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Formel1-Pilot Max Verstappen im Interview "Schule war mir immer egal"

Mit 17 kam Max Verstappen zum Red-Bull-Team in die Formel 1. Jetzt bestreitet er seine zweite Saison. Im Interview spricht der Niederländer über seine Liebe zum Rennsport und über Probleme mit Teamkollegen.
17.04.2016, 00:00 Uhr
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Mit 17 kam Max Verstappen zum Red-Bull-Team in die Formel 1. Jetzt bestreitet er seine zweite Saison. Im Interview spricht der Niederländer über seine Liebe zum Rennsport und über Probleme mit Teamkollegen.

Sie waren bisher so ziemlich bei allen Erfolgen in ihrer Karriere immer der Jüngste – natürlich auch in der Formel 1. Nachdem Sie in ihrer ersten Saison viele überraschten und bewiesen haben, dass Sie absolut hierher gehören: Wird das zweite Jahr, in dem Sie nun alles bestätigen müssen, noch schwieriger?

Max Verstappen: Darüber denke ich gar nicht nach. Das Thema Alter ist für mich kein Thema. Ich versuche einfach immer, den bestmöglichen Job zu machen. Auch jetzt gilt es für mich, immer nur von Rennen zu Rennen zu schauen, und dann werden wir ja sehen, was dabei herauskommt.

Trotzdem noch mal nachgefragt: In vier oder fünf Jahren haben Sie schon eine Menge Erfahrung, aber noch die optimale Fitness und die Reflexe der ganz Jungen. Ein Vorteil?

Max Verstappen: Zumindest mag ich das so: bei allem was ich mache, immer sehr jung zu sein. Ich bin das ja gewohnt, das war eigentlich schon immer so im Laufe meiner Karriere. Ob es ein Vorteil ist – das weiß ich nicht. Vielleicht merkt man es ja in ein paar Jahren.

Andere Jugendliche feiern Partys, haben verschiedene Hobbys – gibt es für Sie eigentlich auch noch eine andere, „normale“ Welt?

Max Verstappen: Alles, was ich in meinem Leben tue, hat mit Rennsport zu tun. Das ist jetzt so – und das war eigentlich früher auch schon immer so. Ich bin nun mal in einer Familie aufgewachsen, in der sich alles immer nur um den Rennsport gedreht hat. Nicht nur von meinem Vater aus. Auch meine Mutter war ja in der Rennsportszene unterwegs. Und wenn ich heute von einem Formel-1-Wochenende heimkomme, gehe ich meistens schnell wieder Go-Kart-Fahren – zu Trainingszwecken, oder ich bin im Simulator.

Keine Kontakte zu Gleichaltrigen, etwa zu Freunden aus der Schule?

Max Verstappen: Nein, die habe ich nicht – wie auch? Die Schule war mir sowieso immer ziemlich egal, ich habe höchstens irgendwelche Rennstrecken in meine Schulhefte gemalt. Ich wusste ja von Anfang an, dass ich Rennfahrer werden will. Und in der Schule hat sich halt kaum jemand für mein Rennfahren interessiert, die hatten halt andere Hobbys. Und ich hatte halt das Rennfahren – und deshalb meine Freunde immer schon nur in der Rennsportszene.

Können Sie sich noch daran erinnern, wann Sie ihr erstes Formel-1-Rennen gesehen haben?

Max Verstappen: 2000 oder 2001 in Malaysia war ich einmal live dabei. Da ist mein Vater ja noch gefahren. Aber um die Zeit habe ich auch schon immer im Fernsehen zugeschaut. Ich habe zwar nicht alles verstanden, aber ich wusste zumindest immer, wer mein Vater war. Und ich habe ihn immer eine Menge Dinge gefragt, wollte viel wissen. Manchmal zu viel – er hat dann schon mal gesagt, ich solle aufhören, ständig irgendwelche Fragen zu stellen.

Als Sie dann selbst anfingen, Rennen zu fahren, wie wichtig war er da?

Max Verstappen: Ich habe durch ihn von Anfang an verstanden, dass der Rennsport kein Spiel, sondern eine ziemlich ernsthafte Sache ist. Er hat mich dementsprechend vorbereitet. Das war manchmal ziemlich hart, aber es war richtig und es hat mich bis hierher gebracht. Deshalb bin ich ihm dafür sehr dankbar.

Ist er immer noch hart zu Ihnen – oder können Sie bei ihm vor allem auch mal Ihr Herz ausschütten – vielleicht dann, wenn es mal nicht so gut läuft, oder, wie zuletzt in Australien, richtig Ärger gibt, auch im Team?

Max Verstappen: Sicher kann ich das, dafür sind Väter doch da, oder? Gerade dafür ist es wichtig, ihn neben mir zu haben. Aber grundsätzlich hat er natürlich schon eine eigene Meinung, und wenn er denkt, dass ich etwas falsch gemacht habe, dann sagt er mir das auch.

Sind eigentlich die Probleme zwischen Ihnen und Ihrem Teamkollegen Carlos Sainz jr. ausgeräumt?

Max Verstappen: Wir haben im Team über die ganze Sache in Australien gesprochen und versuchen, es beim nächsten Mal besser zu machen. Aber grundsätzlich fokussiere ich mich nicht auf meinen Teamkollegen. Auch in Australien wäre ich ja, wenn es da nicht Missverständnisse gegeben hätte, sowieso um Welten vor ihm gewesen.

Was ist Ihre größte Stärke?

Max Verstappen: Mein Selbstbewusstsein!

Wo sehen Sie sich am Ende dieses Jahres?

Max Verstappen: Das kann man jetzt noch nicht sagen, da muss man noch ein bisschen abwarten, um zu wissen, wo wir wirklich stehen.

Und in Sachen Zukunft? Angeblich reißen sich ja schon verschiedene Top-Teams um Sie...

Max Verstappen: Ich habe einen Vertrag mit Red Bull.

Das Gespräch führte Karin Sturm.

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