt. „Dieser Sieg ist Balsam für unsere Seele“, gab Müller einen Einblick in seine Gefühlslage, hatte sein Team doch zuletzt vier Niederlagen in Folge kassiert. Jetzt sieht er seine Sieben gut aufgestellt für den Kampf um Platz sieben, der zum Verbleib in der fünfhöchsten Klasse berechtigt – der dann neu geschaffenen Oberliga.
Es war das heiß umkämpfte Lokalderby, das alle erwartet hatten. Das Hinspiel endete unentschieden, die Teams sind in der Tabelle Nachbarn. In Neerstedt begannen die Gastgeber etwas nervös und gerieten nach sechs Minuten mit 1:3 in Rückstand. Den drohenden Fehlstart wendete Max Hülsmann mit zwei Toren zum 3:3 ab (8.). Bis zum 7:8-Anschlusstreffer durch Tjark Sauer hielten die von Lars Kampmann trainierten Gäste mit, ehe Niels-Uwe Hansen, Max Hülsmann und noch einmal Hansen das Ergebnis aus Neerstedter Sicht auf 11:7 schraubten. Neerstedt fand im Angriff stets die Antwort auf einen Treffer der Gäste und hielt kontinuierlich einen Vier- bis Fünf-Tore-Vorsprung. In die Halbzeitpause ging es beim 15:11.
Neerstedt behält die Nerven
Auch im zweiten Durchgang stand die Deckung der Neerstedter sehr ordentlich und verteidigte ihren Vorsprung mit großem Einsatz. Auf der rechten Angriffsseite überzeugten Hülsmann und Kyan Petersen, die einen ständigen Unruheherd darstellten, und auf der linken Seite fand Niels-Uwe Hansen mit fünf Toren zu alter Form. Andrej Kunz' Treffer zum 25:20 in der 49. Minute schien bereits die Entscheidung zu sein, jedoch setzte die TSG noch einmal zu einem Zwischenspurt an und verkürzte auf 23:25 (51.). In dieser wichtigen Spielphase, in der das Match noch einmal hätte kippen können, zog Andreas Müller die grüne Karte, ordnete in der einminütigen Auszeit das Spiel seiner Mannschaft neu und stellte sie geschickt auf die verbleibende Spielzeit ein.
Der Youngster des TVN, Raik Steenken, war es, der vier Minuten vor Schluss zum 27:23 traf und letzte Zweifel am Erfolg seines Teams ausräumte. „Dieser Sieg ist zweifellos als enorm wichtig einzustufen, weil er unsere Talfahrt beendet hat“, ordnete Müller ein. „Jetzt wollen wir im Kampf um Platz sieben noch ein Wörtchen mitreden und den VfL Fredenbeck II abfangen“, fügte er hinzu.