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Planer kündigen ein Dutzend Vollsperrungen wegen sechsspurigen Ausbaus an Auf A7 droht Dauerstau

Eine riesige Baustelle wird ab 2014 den Verkehr auf der A7 nach Hamburg ausbremsen: Zwischen Bordesholmer Dreieck und Elbtunnel wird die Autobahn über 70 Kilometer Länge ausgebaut. Es drohen Sperrungen und Staus.
18.10.2013, 00:00 Uhr
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Von Markus Lorenz

Eine riesige Baustelle wird ab 2014 den Verkehr auf der A7 nach Hamburg ausbremsen: Zwischen Bordesholmer Dreieck und Elbtunnel wird die Autobahn über 70 Kilometer Länge ausgebaut. Es drohen Sperrungen und Staus.

Beim bevorstehenden Ausbau der Autobahn 7 in Hamburg wird es allein im Abschnitt Stellingen zu rund einem Dutzend Vollsperrungen kommen. Das haben die Planer angekündigt. „Allein für den Abbau der alten und den Neubau der neuen Langenfelder Brücke muss die A7 etwa zehnmal komplett gesperrt werden“, sagte Ulrich Krentz von der Planungsgesellschaft des Bundes (Deges). Hinzu kämen einmalige Vollsperrungen für den Abriss der Brücke Wördemanns Weg sowie für Rettungsübungen im fertigen Tunnel.

Die Vertreter der Deges und der Hamburger Verkehrsbehörde sagten zu, die Sperrungen möglichst auf verkehrsärmere Wochenenden oder in die Nacht zu verlegen. Ganz vermeiden ließen sich diese Blockade einer der meist befahrenen Autobahnen Deutschlands aber nicht, sagte Baudirektor Klaus Franke. „Der Ausbau ist eine Operation am offenen Herzen.“ Heißt: Während der mindestens zehnjährigen Bauphase muss die Autobahn prinzipiell offen bleiben, gearbeitet wird unter dem rollenden Rad.

Der Ausbau der A7 ist das größte Straßenbauvorhaben im Großraum Hamburg seit Jahrzehnten. Die mit täglich 152000 Fahrzeugen überlastete Verbindung erhält zwischen Bordesholmer Dreieck und Elbtunnel zwei zusätzliche Fahrstreifen. Hinzu kommt auf Hamburger Gebiet der dreigeteilte Lärmschutzdeckel in den Abschnitten Schnelsen, Stellingen und Bahrenfeld/Othmarschen. Die Verbreiterung samt der aufwendigsten Autobahndeckelung in ganz Europa soll 2014 starten und wird wohl mindestens bis 2023 dauern. Die Kosten liegen bei mehr als einer Milliarde Euro. Den Löwenanteil trägt der Bund.

Abfahrt für 18 Monate dicht

Auf Hamburger Territorium beginnen die eigentlichen Arbeiten Mitte kommenden Jahres in Schnelsen, ein Jahr später folgt der Abschnitt Stellingen. Damit verläuft der Ausbau in diesen beiden Bereichen weitgehend zeitgleich. In Schnelsen sind für den Bau der 560 Meter langen Lärmhaube ebenfalls zwei Vollsperrungen der A 7 angekündigt. Eng wird es dort ab 2016 zudem, wenn die Abfahrt Schnelsen für 18 Monaten dicht gemacht wird.

Vorbereitende Maßnahmen sind angelaufen, was Autofahrer auch im Hamburger Stadtgebiet in Kürze besonders zu spüren bekommen werden. Ab Februar errichtet die Stadt an der Kreuzung Kieler Straße/Sportplatzring eine halbjährige Großbaustelle. Der Bereich wird so umgestaltet, dass er in der Deckelbauphase weniger stauanfällig ist.

Der Stellinger „Schalldämpfer“ wird knapp 900 Meter lang und erstreckt sich von nördlich der Anschlussstelle Stellingen bis zur Güterumgehungsbahn. Die kreuzende Brücke Wördermanns Weg wird auf die Tunneloberfläche verlegt. In den angrenzenden Gärten ragt die Tunnelhaube dann bis zu drei Metern in die Höhe. Die Betonwände und das gesamte Tunneldach sollen begrünt werden. Auf diesem Deckel entsteht laut Planungen ein „eher robuster Park“ mit Sitzbänken, einer durchgängigen Promenade sowie 43 Kleingartenparzellen. Außerhalb des Tunnels erhält die A7 auf 2,7 Kilometern Flüsterasphalt.

Eine Besonderheit in diesem Bereich ist zudem der Neubau der Langenfelder Brücke, ein etwa 600 Meter langes Autobahnstück oberhalb des Langenfelder Bahnhofs. Demontage und Montage der Querung im laufenden Betrieb seien für die Ingenieure eine ganz erhebliche Herausforderung, sagte der Deges-Bauleiter Bernd Hoffmann. Und wohl auch ein Spektakel für Technikinteressierte: Denn die Brücke soll oberhalb der Gleise abgesägt und anschließend zur Seite verschoben werden, um die Bahnanlagen zu schonen. Allein diese Arbeiten sollen von Mitte 2014 bis Ende 2018 dauern. Kommentar Seite 2

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