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A-7-Ausbau: Verkehrsexperten befürchten jahrelange Behinderungen Zum Auftakt fällt die Brücke

Hamburg. Der Ausbau der Autobahn 7 startet. Bis zu acht Spuren erhält die überlastete Autobahn in Hamburg. Auf sechs Fahrstreifen wird sie ab Herbst in Schleswig-Holstein erweitert. Verkehrsexperten erwarten jahrelange Behinderungen.
30.04.2014, 05:30 Uhr
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Von Markus Lorenz

Der Ausbau der Autobahn 7 startet. In Hamburg wird die Langenfelder Brücke abgerissen und erneuert. Der Verkehr rollt trotzdem weiter. Bis zu acht Spuren erhält die überlastete Autobahn in der Hansestadt. Auf sechs Fahrstreifen wird sie ab Herbst in Schleswig-Holstein erweitert. Verkehrsexperten erwarten jahrelange Behinderungen.

Es geht los: Der größte, teuerste und längste Autobahnausbau des Nordens beginnt am kommenden Montag an der Langenfelder Brücke in Hamburg-Stellingen. Das fast 400 Meter lange Bauwerk wird abgerissen und neu gebaut – bei laufendem Verkehr. Die Kosten werden mit mit rund 80 Millionen Euro veranschlagt. Die schwierige Operation bildet den Auftakt zu dem mindestens zehn Jahre dauernden Ausbau der Autobahn auf einer Länge von 71 Kilometern in Hamburg und in Schleswig-Holstein für 340 Millionen Euro.

Vom Bordesholmer Dreieck bis zum Elbtunnel wird die Autobahn 7 um jeweils zwei Spuren verbreitert, dazu erhält sie auf Hamburger Gebiet drei Lärmdeckel. Spediteure und Unternehmen warnen eindringlich vor einem teuren Dauerstillstand auf der wichtigsten Nord-Süd-Achse im nördlichen Europa. Im Schnitt etwa 60 000 Autos sind hier täglich unterwegs, jedes siebte davon ist ein Lastwagen. In Hamburg ist die Belastung noch viel stärker: 130 000 Fahrzeuge rollen Tag für Tag über die Langenfelder Brücke. Zwischen Hamburg-Nordwest und Stellingen sind es sogar 152 000; für 2025 sagen die Prognosen 165 000 voraus.

Als „Kümmerer und Frühwarnsystem“ soll Gerhard Fuchs im Auftrag der Länder Hamburg und Schleswig-Holstein Probleme der Megabaustelle rechtzeitig erkennen und entschärfen helfen. Nach drei Wochen im Amt legte der 71-Jährige ehemalige Hamburger Staatsrat jetzt Ergebnisse erster Überlegungen für das Krisenmanagement vor.

So schlug Fuchs unter anderem vor, eine „Task Force“ für schnelle Eingriffe zu bilden. Zudem soll es ein „modernes System zur Verkehrsinformation“ geben, das Autofahrer in Echtzeit über Staugefahr unterrichtet. Dazu werde auch ein einheitlicher Internetauftritt Hamburgs, Schleswig-Holsteins und Niedersachsens gehören. Bei Stauwarnungen werde eine Zusammenarbeit mit dem Navigator-Hersteller Tomtom geprüft. Auch möchte Fuchs im Herbst bei einem Workshop Erfahrungen anderer Bundesländer und von Fachleuten zu vergleichbaren Großbaustellen sammeln.

Ein konkretes Baustellenmanagement könne aber erst festgelegt werden, wenn im Frühsommer feststehe, welches Bauunternehmen den Zuschlag für die A 7-Verbreiterung zwischen Bordesholm und Hamburg-Schnelsen erhält. Der Ausbau auf dem Gebiet Schleswig-Holsteins soll dann im Herbst beginnen.

Der Leiter des Hamburger Verkehrsamtes, Martin Huber, kündigte derweil an, dass es eine Wartezeitenprognose für die A 7-Baustelle geben soll – die werde aber frühestens 2015 zur Verfügung stehen. Auch denke die Stadt über einen Abschleppservice nach, um Liegenbleiber in der Baustelle rasch fortschaffen zu können.

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