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Die 14. Auflage des Stuhrer Festivals lockte mehr als 500 Besucher an / Künstler präsentierten viele Facetten Jazz satt im Ratssaal

Vier Tage lang war das Stuhrer Rathaus Heimat eines Musikgenres: Denn von Donnerstag bis gestern fand dort das Jazzfest statt. Es war bereits die 14. Auflage der Veranstaltung. Dem künstlerischen Leiter Jens Schöwing war es gelungen, sowohl namhafte Jazzmusiker als auch Neulinge nach Stuhr zu locken.
28.01.2013, 05:00 Uhr
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Von Femke Liebich

Vier Tage lang war das Stuhrer Rathaus Heimat eines Musikgenres: Denn von Donnerstag bis gestern fand dort das Jazzfest statt. Es war bereits die 14. Auflage der Veranstaltung. Dem künstlerischen Leiter Jens Schöwing war es gelungen, sowohl namhafte Jazzmusiker als auch Neulinge nach Stuhr zu locken.

Stuhr. Von wegen Winterblues und Lustlosigkeit im Januar – besonders die Freunde der Jazzmusik hielt an diesem Wochenende trotz Schnee und Glätte nichts auf dem heimischen Sofa. Ob von nah oder fern – ihr Ziel war in den vergangenen vier Tagen das Stuhrer Rathaus, denn dort kamen sie ganz auf ihre Kosten. Dem künstlerischen Leiter Jens Schöwing ist es auch bei der 14. Auflage des Jazzfestes gelungen, ein abwechslungsreiches Programm auf die Beine zu stellen und namhafte Musiker und großartige Neulinge nach Stuhr zu locken.

Nach einem gelungenen Auftakt am Donnerstag mit dem Auftritt des Jazznachwuchses der Kreismusikschule und dem fulminanten Konzertabend am Freitagabend mit dem ukrainischen Virtuosen Vadim Neselovsky sowie der Hamburger Nils Gessinger Group ging es am Sonnabend genauso stimmungsvoll und lebendig weiter. "Mir ist vor allem die Abwechslung in unserem Programm wichtig. Da das Jazz-Publikum ohnehin sehr speziell ist, möchten wir vor allem eine gewisse Bandbreite anbieten", erklärte Jens Schöwing. Und wie sich anhand der Besucherzahlen zeigte, hat er auch mit seinem Programm am Sonnabend ein glückliches Händchen bewiesen. Der Ratssaal war auch am dritten Tag des Jazzfestivals sehr gut gefüllt. "Mittlerweile haben wir schon ein gewisses Stammpublikum, für das das Jazzfest am letzten Januarwochenende fester Bestandteil im Kalenders ist", fügte der Organisator hinzu.

Und die Jazzfans wurden nicht enttäuscht. Im Gegenteil: Der Funke, den das Trio East Drive versprühte, sprang bereits von dem ersten Takt an auf die Zuhörer über. Die selbst ernannten Weltenbummler um Bodek Janke am Schlagzeug begeisterten das Publikum mit einer gelungen Mischung aus modernem Jazz, nordindischer klassischer Musik, wehmütigen russischen Melodien sowie lateinamerikanischen Intermezzi. Dazu präsentierte die Gruppe Funk, verzerrte E-Gitarre und vor allem Groove.

Die Spielfreude der drei Musiker übertrug sich von Beginn an auf das Publikum, welches die Darbietung immer wieder mit Zwischenapplaus und Beifallsrufen honorierte. Doch damit nicht genug, nach ihrem dritten Stück schüttelten East Drive noch einen Trumpf aus dem Ärmel. "Wir haben den tollen Auftritt von Vadim Neselovsky gestern leider verpasst und ihn kurzum gefragt, ob er heute nicht noch einmal mit uns auftreten möchte. Und er hat zugesagt", mit diesen Worten kündigte Bodek Janke den geheimen Star des diesjährigen Stuhrer Jazzfests an. "Die vier Jungs haben heute Nachmittag noch spontan miteinander geprobt", verriet Jens Schöwing am Rande des Konzerts.

Und ob als Solokünstler oder als Band-Unterstützung, Vadim Neselovsky begeisterte auch bei seinem zweiten Auftritt in Stuhr mit seiner Virtuosität und seiner unbändigen Leidenschaft an den Tasten. Wobei er sich nicht nur dem Piano widmete, sondern auch zur Melodica griff. "Grandios", "Cool" oder "Großartig" – dies waren die Begeisterungsrufe, die immer wieder aus den Reihen der Besucher zu hören waren. Kein Wunder, dass das Publikum East Drive am Ende nur widerwillig nach einer Zugabe und mit Standing Ovations gehen ließ.

Aber es ging noch weiter. Nach einer Umbauphase gehörte die Bühne der Bremer Salsaband Zona Franca. Das Ensemble kombinierte Musikstile wie Latin Jazz, Mambo und Merengue und präsentierte auf diese Weise die tanzbaren Variationen der Jazz-Musik.

Den traditionellen Abschluss des Jazzfestes bildeten auch in diesem Jahr die Big Bands der Kreismusikschule, das jugendliche Poporchester und die Band Mo‘ Jazz & Horns. Sie zeigten ihr Können am Sonntagvormittag – auch am letzten Tag war der Stuhrer Ratssaal gut besucht. Der Kulturbeauftragte der Gemeinde Stuhr, Edgar Wöltje, zeigte sich am Ende des Jazzfestes äußerst zufrieden. "Wir sind insgesamt auf über 500 Besuchern aus Stuhr und Umgebung an allen vier Tagen gekommen", sagte er. "Das ist besonders angesichts der winterlichen Wetterlage sehr erfolgreich."

Jazz satt im Ratssaal

Die 14. Auflage des Stuhrer Festivals lockte mehr als 500 Besucher an / Künstler präsentierten viele Facetten

Zitat:

"Mir ist vor allem die

Abwechslung in unserem Programm wichtig."

Jens Schöwing

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