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Oldtimer-Treffen PS-Oldies und Fans feiern zweiten Oldtimertag in Hepstedt

Oldtimer-Treffen in Hepstedt: Ein Fest für PS-Oldies und ihre Fans. Mit betagten Modellen von Fendt, Lanz und Deutz zieht das Event Besucher aus ganz Norddeutschland an.
21.04.2024, 15:08 Uhr
Lesedauer: 3 Min
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Von Christina Klinghagen

Schon von Weitem war das laute Knattern der mehr oder weniger starken PS-Oldies zu vernehmen. Während einige der betagten Modelle ordentlich nebeneinander geparkt auf schaulustige Fans warteten, waren andere Vertreter bekannter Marken wie Fendt, Lanz und Deutz im Einsatz auf dem Feld, um dort ihren Dienst beim Tiefpflügen zu vollbringen. Bei besten Wetterbedingungen tummelten sich am Sonnabend zahlreiche Besucher auf der Wiese gegenüber der Feuerwehr, wo der Fanclub Mickaela e.V. zu seinem zweiten Oldtimertag eingeladen hatte. Mitglieder aus 13 Oldtimer-Vereinen aus dem norddeutschen Raum waren vor Ort, um ihre Fahrzeuge zur Schau zu stellen.

Mehr Traktoren als Autos

„Es sind mehr Traktoren als Autos oder Motorräder vertreten. Dazu haben wir knapp 80 Bauwagen zur Übernachtung hier“, berichtete Holger Reiß, erster Vorsitzender des Fanclubs Mickaela, der sich über das große Interesse an dieser Veranstaltung sichtlich erfreut zeigte. Er selbst hat zwei Töchter im Alter von 17 und 20 Jahren, die sein Hobby teilen und von klein auf mit dabei sind. „Du musst heutzutage Kinder dafür begeistern und ihnen die alte Technik mitgeben, sonst bleibt der Nachwuchs aus“, betonte er.

Bei den Jugendlichen scheint der Oldtimer-Trecker jedenfalls im Trend zu liegen. So präsentierte Pascal Grünewald aus Badenmoor voller Stolz seinen McCormick aus dem Baujahr 1967. „Den musste ich erst wieder zum Laufen bringen. Die Einspritzpumpe war defekt“ erklärte der 20-Jährige, wobei er mit einem Tritt auf das Gaspedal demonstrierte, wie gut sein Gefährt jetzt in Schuss ist. Ein noch älteres Fahrzeug zeigte sein Freund Jona Sühl, der mit seinem Fendt Dieselross F15 aus dem Baujahr 1951 angereist war. „Der hat nur einen Zylinder, deshalb tuckert er so schön“, schwärmte der 18-Jährige. Für ihn ist sein Trecker, für den er auch einen Pflug besitzt, das schönste Hobby.

Hüpfburg und Sonnenschein

Neben vielen unterschiedlichen Oldtimer-Modellen, einem Floh- und Teilemarkt sowie Pizza, Pommes, Bratwurst und Co. gab es auch Aktionen für die jüngsten Besucher. So konnte auf einer Hüpfburg ausgiebig getobt und eine Kinderschminkstation besucht werden. Die Kleinsten hatte ihren Spaß auf einer Sandbaustelle, wo sie mit Trecker und anderem Spielzeuggefährt eifrig bei der Sache waren. Große Oldtimer-Fans zog es währenddessen an den Rand einer Ackerfläche, auf der das Tiefpflügen stattfand. Tatkräftigen Einsatz zeigte hierbei der Verein Oldtimer & Moor, der mit Tieflader, Schlepper auf Achse und Treckern in Hepstedt angereist war. „Gestern nur Wolkenwetter, daher wären wir fast nicht losgefahren. Doch jetzt wurden wir hier mit Sonnenschein belohnt“, freute sich Vereinsmitglied Manfred Brinschwitz aus Loxstedt-Düring. Für ihn seien die Oldtimer-Treffen etwas ganz Besonderes. "Es ist wie eine kleine Familie und wir wissen mit unserer Freizeit immer etwas anzufangen“. Wie er sich erinnerte, habe Oldtimer & Moor vor über 25 Jahren in Oyten auf dem Backsberg zum ersten Mal tiefgepflügt. Wenn der Verein das Tiefpflügen heute als Hobby betreibt, hatte es zu früheren Zeiten eine wichtige Bedeutung. „Gleich nach dem ersten Krieg wurden die Moore kultiviert, weil die Menschen etwas zum Essen brauchten. Dort wurden dann Kartoffeln und Getreide angebaut“, erzählte Brinschwitz.

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Aus der Region mit dabei waren die Oldtimerfreunde Wilstedt und Umgebung, darunter Karlheinz Wobbe mit seinem Lanz Bulldog aus dem Baujahr 1954. „Ich erkenne einen Lanz aus zehn Kilometer Entfernung“, behauptete der gelernte Landmaschinenschlosser, der ganz zu seiner Freude zum 65. Geburtstag einen Lanz geschenkt bekam. Vor etwa zehn Jahren hatte Michael Wehrmann, erster Vorsitzender der Oldtimerfreunde Wilstedt und Umgebung, sein Hobby mit einem 14 PS starken Normag Zorge aus dem Baujahr 1957 begonnen. Mittlerweile ist er im Besitz eines Treckers mit der Bezeichnung ICH 523. „Mit den 50 PS bin ich nicht mehr so eingeschränkt. Der andere war zwar älter, aber auch schöner.“ Seinen beiden Söhnen Justus und Linus schien aber auch der „neue“ Trecker sehr gut zu gefallen.

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Am Ende rundum zufrieden mit der Veranstaltung zeigte sich Holger Reiß. „Die Resonanz war so positiv, dass wir jetzt alle zwei Jahre so weitermachen wollen und uns über neue Mitglieder sehr freuen würden.“

Info

Weitere Informationen gibt es unter www.facebook.com/fanclubmickaela im Internet.
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