Bremen. Der ehemalige Bremer Wurstfabrikant Karl Könecke ist tot. Nach Angaben aus Unternehmenskreisen starb er bereits am Donnerstag 80-jährig in einer Bremer Klinik.
Die Könecke Wurstfabrik wurde 1929 als Schlachterei vom Vater gegründet. Karl Könecke übernahm im Frühjahr 1963 nach dessen Tod die Leitung des Unternehmens und machte es zu einer der bedeutendsten Fleischwarenfabriken in Deutschland. Zu Spitzenzeiten beschäftigte er mehr als 1500 Mitarbeiter. Im Jahr 2012 wurde das Werk in Sebaldsbrück geschlossen und die Produktion nach Delmenhorst verlagert. Lediglich die Verwaltung blieb am Stammsitz, soll aber in Kürze ebenfalls verlegt werden.
2006 hatte Könecke sein Unternehmen an die Zur-Mühlen-Gruppe verkauft, zu der Marken wie Böklunder und Redlefsen gehören. Die Marke Könecke blieb auch nach dem Verkauf erhalten.
Karl Könecke wuchs als Fabrikantensohn im Wohlstand auf und arbeitete in jungen Jahren als Schlachter in Amerika und Schweden. Nachdem er sich aus der Fleischwarenproduktion zurückgezogen hatte, investierte er vor allem in Immobilien. Karl Könecke galt als bodenständig und führte seit einiger Zeit einen landwirtschaftlichen Großbetrieb mit Schweinen, Rindern und einer Mutterkuhhaltung in Hepstedt im Landkreis Rotenburg.
Zu seiner Biografie gehört auch, dass er 1991 wegen Verstoßes gegen Steuergesetze vor Gericht gestellt werden sollte, sich aber in die Schweiz absetzte, bis die Taten verjährt waren. Nach seiner Rückkehr nach Bremen feierte er mit viel politischer Prominenz und den Spitzen der Gesellschaft seinen 65. Geburtstag im Bremer Rathaus. (akg)
