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Neuer Mast mit Kamera an der Spitze dient der Verkehrsüberwachung Der Eiffelturm von Groß Mackenstedt

Stuhr-Groß Mackenstedt.Er ragt rund 40 Meter in die Höhe und sorgt seit einigen Tagen für Rätselraten in Groß Mackenstedt. „Seltsam“ und „mysteriös“ sei der rot-weißen Mast, der plötzlich am Autobahndreieck Stuhr stand, finden Anwohner.
31.03.2016, 00:00 Uhr
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Der Eiffelturm von Groß Mackenstedt
Von Claudia Ihmels

Er ragt rund 40 Meter in die Höhe und sorgt seit einigen Tagen für Rätselraten in Groß Mackenstedt. „Seltsam“ und „mysteriös“ sei der rot-weißen Mast, der plötzlich am Autobahndreieck Stuhr stand, finden Anwohner. Das Rätsel lösen kann hingegen Ralf Burdorf von der Autobahnpolizei Ahlhorn. Oben auf dem Mast befindet sich nämlich eine Kamera, die den Verkehr im gesamten Autobahndreieck an einen Bildschirm in seiner Dienststelle sendet, verrät er. Das soll den Beamten dabei helfen, bei Unfällen und Staus besser und schneller reagieren zu können.

Auf einmal sei er da gewesen, „der Eiffelturm von Groß Mackenstedt“, sagen Anwohner über das Bauwerk. Gemeinsam mit dem Pariser Wahrzeichen hat das Mackenstedter Exemplar immerhin die Gitterstruktur, ansonsten gibt es aber entscheidende Unterschiede, die nicht nur mit der Höhe des Turms zu tun haben. Das fängt schon damit an, dass der Mackenstedter Mast längst nicht so einzigartig ist wie der Turm in der französischen Hauptstadt. Denn ähnliche Masten mit Kameras auf der Spitze stehen bereits am Autobahndreieck Ahlhorn, am Bremer Kreuz und an Verkehrsknotenpunkten im Raum Hannover, sagt Burdorf.

„Ich habe festgestellt, dass auch wir so eine Kamera brauchen“, sagt der Leiter des Einsatz- und Streifendienstes beim Autobahnpolizeikommissariat Ahlhorn. Hintergrund dieser Feststellung seien unter anderem die zu erwartenden Baustellen auf diesem Abschnitt der Autobahn 1 in der nächsten Zeit. „Wir haben in diesem Jahr noch mehrere Baustellen, da ist mit Staulagen in Richtung Osnabrück zu rechnen“, geht der Polizist weiter ins Detail und verweist außerdem auf die große Fahrbahnsanierung zwischen den Anschlussstellen Bremen/Brinkum und Dreieck Stuhr in den Jahren 2017 und 2018.

Burdorf wandte sich mit seinem Anliegen zunächst an die übergeordnete Polizeidienststelle Oldenburg. Dort wurde unter anderem zunächst die datenschutzrechtliche Seite abgeklärt. „Bedenken gab es aber nicht, wir zeichnen die Bilder ja auch nicht auf“, betont Burdorf. Die Kamerabilder würden einen Überblick über das gesamte Autobahndreieck liefern. „Wir kommen aber nicht so nah ran, dass wir in ein Fahrzeug sehen oder ein Kennzeichen erkennen können“, ergänzt er. Ordnungswidrigkeiten wie das Telefonieren am Steuer mit dem Handy am Ohr könnten die Beamten auf ihrem Bildschirm im Kommissariat also nicht erkennen.

Dafür will die Polizei schneller und gezielter vor Ort sein können, wenn sich zum Beispiel auf einer der vielen Abschnitte des Autobahndreiecks ein Unfall ereignet. Denn oft wüssten die Verkehrsteilnehmer den genauen Standort schwer zu beschreiben, wenn sie einen Unfall melden. Der Blick auf den Bildschirm soll in solchen Situationen nun schnell für Aufklärung sorgen. „So können wir unsere Fahrzeuge gezielt einsetzen. Sonst mussten wir oft gewaltige Umwege fahren“, sagt Burdorf. Ähnlich hilfreich könne die Kamera auch sein, wenn es zu Staus kommt. Schließlich hatten sich gerade in dem Bereich in der Vergangenheit mehrere Unfälle an Stauenden ereignet. „Die Anlage dient dem Wohl aller Verkehrsteilnehmer“, findet Burdorf.

Im Moment überträgt die Kamera übrigens noch keine Bilder. Das soll laut Burdorf ab Mitte April geschehen. Aufgebaut wurde die Anlage vor etwa 14 Tagen von der Zentralen Polizeidirektion Niedersachsen, die das portable Gerät auch zur Verfügung gestellt hat.

Portabel hin oder her, Burdorf geht trotzdem nicht davon aus, dass die Kamera schon in naher Zukunft wieder abgebaut wird. Vielmehr vermutet er, dass den Groß Mackenstedtern ihr Eiffelturm samt Kamera an der Spitze einige Jahre erhalten bleiben wird – denn das gilt schließlich auch für die angekündigten Baustellen.

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