Zumindest einen Heimsieg zum Abschluss der Handball-Saison 2015/16 hatte sich Trainer Niko Wachowiak erhofft. Doch auch daraus wurde nichts. Mit einer unnötigen 20:26 (10:13)-Niederlage gegen den VfL Stade II hat sich die erste Frauenmannschaft der HSG Schwanewede/Neuenkirchen aller Wahrscheinlichkeit nach aus der Landesliga Bremen verabschiedet.
Wachowiak selber konnte in der Heidehalle keine Impulse mehr geben, um den erhofften Heimerfolg zu schaffen. Er musste zur gleichen Zeit als Schiedsrichter die Begegnung SG Buntentor/Neustadt gegen HSG Bruchhausen/Vilsen (38:23) in der Männer-Landesklasse leiten. Vertreten wurde er vom Trainer der zweiten Schwaneweder Frauenmannschaft, Ulf Ziehmer. Der attestierte den „Goldmädchen“ zwar, eine Partie auf Augenhöhe mit den Gästen aus Stade gezeigt zu haben. Doch es seien viele gut herausgespielte Torchancen vergeben worden.
Einmal mehr, muss man sagen, denn die Nervenschwäche beim Abschluss am gegnerischen Kreis zog sich wie ein roter Faden durch die gesamte verkorkste Saison der HSG Schwanewede/Neuenkirchen. Da nutzte es auch nichts, dass vor allem Jennifer Meyerhöfer und Iris Lüllmann fast regelmäßig die von ihnen erwartete Trefferquote erfüllten. Auch gegen die Staderinnen erzielten sie mit zusammen zehn Toren 50 Prozent der HSG-Ausbeute. Ulf Ziemer wollte der Mannschaft gleichwohl keinen Vorwurf machen. Sie habe immens gekämpft und unbedingt das letzte Heimspiel gewinnen wollen. Der Aushilfscoach: „Zumindest ein Unentschieden hätte das Team verdient gehabt.“ Das freilich ebenso wenig zum Verlassen des vorletzten Tabellenrangs gereicht hätte wie ein Sieg.
Zwei Teams sollen aus der Landesliga in die Landesklasse absteigen. Das besagt die Regel. Doch im Handballsport wird sie von Ausnahmen bestimmt. Sie sind für die „Goldmädchen“ quasi der letzte Strohhalm, an den sie sich klammern können. Allerdings ist es unwahrscheinlich, dass der TV Oyten II aus der Oberliga Nordsee in die Landesliga absteigt und damit das dritte Oytener Team verdrängt, die zurzeit den vierten Platz belegt. Die Zeichen stehen also auf Abschied. Nur so viel ist sicher: Niko Wachowiak, der das Team im Februar von Thomas Bohlmann übernommen hatte, sitzt weiterhin auf der Bank.