Bremen Stadtteile Osterholz Verden Diepholz Delmenhorst Wesermarsch Oldenburg Rotenburg Cuxhaven Bremerhaven Niedersachsen

Monatsobjekt im Pferdemuseum ist das Hauptwerk des Reitmeisters und Hippologen Waldemar Seunig Von der Koppel bis zur Kapriole

Das Team des Deutschen Pferdemuseums hat als Objekt des Monats wieder eine Kostbarkeit aus der Fachbibliothek ausgewählt: Eine Ausgabe des Buches "Von der Koppel bis zur Kapriole – Reitmeister und Hippologe Waldemar Seunig".
09.08.2012, 05:00 Uhr
Jetzt kommentieren!
Zur Merkliste
Von Angelika Siepmann

Das Team des Deutschen Pferdemuseums hat als Objekt des Monats wieder eine Kostbarkeit aus der Fachbibliothek ausgewählt: Eine Ausgabe des Buches "Von der Koppel bis zur Kapriole – Reitmeister und Hippologe Waldemar Seunig".

Verden. Waldemar Seunig, ein außergewöhnlicher Allrounder im Reitsport, wäre gestern 125 Jahre alt geworden. In Österreich und Deutschland vielfach ausgezeichnet, starb er 1976 in München. Seine Familie übergab den hippologischen Nachlass später dem Pferdemuseum in Verden.

"Von der Koppel bis zur Kapriole", 1943 erschienen, gilt als bedeutendstes Buch des unermüdlich schaffenden Schriftstellers und bis heute als Standardwerk der Fachliteratur. Es überzeuge unter anderem durch die logische Abfolge in der Darstellung seines Ausbildungssystems und "die sprachlich wunderbar zum Ausdruck gebrachten Details in den Ausführungen", sagt Britta Stühren, Leiterin der Bibliothek. Der gebürtige Ungar wusste, wovon er schrieb, denn er war ein erfolgreicher Turnierreiter und Ausbilder, zudem anerkannter Prüfungsrichter. Die Militärlaufbahn vor und während des ersten Weltkriegs in der Donaumonarchie Österreich-Ungarn ermöglichte Seunig die Entwicklung seiner reiterlichen Fähigkeiten.

1924 bei den olympischen Spielen

Da seine Heimat von Österreich nach dem Krieg abgetreten werden musste, stand Seunig bis 1932 in jugoslawischem Dienst als Hofstallmeister und Chefreitlehrer der Kavallerieschule. Er nahm an zahlreichen internationalen Turnieren teil, auch an den Olympischen Spielen 1924 in Paris. Einige Zeit war er an der Spanischen Hofreitschule in Wien tätig.

1933 trat der Oberst freiwillig in den Ruhestand. Bis 1941 lebte er als Privatmann und Besitzer eines Stallstall in Laibach/Slowenien, heute Ljubljana, trat danach wieder ins Militär ein. Ende 1945 aus amerikanischer Kriegsgefangenschaft entlassen, zog er mit seiner Familie nach Süddeutschland und baute sich dort eine neue Existenz auf. Während seiner schriftstellerischem Arbeit entdeckte Seunig, der eine umfassende humanistische Bildung besaß, auch sein zeichnerisches Talent. Er nutzte es zur Illustration seiner Werke. Einigen wenigen Schülern erteilte Waldemar Seunig bis ins hohe Alter Reitunterricht. In Österreich wurde er mit dem goldenen Reitabzeichen ausgezeichnet, in Deutschland mit dem Reiterkreuz in Gold.

Der "Hippologische Leckerbissen" des Monats August ist in einer kleinen Vitrine im Foyer des Museums zu sehen. Gegen einen geringen Kostenbeitrag ist eine Begleitschüre erhältlich. Für weitere Informationen über die Entwicklung der Reiterei anhand von historischen und aktuellen Büchern steht die Bibliothek nach Anmeldung dienstags, donnerstags und feitags zur Verfügung (Telefon 04231/807150, E-Mail bibliothek@dpm-verden.de).

Zur Startseite
Mehr zum Thema

Das könnte Sie auch interessieren

Rätsel

Jetzt kostenlos spielen!
Lesermeinungen (bitte beachten Sie unsere Community-Regeln)