Christoph Lilienthal aus Brinkum und Alexander Wolf aus Bremen haben ihr erstes eigenes Gesellschaftsspiel kreiert: Lettower ist der Name des Lern- und Integrationsspiels.
Christoph Lilienthal aus Brinkum und Alexander Wolf aus Bremen sitzen gemeinsam am Tisch. Vor ihnen liegen kleine bunte Karten in Memory-Größe. Darauf zu finden sind Bilder und Worte auf Deutsch und ihre englische Übersetzung. Die beiden jungen Männer sind begeisterte Brettspieler. Nun haben sie ihr erstes eigenes Gesellschaftsspiel kreiert. Lettower ist der Name des Lern- und Integrationsspiels, wie die Entwickler es nennen. Sie bezeichnen es als Mischung aus Memory, Lernspiel und Gehirnjogging für Jung und Alt.
Die Idee für das eigene Spiel kam Lilienthal und Wolf durch einen Zufall. „Auf dem Dachboden meines Opas haben wir ein altes Spiel gefunden“, berichtet Christoph Lilienthal. Dieses habe sie dann auf die Idee gebracht, ein Gesellschaftsspiel nach ihren Vorstellungen zu entwickeln. Nach nicht allzu langem Überlegen entwickelten die beiden dann Lettower. Der Name des Spiels setzt sich dabei aus den englischen Worten für Buchstabe (letter) und Turm (tower) zusammen, wie die beiden Entwickler erklären. Ein halbes Jahr habe es ungefähr von der Idee bis zum ersten Prototyp, den die beiden jetzt in den Händen halten, gedauert, sagt der 26-jährige Alexander Wolf.
Deutsche Wörter von A bis Z
Grundlage des Spiels sind rund 100 bunte Karten. Darauf zu finden sind deutsche Wörter jeweils von A bis Z. Hinzu kommt ein Bild des genannten Gegenstandes oder Tieres sowie die englische Übersetzung des Begriffs. Jeder Spieler erhält zu Beginn einen Stapel mit Karten. Nach und nach drehen die Mitspieler ihre Stapel um. Fällt ein A, zum Beispiel mit dem Wort Auto, kann das Kärtchen in der Mitte abgelegt werden. Darauf können dann später andere Spieler die Karte mit einem B platzieren. Nach und nach entstehen so dann kleine Kartenstapel in alphabetischer Reihenfolge. Buchstabentürme eben, wie der Name schon sagt. Ziel ist es, seine eigenen Karten loszuwerden. Eine Runde dauere etwa 40 bis 60 Minuten und das Spiel sei für jede Altersklasse geeignet. „Die Dynamik entwickelt sich“, verspricht Wolf.
„Das Spiel ist vom Nutzen her breit gefächert“, erläutert Alexander Wolf weiter die Anlage des Spiels. So steht bei den beiden Spieleerfindern vor allem der Lerncharakter im Vordergrund. In ihren Jobs haben die beiden zurzeit viel mit neu ankommenden Flüchtlingen zu tun. Alexander Wolf arbeitet als Berater für Arztpraxen bei einer Versicherung, Christoph Lilienthal in der Produktion bei einem großen deutschen Autobauer. „Wir haben überlegt, welchen Beitrag wir zur Integration leisten können“, sagen sie beiden über ihre Motivation für die Entwicklung von Lettower. Ins Auge sei ihnen dabei vor allem die Sprache sowie das Lernen des Alphabets gefallen. „Auch wir haben manchmal Probleme sofort zu wissen, welcher Buchstabe auf den anderen gehört“, sagt Alexander Wolf mit einem Schmunzeln. Mit ihrem Spiel können Lernwillige das Alphabet sowie wichtige deutsche Begriffe lernen. „Spielerisches Lernen ist einfacher und macht mehr Spaß als das Lernen in der Schule“, sind sich die beiden sicher.
Bei der Auswahl der Wörter haben sich Wolf und Lilienthal einige Gedanken gemacht. So sollten es vor allem Begriffe sein, die im Alltag vorkommen und jedem fast täglich begegnen. „Jeder Buchstabe hat zum Beispiel ein Tier dabei“, sagt der 27-jährige Lilienthal. Aber nicht nur Tiere, sondern auch Alltagsdinge und Sicherheitsaspekte seien ihnen wichtig. So steht das F unter anderem für Feuerwehr und das Z für Zebrastreifen. Nur beim X blieb nicht allzu viel übrig außer das Wort Xylofon, sagen die beiden lachend.
Spielerisch können sich dann die Teilnehmer an das Alphabet und die deutsche Sprache wagen. Zielgruppe seien vor allem Kindergärten, Schulen und Flüchtlingsunterkünfte, erläutern Alexander Wolf und Christoph Lilienthal ihre Pläne. Aber auch alle anderen Interessierten könnten Gefallen an dem Spiel gewinnen. In Testrunden im Freundeskreis habe das Spiel bereits überzeugt, berichten Wolf und Lilienthal.
Mit der deutsch-englischen Variante sind die beiden Entwickler bereits zufrieden. Sie befindet sich derzeit im Druck. Trotzdem haben sie weitere Pläne. So könnten Varianten mit anderen Sprachen oder als Werbespiel für Unternehmen folgen, schwelgen Wolf und Lilienthal in Ideen. „Es gibt zig Möglichkeiten“, sagt Christoph Lilienthal. Alexander Wolf ist vor allem erst einmal stolz auf den Prototyp. „Es ist einmalig. Das ist unser Spiel“, sagt er mit Blick auf das Produkt, das bald in einer Auflage von 250 Stück und zum Preis von rund 20 Euro auf den Markt kommen soll. Hergestellt wird das Spiel der beiden Entwickler aus der Region bei der Firma Teamdruck in Dreye. Verpackt wird es bei den Delme-Werkstätten in Weyhe und Bassum, erklären sie.
Weitere Infos zu dem Spiel Lettower gibt es im Internet unter der Adresse www.facebook.com/Lettower-Das-Lern-und-Integrationsspiel-977873155595826/. Die beiden Entwickler stehen auch telefonisch unter der Rufnummer (0151) 4255 0708 oder per E-Mail an alexander.wolf89@web.de zur Verfügung.