Stuhr·Delmenhorst. Die seit dem 13. Oktober vergangenen Jahres verschwundene Davina Seyfried ist tot. Laut Polizei wurde der Leichnam der aus Stuhr stammenden Frau bereits am 4. November im Wattenmeer bei Brunsbüttel in Schleswig-Holstein gefunden. Die Zuordnung der Toten zum Vermisstenfall Davina Seyfried dauerte insgesamt mehr als sieben Monate.
Mutter Ute Seyfried erreichte die Nachricht vom Tod ihrer Tochter am Mittwochabend. Sie und ihre Familie hatten bis zuletzt gehofft, Davina noch lebend wiederzufinden. Dutzende Helfer hatten die Suche nach der damals 26-Jährigen medienwirksam begleitet. Zeitungen, Illustrierte und Fernsehsender berichteten bundesweit über den Fall, auf einer Internetseite wurde durchgängig der Stand der Suche vermeldet.
Auch in sozialen Netzwerken wie Facebook fanden sich viele Menschen zusammen, die Hinweise über Davinas Verbleib sammelten und jeweils ihre Freundes- und Bekanntenkreise auf den Fall der Vermissten aufmerksam machten. Immer wieder gab es Meldungen, nach denen Davina Seyfried lebendig gesehen worden sei - Verwechslungen, wie jetzt feststeht. Dennoch: "Ich möchte mich im Namen der Familie bei allen Helfern ganz herzlich bedanken", sagte Ute Seyfried gestern im Gespräch mit dieser Zeitung.
Offenbar war die Lehramtsanwärterin, die vor ihrem Klinik-Aufenthalt in Bremen zuletzt am Delmenhorster Willms-Gymnasium unterrichtete, bereits kurz nach ihrem Verschwinden an unbekannter Stelle ins Meer gestiegen. Die ermittelnde Bremer Polizei schließt ein Fremdverschulden am Tod der Stuhrerin inzwischen aus. Sie geht vielmehr davon aus, dass sich die an Depressionen erkrankte junge Frau selbst das Leben genommen hat.
Kein Verständnis hat Mutter Ute Seyfried dafür, dass zwischen dem Fund des Leichnams ihrer Tochter und dem DNA-Abgleich rund sieben Monate vergangen sind. "Das nachzuvollziehen fällt sehr schwer. Ich hoffe, dass sich das aufklärt - wir werden jedenfalls die Akten anfordern."