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Angebot für Wanderer im Harz / Nach mildem Winter steigt Zahl der Blutsauger Automaten versprühen Zecken-Abwehrmittel

Thale. Ein milder Winter hat die Lebensbedingungen für Zecken begünstigt. „Im Vergleich zum Vorjahr gibt es aufgrund des milden Winters und des schönes Frühlings dieses Jahr wesentlich mehr Zecken in Niedersachsen“, sagt Masyar Monazahian vom Landesgesundheitsamt.
28.07.2014, 00:00 Uhr
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Ein milder Winter hat die Lebensbedingungen für Zecken begünstigt. „Im Vergleich zum Vorjahr gibt es aufgrund des milden Winters und des schönes Frühlings dieses Jahr wesentlich mehr Zecken in Niedersachsen“, sagt Masyar Monazahian vom Landesgesundheitsamt. Die Wahrscheinlichkeit, an einer Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) zu erkranken, sei aber in Niedersachsen sehr gering. Die Krankheit werde durch den Stich von FSME-infizierten Zecken übertragen, die landesweit sehr selten vorkämen.

Die Gefahr eines Zeckenstiches besteht den Angaben Monazahians zufolge grundsätzlich in allen Wald- und Wiesengebieten. 60 Prozent der Zecken-Stiche passierten im heimischen Gärten oder in Parks, sagte der Leiter der Mikrobiologie. In den vergangenen drei Jahren gab es in Niedersachsen 42 FSME-Meldefälle, nur acht Betroffene hätten sich den Virus auch in diesem Bundesland geholt. 2013 gab es nach Angaben des Robert Koch-Institutes bundesweit 420 Fälle, im Jahr davor 195.

Im Harz können sich Spaziergänger jetzt per Automat gegen die Bisse der Blutsauger schützen. Für einen Euro spucken die einer Zapfsäule ähnelnden Apparate, die in Thale und Tresenburg stehen, für etwa 20 Sekunden das Abwehrmittel aus. „Es ist ein handelsübliches Insektenschutzmittel mit jenem Zitrusduft, den Zecken so abstoßend finden“, sagte Nicole Reuß von der Herstellerfirma Zeckiness. Die Tiere sollen damit nicht getötet, sondern nur abgeschreckt werden.

Der Sprecher des Nationalparks Harz, Friedhart Knolle, sagt, er kenne die Wirkungsweise nicht, deshalb wolle er sich nicht äußern. Aber eines stehe fest: „Die Zeckengefahr ist in der freien Natur immer groß, also auch im Harz.“ Bei Streifzügen durch Wiesen und Wälder werde sie von Wanderern oft sehr unterschätzt.

Auf die Idee zu dem Automaten kamen Nicole Reuß und ihr Ehemann Niko zufällig. An einer Raststätte hatten sie sich spontan zu einer Wanderung durch den Harz entschlossen, aber kein Mittel gegen Zecken für sich und die beiden Kinder dabei. So tüftelten und bauten die medizinisch-technische Assistentin und der gelernte Luft- und Raumfahrttechniker und gründeten die Firma Zeckiness.

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