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Reinhard Brückner geht in den Ruhestand / Patrick Harth wird sein Nachfolger Volksbank mit neuem Vorstand

Schwanewede. Kinder und Enkel warten, das Boot liegt für Törns bereit. Für Reinhard Brückner hat am 1.
03.05.2016, 00:00 Uhr
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Von Ulf Buschmann

Kinder und Enkel warten, das Boot liegt für Törns bereit. Für Reinhard Brückner hat am 1. Mai ein neuer Lebensabschnitt begonnen; „der dritte“, wie er sagt. Der gebürtige Rheinländer geht als Vorstand der Volksbank Schwanewede in den Ruhestand. Ihm folgt der 28-jährige Patrick Harth. Er führt das kleine Kreditinstitut mit Sitz am Damm ab sofort gemeinsam mit dem zweiten Vorstand Markus Hohnhorst.

Genau 23 Jahre, die Hälfte seines Berufslebens, stand Brückner an der Spitze. Als er 1993 aus dem Rheinland in die norddeutsche Tiefebene kam, ging es noch recht beschaulich bei der Volksbank zu. Zwei Geschäftsstellen, acht Mitarbeiter und 40 Millionen Mark Bilanzsumme waren die Kennzahlen der Volksbank Schwanewede.

Inzwischen sind es 17 Mitarbeiter, die Bilanzsumme ist auf 65 Millionen Euro gestiegen. Das Kreditinstitut ist im Vergleich zu anderen noch immer klein, doch die Steigerung verrät einiges über die Geschäftsentwicklung unter dem Vorstandsgespann Brückner und Hohnhorst, der im Jahr 2005 dazukam.

Es habe zwar turbulente Zeiten wie die weltweite Wirtschafts- und Finanzkrise gegeben, doch unter dem Strich habe sich die Volksbank gut entwickelt, zieht Brückner Bilanz: „Wir haben uns ein gutes Standing im Markt erarbeitet.“ Dabei sei es für so eine kleine Bank mit Konzentration der Geschäftstätigkeit auf Schwanewede und die umliegenden Ortschaften wie Hinnebeck, Eggestedt und Brundorf nicht so einfach, sich zu behaupten. Viele kleine Institute sind in den vergangenen Jahren von größeren geschluckt worden oder haben sich zusammengetan.

Davon ist jedoch bei der Volksbank Schwanewede keine Rede. Zwar kooperiert sie in vielen Bereichen wie der Risikoabdeckung für größere Kredite oder der Bargeldbeschaffung schon seit Langem mit den anderen Volksbanken in Bremen-Nord, Osterholz-Scharmbeck und Worpswede. Doch die Eigenständigkeit stehe nicht zur Disposition, betont Markus Hohnhorst.

Daran, sie zu festigen und vor Ort zu behaupten, arbeiten Hohnhorst und Harth nun seit Sonntag offiziell gemeinsam. Der 28-jährige gebürtige Oldenburger ist nach diversen Stationen auf der anderen Weserseite und bei der Bausparkasse Schwäbisch Hall im Jahr 2012 nach Schwanewede gekommen. Bislang war der Bankfachwirt Vertriebsleiter für das Privatkundengeschäft, bevor er im April in den Vorstand berufen wurde. Harth hebt denn auch hervor, dass die Schwaneweder Volksbank ihre Stärke aus ihrem Privatkundenbestand ziehe. Von der positiven Entwicklung in der Gemeinde profitiere auch das Kreditinstitut, denn es werde viel gebaut und die Volksbank engagiere sich in der Finanzierung.

Indes: Angesichts der niedrigen Zinsen die laut Harth „gepaart sind mit erhöhter Regulatorik“ wie der Meldepflicht für Kredite von über 25 000 Euro bei den Aufsichtsbehörden sei es für alle Banken heute schwerer, Geld zu verdienen. Da die Margen aus dem traditionellen Kreditgeschäft durch die Nullzinspolitik der Europäischen Zentralbank geringer geworden seien, suche die Volksbank nach anderen Umsatzquellen. Hierzu zählen Pacht- und Mieteinnahmen aus Grundstücksgeschäften.

Doch allzu schwarz möchten Harth und Hohnhorst die Lage nicht sehen, im Gegenteil. Sie sind entspannt. Beiden sehen die Rahmenbedingungen als sportliche Herausforderung. Und sie üben sich in Bescheidenheit: Der Gewinn dürfe auch mal etwas schmaler ausfallen. Hohnhorst sagt: „Wichtig ist, dass unsere Mitglieder am Ende einen Dividende bekommen.“

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