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Lucas Höler ist jetzt Stammspieler beim Zweitligisten SV Sandhausen / Erste Bundesliga im Visier Vom Hansa-Youngster zum Profi-Kicker

Schwanewede. „Er ist der Messi des Blumenthaler SV“, schwärmte sein damaliger Trainer Mohamed Chaaban vor gut drei Jahren. Damals führte Lucas Höler Regie bei den A-Junioren der Nordbremer in der Regionalliga Nord.
03.01.2017, 00:00 Uhr
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Von Klaus Grunewald

Schwanewede. „Er ist der Messi des Blumenthaler SV“, schwärmte sein damaliger Trainer Mohamed Chaaban vor gut drei Jahren. Damals führte Lucas Höler Regie bei den A-Junioren der Nordbremer in der Regionalliga Nord.

Heute ist der schnelle und torgefährliche 22-Jährige Stammspieler beim Fußball-Zweitligisten SV Sandhausen. Den Jahreswechsel verbrachte er bei seiner Familie in Schwanewede. Und traf sich mit Freunden aus dem Team des amtierenden Bremer Vizemeisters Blumenthaler SV.

Denen drückte Höler auch die Daumen beim 29. Amateur-Hallenspektakel in der ÖVB-Arena. Allerdings nur bis zum Halbfinale. Dann war das Projekt „Titelverteidigung“ bekanntlich beendet, weil der Bremer SV den Titel holte. „Eigentlich schade“, bekundet der ehrgeizige Profi im Gespräch mit der Sportredaktion seine emotionale Verbundenheit mit der Burgwall-Elf.

In der Halle zeigt sich Fortuna eben oft von ihrer launischen Seite. Auf dem Rasenplatz verlässt sich der 1,84 Meter große Stürmer, der das Fußball-Abc beim FC Hansa Schwanewede erlernte, denn auch lieber auf seine Qualitäten. Die sein A-Junioren-Coach Mohamed Chaaban seinerzeit so beschrieb: „Lucas ist der Schnellste und Sprunggewaltigste im Team; er ist beidfüßig, kopfballstark und torgefährlich.“

Qualitäten, die natürlich auch die Scouts von Bundesligaklubs hellhörig machen. Im November 2012 absolviert Höler ein Probetraining in der Reserve des VfL Bochum, wenig später folgt er einer Einladung der U 23 des FC Schalke 04 zu einem Test, der vier Tage dauert, bevor den Blumenthaler eine leichte Verletzung stoppt. Dennoch zeigt er sich von den Trainingsbedingungen auf Schalke begeistert.

Doch die Aufforderung, sein Können in der Regionalliga unter Beweis zu stellen, kam dann nicht aus Gelsenkirchen, sondern aus Oldenburg. Am 1. Juli wechselte Lucas Höler an die Hunte zum Verein für Bewegungsspiele von 1897 Oldenburg (VfB). Schon ein Jahr später folgte der Wechsel zur 2. Herren des FSV Mainz 05. Hatte der SV Werder Bremen also kein Interesse an dem Talent vor seiner Haustür? „Doch schon“, blickt Lucas Höler zurück. Auch die U23 der Grün-Weißen habe ihm Offerten gemacht. „Aber die spielte damals in der Regionalliga und die Zweite von Mainz 05 in der 3. Liga. Deshalb fiel mir die Entscheidung nicht schwer.“

Auch im Sommer 2016 musste der Stürmer aus dem Bremer Norden, der die Fußballstiefel zunächst für den FC Hansa Schwanewede geschnürt hatte und über den VSK Osterholz-Scharmbeck (C-Jugend bis A-Junioren-Niedersachsenliga) zum Burgwall gekommen war, nicht lange überlegen.

Da ereilte ihn der Ruf aus der Kurpfalz. Die „Jäger“ von Zweitligist SV Sandhausen hatten ihn beobachtet und für gut genug für die 2. Bundesliga befunden. Seit dem 1. Juli 2014 steht der 22-Jährige beim Tabellenzehnten unter Vertrag, der zuletzt beim 0:0 einen Punkt vom Aufstiegskandidaten Hannover 96 entführte.

Seit dem dritten Spieltag ist Lucas Höler Mitglied der Stammelf von SV-Trainer Kenan Kocak, der ihn in höchsten Tönen lobt. Beim Sport-Kurier Mannheim heißt es: „Neuzugang Lucas Höler zählt zu den positiven Überraschungen im bisherigen Saisonverlauf.“ Er habe sich in Sandhausen sehr schnell eingelebt und sei dort hervorragend im Kreis der Mannschaft aufgenommen worden, erzählt der 22-Jährige, der als „hängende Spitze“ schon 16 Liga-Einsätze für die Schwarz-Weißen bestritten hat und mit vier Treffern und vier Torvorlagen erfolgreich war. Ebenso wichtig für seinen Trainer aber ist die Tatsache, dass Lucas Höler, wie schon in seinen Blumenthaler Zeiten, ständig viel unterwegs ist und ein sehr großes Laufpensum absolviert. Er sei ein Teamplayer, beschreibt Höler seine Rolle beim kurpfälzischen Zweitligisten und fügt an: „In der 2. Bundesliga bin ich angekommen.“

Rund 570 Straßenkilometer liegen zwischen Blumenthal und Sandhausen. Das hält Lucas Höler aber nicht ab, Familie und Freunde in Blumenthal und Schwanewede zu besuchen, wenn es Spiel- und Trainingsplan des SV Sandhausen erlauben. In den Weihnachtsferien machte er zusammen mit Malte Tietze und Ali Dag Skiurlaub in Österreich, bevor er seinen ehemaligen Mannschaftskameraden die Daumen beim Turnier in der ÖVB-Arena drückte. Am morgigen 3. Januar aber beginnt dann wieder der Ernst des Lebens für den Profifußballer: Trainingsauftakt beim SV Sandhausen.

Den Klassenerhalt sollten die Kurpfälzer nach den bislang gezeigten Leistungen schaffen, ist Lucas Höler zuversichtlich, dessen Vertrag bis zum 30. Juni 2018 datiert ist und dessen Marktwert zurzeit mit 400 000 Euro angegeben wird (Quelle: transfermarkt.de).

Aber auch die 2. Bundesliga stuft der 22-Jährige als Zwischenstation ein. „Mein Ziel ist es, Fußball in der ersten Liga zu spielen“, sagt Lucas Höler und ergänzt: „Das werde ich auch einmal erreichen.“ Vielleicht kehrt der „Messi von Blumenthal“ dann an die Weser zurück.

„Höler zählt zu den positiven Überraschungen dieser Saison.“ Sport-Kurier Mannheim
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