Ganze sieben Sekunden haben zur Sensation gefehlt. Beim hochkarätig besetzten „Stahlhallen Janneck Cup“ in Cloppenburg stand die von Klaus Ebel und Leo Wieborg betreute Weser-Ems-Auswahl am Freitagabend kurz vor dem Halbfinaleinzug. Im letzten Gruppenspiel hätte der BV Cloppenburg nur gegen die U23 von Rapid Wien verlieren müssen, doch kurz vor Schluss erzielte der gastgebende Fußball-Regionalligist den 3:3-Ausgleich. „Natürlich ärgert man sich dann. Ohne dieses Tor wären wir punkt- und torgleich mit Cloppenburg gewesen. Dann hätte ein Neunmeterschießen über das Weiterkommen entschieden“, sagte Ebel, der normalerweise den Bezirksligisten VfL Wildeshausen trainiert.
Durch das späte 3:3 wiesen die Cloppenburger am Ende der Vorrunde fünf Punkte auf, die Auswahl kam auf vier Zähler. Trotz des unglücklichen Ausscheidens war Ebels Team aber die Überraschungsmannschaft des Turniers. Fünf Bezirksliga-, vier Kreisliga-, drei Landesliga- und ein A-Jugend-Bundesliga-Spieler standen im Aufgebot. Darunter waren die Wildeshauser Marcel Hesselmann und Lukas Schneider sowie Paul Leis vom Delmenhorster Bezirksligisten SV Tur Abdin, der nach einem Ausfall kurzfristig eingesprungen war. „Unsere Jungs wollten alle und waren unheimlich heiß. Das war unser großer Pluspunkt“, schilderte Ebel.
Und so schaffte es die zusammengewürfelte Mannschaft aus unteren Klassen, gegen Viertligisten mehr als nur mitzuhalten. Cloppenburg trotzte die Weser-Ems-Auswahl durch Tore von Florian Sieverding (SV Höltinghausen) und Leon Neldner (VfL Osnabrück U19) ein 2:2 ab. Nach einer 0:2-Niederlage gegen den späteren Turniersieger Rapid Wien gewannen die Amateurkicker gegen Werder Bremens U23 überraschend mit 3:1. Die Treffer erzielten Pascal Looschen (2) vom BV Garrel und Andre Wohlers vom VfL Oythe.
„Das Turnier war eine ganz tolle Angelegenheit – bis auf die Zwischenfälle unter den Zuschauern“, bilanzierte Ebel. Damit meinte er Auseinandersetzungen zwischen Werder-Anhängern und Fans des VfB Oldenburg. Die Polizei teilte mit, sie habe die Personalien von rund 60 Randalierern aufgenommen und ermittele wegen Landfriedensbruch. Angezettelt haben sollen die Schlägerei einige Bremer Hooligans. „Das ist Idiotenkram“, betonte Ebel.
