Stuhr·Oldenburg. Im ungeklärten Mordfall Nicole Stindt hoffen die Ermittler immer noch auf Hinweise zu den zahlreichen Internetkontakten des Opfers. Derzeit sind bundesweit 95 Personen bekannt, mit denen Nicole Stindt in Verbindung stand. Das dritte WDR-Fernsehprogramm berichtet heute Abend ab 20.15 Uhr in der Sendung 'Kriminalreport' über den Fall.
Die 38-jährige Nicole Stindt aus Stuhr war am 18. August 2009 zum letzten Mal lebend gesehen worden. Neun Monate später wurde ihre Leiche nahe Groß Ippener in einem Waldstück gefunden - dem Buchholz, nach dem sich die Mordkommission benannt hat. Von dem Mörder fehlt bislang jede Spur.
Nicole Stindt lebte in ihrer Zweizimmerwohnung in Stuhr allein und sehr zurückgezogen. Über die Internet-Partnerbörse 'FriendScout 24.de' suchte sie Männerbekanntschaften. Nach Erkenntnissen der Polizei war sie dort als 'Julchen 71' registriert. Offenbar seien so auch Treffen mit Männern vereinbart worden, zum Teil auch in der Wohnung des Opfers, so die Polizei.
Die Mordkommission Buchholz hat unter www.polizei-diepholz.de einen Fahndungsaufruf ins Internet gestellt, in dem besonders auf die Internet-Kontakte des Mordopfers hingewiesen wird. Unter anderem sind dort rund 60 sogenannte Nicknames aufgeführt, mit denen bislang unbekannte Partnerbörsennutzer mit Nicole Stindt in Verbindung traten. Die Liste reicht von 'Affaerewl' über 'Saitensprung66' bis 'Weichspüler-4132'. Die Polizei möchte gern wissen, wer sich hinter diesen Nicknames verbirgt oder wer mit diesen Nutzern selbst in Verbindung stand. Diese Personen werden als Zeugen gesucht. Für Hinweise zur Aufklärung des Mordfalls ist eine Belohnung von 5000 Euro ausgesetzt worden.