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Fünf Ortswehren proben Gasunfall in Buschhausen Einkaufsmarkt Kulisse für Feuerwehrübung

Großübung in Buschhausen: Ein angenommenes Leck in einer Gasleitung des Einkaufsmarktes „famila“, das eine Verpuffung und Verletzte zur Folge hatte, rief am Sonntag mehrere Ortsfeuerwehren und Kräfte des Deutschen Roten Kreuzes auf den Plan.
05.10.2014, 17:00 Uhr
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Von JAN-HENRIK GANTZKOW

Ein angenommenes Leck in einer Gasleitung des Einkaufsmarktes „famila“ in Buschhausen, das eine Verpuffung und zahlreiche Verletzte zur Folge hatte, rief am Sonntagvormittag mehrere Ortsfeuerwehren und Kräfte des Deutschen Roten Kreuzes auf den Plan. Am Ende konnten die Einsatzleiter eine positive Bilanz dieser Großübung ziehen.

Mehr als ein Dutzend Feuerwehr- und Krankenwagen, herumeilende Sanitäter und Feuerwehrmänner, die Gasmasken trugen: Passanten, die am frühen Sonntagmorgen das Treiben auf dem Parkplatz des „famila“-Einkaufszentrums in Buschhausen beobachteten, rechneten mit dem Schlimmsten. Doch die Sorgen waren unbegründet: Es handelte sich um eine große Einsatzübung, an der sich die Ortsfeuerwehren aus Osterholz-Scharmbeck, Heilshorn, Pennigbüttel, Freißenbüttel und Scharmbeckstotel sowie zahlreiche Kräfte des Deutschen Roten Kreuzes beteiligten.

„Eine Übung in dieser Größenordnung, findet ungefähr alle zwei Jahr statt“, erläuterte Heiko Ruthemeier, Ortsbrandmeister von Osterholz-Scharmbeck. Ruthemeier hatte das fiktive Szenario entwickelt, mit dem es die Einsatzkräfte zu tun bekamen: Ein Gasleitung im „famila“-Gebäude leckte, Gas strömte in das Einkaufszentrum, und durch eine Verpuffung wurden Mitarbeiter schwer verletzt.

Die Rolle der rund 25 Verletzten übernahmen Freiwillige aus den Reihen der Jugendfeuerwehren ein. „MAV nennt sich ein solcher Fall, das bedeutet Massenanfall von Verletzten“, berichtete Kreisbrandmeister Jan Hinken, der gemeinsam mit Heiko Ruthemeier die mobile Einsatzleitzentrale besetzte und mit den Ortsbrandmeistern den Einsatz koordinierte.

Lob für Kooperation

„Wichtig ist, dass die ersten Handgriffe sitzen, die Verletzten versorgt und die Wasserzufuhr gesichert wird“, betonte Hinken. Währenddessen suchten mit Atemschutzgeräten ausgerüstete Feuerwehrmänner im Inneren der „famila“-Filiale nach Verletzten, bauten DRK-Mitarbeiter zwei Zelte zur Erstversorgung auf und kümmerten sich um die ersten Opfer. Die simulierten Verletzungen waren unterschiedlich: Einige der jungen Freiwilligen klagten über Kopfschmerzen und Übelkeit, andere über deutlich schlimmere Verletzungen; einige waren nicht ansprechbar.

„Natürlich ist ein echter Einsatz noch etwas anderes, und ob jemand wirklich verletzt ist oder es nur spielt, ist schon ein großer Unterschied“, räumte Hinken ein. „Trotzdem ist das hier wichtig, um Einsatzabläufe zu verinnerlichen und unsere Männer auf bestimmte Situationen vorzubereiten.“

Die Teilnehmer an der Übung nahmen die Sache sehr ernst: Funksprüche wurden ausgetauscht, Gaswerte in der Luft gemessen und Schläuche gewissenhaft verlegt. Nach gut einer Stunde waren alle Verletzten aus dem Gebäude gerettet und erstversorgt, der „Brand“ gelöscht und die Einsatzkräfte konnten mit dem Abbau des Materials beginnen.

Die Brandmeister der teilnehmenden Ortsfeuerwehren zogen unterdessen an der Leitstelle Bilanz und werteten erste Erkenntnisse aus. Heiko Ruthemeier zeigte sich mit dem Verlauf der Übung sehr zufrieden: „Es ist heute sehr positiv gelaufen, kleine Defizite gibt es immer, aber solche Übungen sind ja dazu da, diese kleinen Dinge auszubessern.“

Neben den praktischen Handgriffen und Erfahrungen, welche die Feuerwehrmänner sammeln konnten, sei vor allem die Zusammenarbeit untereinander ein sehr wichtiger Aspekt bei der Übung gewesen: „Je öfter man zusammenarbeitet, umso besser funktioniert ein solcher Einsatz. Auch die Arbeit mit den DRK-Mitarbeitern verbessert sich von Mal zu Mal“, sagte Ruthemeier. Er hob zudem die gute Kooperation zwischen der Feuerwehr und den Sanitätern und Notärzten her.

Zu dem positiven Verlauf der Übung habe auch die Leitung des „famila“- Marktes beigetragen. Sie habe den das Gebäude nicht nur bereitwillig für die Großübung zur Verfügung gestellt, sondern sich auch sonst sehr kooperativ gezeigt und sogar noch ein kleines Büfett bereitgestellt, an dem sich die übenden Einsatzkräfte stärken konnten.

Insgesamt waren am Sonntag knapp 100 freiwillige Retter mit viel Engagement und Leidenschaft im Einsatz, um für den Ernstfall zu proben.

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