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Bremer Bevölkerung wächst Senat sieht Bedarf für drei neue Grundschulen

Weil die Bremer Bevölkerung wächst, sieht die Bildungsbehörde bis zum Jahr 2025 Bedarf für drei neue Grundschulen - jeweils eine in der Überseestadt, im Hulsberg-Viertel und in der Neustadt.
28.04.2016, 00:00 Uhr
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Senat sieht Bedarf für drei neue Grundschulen
Von Sara Sundermann

Weil die Bremer Bevölkerung wächst, sieht die Bildungsbehörde bis zum Jahr 2025 Bedarf für drei neue Grundschulen - jeweils eine in der Überseestadt, im Hulsberg-Viertel und in der Neustadt.

Die Bremer Bevölkerung wächst, es gibt mehr Kinder in der Stadt. Die Bildungsbehörde benennt nun, wo neue Schulen gebraucht werden. Diese Schulstandortplanung ist am Mittwoch in der Bildungsdeputation vorgestellt worden.

Demnach werden bis zum Jahr 2025 drei komplett neue Grundschulen in Bremen entstehen müssen: eine in der Überseestadt, eine im Hulsberg-Viertel und eine in der Neustadt. Genaue Standorte für diese Schulen benennt die Behörde überwiegend noch nicht. Dies soll erst noch im weiteren Prozess und mit Beteiligung der Beiräte festgelegt werden.

In der Überseestadt sollen rund 1300 neue Wohnungen entstehen. Dort werde eine neue, mindestens zweizügige Grundschule gebraucht. Die Schulen in Walle und Findorff könnten die Kinder der künftigen neuen Bewohner des ehemaligen Hafenquartiers nicht alle aufnehmen. Davon gehen die Behördenmitarbeiter aus.

Prognose: Über 700 Kinder im Hulsberg-Viertel

Eine zweite Grundschule werde in der Östlichen Vorstadt benötigt, wo im Hulsberg-Quartier etwa 1100 Wohneinheiten auf dem bisherigen Klinikgelände entstehen sollen. Behördenmitarbeiter schätzen, dass in dem Neubaugebiet künftig mehr als 280 Kinder unter sechs Jahren und mehr als 450 Kinder zwischen sieben und 17 Jahren leben werden. Weil an den umliegenden Grundschulen auch ohne Zuzug schon Engpässe drohten, werde in Zukunft zusätzlich eine neue zweizügige Grundschule benötigt.

Auch in der Neustadt, wo in der Gartenstadt Werdersee rund 570 Wohnungen entstehen sollen, wird es mehr Kinder geben. Weitere kleinere Baugebiete sind in der Nähe geplant. Für die Kinder der künftigen Bewohner würden zwei zusätzliche Schulklassen gebraucht, und auch in zentralen Bereichen der Neustadt gebe es zusätzlichen Bedarf, so die Behörde.

Die Kapazitäten an den Grundschulen am Buntentorsteinweg und an der Karl-Lerbs-Straße seien ausgeschöpft. Die Behörde empfiehlt deshalb, eine dreizügige Grundschule auf dem Gelände der Wilhelm-Kaisen-Oberschule zu bauen. Dort könnten Kinder dann von der ersten bis zur zehnten Klasse an einem Ort zur Schule gehen. Wenn auch noch Modulbauten mit bis zu 500 Wohnungen rund um die Scharnhorstkaserne entstehen sollten, werde in der Neustadt sogar eine vierzügige Grundschule gebraucht.

CDU kritisiert: "Gymnasien werden von der Planung ausgenommen"

Die Größenordnung des Schulplätzebedarfs werde angemessen eingeschätzt, sagt der bildungspolitische Sprecher der CDU-Bürgerschaftsfraktion, Thomas vom Bruch. Allerdings sieht er auch Bedarf in Oberneuland, wo auf dem Gebiet des ehemaligen Büroparks ein neues Wohngebiet entsteht.

„Auch dort muss man über zusätzliche Schulkapazitäten nachdenken“, so vom Bruch. Er kritisiert zudem, dass die Gymnasien in der Planung kaum vorkämen. „Die Kapazitäten der Gymnasien werden gedeckelt, aus ideologischen Gründen wird eine Schulart komplett von der Planung ausgenommen.“ Die CDU fordert, dass man darüber nachdenken müsse, weitere Gymnasien einzurichten.

Die Schülerzahl könnte noch stärker steigen, als die Bildungsbehörde annimmt, sagt Kristina Vogt, Fraktionsvorsitzende der Linken. „Ich bin nicht sicher, ob wir mit drei neuen Grundschulen hinkommen, ich halte das für eine knappe Planung.“

Weil zum Teil noch unklar sei, wo weitere Neubaugebiete entstehen, sei es allerdings schwer, neue Schulen zu planen, räumt sie ein. Vogt kritisiert aber, dass in der Raumplanung für neue Schulgebäude keine Extra-Räume für Kinder mit Verhaltensauffälligkeiten vorkämen. Es werde so künftig auch in neuen Schulen an Räumen fehlen, die für die Inklusion wichtig seien.

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