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2. Floorball-Bundesliga 9:8 im Topspiel: Aber die Lilienthaler Wölfe bleiben Zweiter

Ein Sieg sollte es werden - und der ist es auch geworden. Allerdings nach Verlängerung. Damit bekamen die Lilienthaler Wölfe nicht die volle Punktzahl und verpassten den Sprung auf Platz eins.
19.03.2024, 20:00 Uhr
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9:8 im Topspiel: Aber die Lilienthaler Wölfe bleiben Zweiter
Von Dennis Schott

Lilienthal. Als die Schlusssirene ertönte, war klar, dass die Lilienthaler Wölfe ihr Ziel verfehlt hatten. Sie hätten am letzten Spieltag der 2. Floorball-Bundesliga Nord/West das Topspiel gegen Blau-Weiß 96 Schenefeld unbedingt gewinnen müssen, um ihn vom ersten Platz zu verdrängen – und trennten sich nach regulärer Spielzeit "nur" mit einem 8:8. "Wir waren enttäuscht, na klar", gab Wölfe-Akteur Lukas Bieger einen Einblick in sein Seelenleben. Gleichzeitig war der Lilienthaler aber auch stolz, was sein Team erreicht hatte. Es lag bis zum dritten Drittel noch mit drei Toren zurück und kämpfte sich in einem fortwährend hin und her wogenden Spiel zurück. Aber die Lilienthaler hätten eben in der regulären Spielzeit gewinnen müssen, um die volle Punktzahl mitzunehmen und am ärgsten Konkurrenten vorbeizuziehen. So gab es für das 9:8 nach Verlängerung nur zwei Punkte und für die Schenefelder einen Zähler.

Damit fehlte letztlich lediglich ein Tor, um den Sieg in der Nord/West-Staffel nach Lilienthal zu holen, nachdem die Wölfe das Hinspiel mit nur einem Tor Unterschied verloren hatten, das insgesamt aber bessere Torverhältnis besaßen.

Einen derart zugespitzten Konkurrenzkampf waren die Lilienthaler Wölfe in der zweiten Liga schon gar nicht mehr gewöhnt. Eigentlich fing für sie eine Saison bis zuletzt erst so richtig mit den Playoffs an, nachdem sie den Staffelsieg zumeist souverän eingefahren hatten. Daran hatte sich auch in dieser Spielzeit größtenteils nicht viel geändert, doch war da mit den Schenefeldern zumindest ein Gegner, der den Lilienthalern Paroli bieten konnte. Endlich, sagt Lukas Bieger. "Das war ausgesprochen positiv, denn wir hatten gerade im Hinblick auf die Playoffs keinen wirklichen Gradmesser", sagt er. In gewisser Weise waren die Lilienthaler die ganze Zeit ihr eigener Konkurrent gewesen.

Auch deshalb sehnten sie das Topspiel herbei, was man dem Beginn direkt anmerken konnte. Erik Ebbinghaus, Philipp Lehmann und Malte Simon Wedde spielten nach fünf Minuten eine 3:1-Führung heraus. Die Lilienthaler waren in dieser Phase zwar nicht unbedingt das bessere, aber das treffsichere Team. "Jede Mannschaft hatte ihre Chancen", beobachtete Lukas Bieger, der von einem Topspiel sprach, das hielt, was es versprochen hatte. Die Stimmung der Wölfe-Fans auf der Tribüne der Schoofmoor-Halle tat ihr Übriges.

Auf dem Feld ging es weiter umkämpft zu. Zum Ende des ersten Drittels setzten sich die Gäste besser in Szene und kamen zum Ausgleich. Während Lilienthals Jan Hoffmann wegen Stockschlags eine Zwei-Minuten-Strafe erhielt, gingen die Gäste erstmalig in Führung. Danach drohte die Partie den Lilienthalern etwas aus den Händen zu gleiten. Das zweite Drittel ging klar an Schenefeld. Den drei Toren konnte Leon Bauer nur eines entgegnen. Somit stand es vor dem Schlussdrittel 4:7.

"Schenefeld war stark, aber wir haben uns nicht entmutigen lassen", freute sich Lukas Bieger. Marvin Eilers, Luis Moes und Erik Ebbinghaus führten die Lilienthaler zum zwischenzeitlichen 7:7, und die Hausherren ließen sich auch vom 7:8 nicht von ihrem Weg abringen. Nach dem 8:8 von Malte Simon Wedde waren noch fünf Minuten zu spielen, genug Zeit also, um den Siegtreffer anzubringen. Die Gastgeber nahmen noch einmal eine Auszeit, um zu besprechen, wie sie das Überzahlspiel angehen wollen in den Phasen, in denen sie den Torwart vom Feld nahmen. Doch vergebens.

Der verpasste Staffelsieg hat für die anstehenden Playoffs allerdings formal keine großen Auswirkungen. Qualifiziert waren die Lilienthaler so oder so. Der Staffelsieg hätte eher moralische Vorteile gehabt, um "mit einem guten Gefühl in die Playoffs zu gehen", sagte Lukas Bieger. Die Lilienthaler Wölfe werden sich mit den Frankfurt Falcons, den Zweiten der Süd-Staffel messen. Das Ziel? "Wir wollen die Playoffs gewinnen", gibt Bieger aus, wohl wissend, dass es ausschließlich um den sportlichen Wettkampf gehen wird. Denn ein Aufstieg kommt für die um Konsolidierung bemühten Lilienthaler Wölfe nicht infrage. Den Aufstiegsverzicht haben sie bereits im Januar beim Verband eingereicht.

Lilienthaler Wölfe: Urumovic, Flathmann; Hoffmann, Ebbinghaus, Plenge, P. Schneider, j. Schneider, L. Bauer, F. Schneider, Bieger, Schweiger, Diaz de Armas, Moes, Eilers, Lehmann, C. Bauer, Wedde

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