In einem offenen Brief an Innensenator Ulrich Mäurer (SPD) und Polizeipräsident Lutz Müller haben Grüne Jugend und Jusos das Vorgehen der Polizei im Fall des Werder-Ultras Valentin kürzlich scharf kritisiert. Der 21-Jährige befindet sich seit dem 1. Juli in Untersuchungshaft.
Er soll am 19. April im Zuge des Nordderbys zwischen Werder Bremen und dem Hamburger SV an einem Überfall auf rechte Hooligans in der Verdener Straße beteiligt gewesen sein. Unter anderem werfen die Verfasser des Briefes der Polizei mangelhafte Taktik vor.
Demnach sollen die Einsatzkräfte die linken Ultras wissentlich in die Hände der rechten Hooligans getrieben haben. Erst danach sei es zu der Auseinandersetzung gekommen, über die jetzt ein Gericht entscheiden muss. Mäurer und Müller nahmen dieses Schreiben nun zum Anlass, den Dialog mit den Verfassern zu suchen. „Das geht besser von Angesicht zu Angesicht, als in Briefen“, sagte der Polizeipräsident am Mittwoch.
Gleichzeitig bereitet sich Valentins Anwalt Horst Wesemann auf ein Prüfung der Haftgründe seines Mandanten vor. Diese soll am kommenden Dienstag stattfinden. „Der Haftbefehl stützt sich ja auf eine befürchtete Wiederholungsgefahr. Ich habe einen Plan mit entsprechenden Meldeauflagen für Valentin erarbeitet.“ Wesemann ist deshalb zuversichtlich, dass „das für eine Beendigung der Untersuchungshaft reichen wird.“