Aumund·Blumenthal.
Vor rund zwei Jahren sollte sie noch für 1,1 Millionen Euro den Besitzer wechseln. Es fand sich jedoch kein Käufer. Nun wurde für die ehemalige Saunalandschaft Aumund in der Martinsheide mit einer Grundstücksgröße von mehr als 5000 Quadratmetern ein Verkehrswert von 390000 Euro festgelegt. Das Gebäudeensemble kommt zum zweiten Mal unter den Hammer – in der Zwangsversteigerung. Morgen früh ab halb zehn entscheidet sich das weitere Schicksal des ehemaligen Wellness-Tempels. Der Verkehrswert sei wohl deshalb so dramatisch gesunken, weil das Gebäudeensemble infolge des langen Leerstandes weiter an Wert verloren habe, sagt die zuständige Sachbearbeiterin am Amtsgericht Blumenthal. Ob die Immobilie am Mittwoch einen neuen Besitzer findet, ist fraglich. Denn die Liste der Mängel ist lang. Anfragen habe es beim Gericht bisher noch nicht gegeben. Sicherheiten seien auch nicht hinterlegt worden. Obwohl das alles nichts heißen müsse: Dass die Saunalandschaft erneut versteigert werden soll, sei ja seit Langem bekannt.
Seit etwa fünf Jahren hat in dem Gebäude niemand mehr Körperkult betrieben. Versteigert werden neben der Saunaanlage mit angegliederter Gaststätte auch Massageräume, Solarien, Schwimmbecken und Fitnessräume. Das aktuelle Gutachten vom April 2013 weist ähnlich wie ein anderes aus dem Jahr 2008 auf einen Reparaturstau hin: Die Rede ist von „starken, sichtbaren Setzrissen“. Ferner seien die Heizung und teilweise auch Fußböden defekt. Darüber hinaus sind Feuchtigkeit und Schimmelpilzbefall im Saunabereich festgestellt worden, das Schwimmbad sei derzeit nicht nutzbar.
Insgesamt werden bis Anfang April sieben Immobilien, in erster Linie Privatwohnungen und -häuser beim Blumenthaler Amtsgericht zwangsversteigert.
