Die Osterholzer Kreisverwaltung will in ihrem Fuhrpark verstärkt Autos mit Elektroantrieb einsetzen. Zwei Smarts und einen kleinen Pritschenwagen für die Gärtnerkolonne will der Landkreis ab dem kommenden Jahr leasen, ein weiteres E-Mobil bekommt er quasi geschenkt.
Das Institut für Stadtmarketing Lorenz GmbH in Bingen am Rhein will der Verwaltung ein E-Auto vor die Tür stellen, so dass der Kreis nur für die laufenden Kosten aufkommen müsste – neben Versicherung, Steuern und Strom müssten monatlich 90 Euro für die Batteriemiete aufgebracht werden. Im Gegenzug will die Firma im Eingangsbereich des Kreishauses ein Info-Terminal aufstellen. Auf dem Bildschirm sollen dann Unternehmen, vorzugsweise aus dem Landkreis, für sich werben dürfen. Im Herbst 2014, so schätzt man im Kreishaus, könnte das E-Mobil nach einer erfolgreichen Akquise der Werbepartner übergeben werden.
Durch die eingesparten Miet- und Leasingkosten hat der Landkreis einen finanziellen Vorteil von 29000 Euro. Der Kreistag hat nichts gegen dieses Geschäft einzuwenden, wie sich während der letzten Sitzung in diesem Jahr zeigte.
Die Kreisverwaltung hat ermittelt, dass etwa 70 Prozent der Dienstfahrten über Strecken von maximal 50 Kilometer gehen – also mit der derzeit begrenzten Reichweite von Elektroautos durchaus vereinbar wären. Doch weil es eben auch nach wie vor weitere Fahrten gibt, macht die komplette Umstellung des Fuhrparks für die Verantwortlichen keinen Sinn. Daher will man in kleinen Schritten vorangehen und die Einsatzmöglichkeiten zunächst in nur einigen Verwaltungseinheiten testen.
Natürlich hat das Thema auch einen finanziellen Aspekt, denn Elektroautos zu leasen, ist nach Erkenntnissen der Kreisverwaltung nach wie vor verhältnismäßig teuer. Je nach Anbieter und Fahrzeugtyp müssen dafür monatlich zwischen 510 und 850 Euro inklusive Mehrwertsteuer bezahlt werden.
Für die ersten drei E-Autos hat der Kreis eine Möglichkeit gefunden, dass es deutlich günstiger wird: Aus einem Förderprogramm des Bundes kann die Verwaltung Zuschüsse bekommen. Die Verwaltung rechnet damit, dass sich dadurch die Leasingkosten für die drei Fahrzeuge um 40 Prozent reduzieren lassen.