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Der frühere Kapitän Houssam Hassoun kehrt zu Hürriyet zurück Karriereende verschoben

Nach einem Kreuzband- und Innenmeniskusriss im vergangenen Jahr sollte Schluss sein, doch inzwischen hat Houssam Hassoun wieder Lust auf Fußball. 2010 verließ der damalige Kapitän Rot-Weiß Hürriyet nach dem Bezirksliga-Abstieg, jetzt kehrt er zurück. Der 37-Jährige soll die Abwehr des Kreisligisten stabilisieren. Zunächst ist ihm aber vor allem eines wichtig: dass sein Knie hält.
31.01.2014, 00:00 Uhr
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Karriereende verschoben
Von Christoph Bähr

Nach einem Kreuzband- und Innenmeniskusriss im vergangenen Jahr sollte Schluss sein, doch inzwischen hat Houssam Hassoun wieder Lust auf Fußball. 2010 verließ der damalige Kapitän Rot-Weiß Hürriyet nach dem Bezirksliga-Abstieg, jetzt kehrt er zurück. Der 37-Jährige soll die Abwehr des Kreisligisten stabilisieren. Zunächst ist ihm aber vor allem eines wichtig: dass sein Knie hält.

An die Sache mit seinem Namen hat sich Houssam Hassoun gewöhnt. Es gibt wohl wenige Fußballer, die so häufig falsch geschrieben werden wie der 37-Jährige. Sauer ist Hassoun deswegen aber nicht, denn sogar in seinem Spielerpass steht „Houssam Hassan“. „Ich habe schon einige Male angemerkt, dass das geändert werden soll, aber passiert ist dann doch immer nichts“, erzählt er. Auch wenn sein richtiger Name nicht allen geläufig ist, so kennt man Houssam Hassoun in der Fußballszene doch bestens. Mit dem Brinkumer SV, der TS Woltmershausen und dem Habenhauser FV spielte der zweikampfstarke Verteidiger einst in der Verbandsliga (heute Bremen-Liga), Rot-Weiß Hürriyet führte Hassoun zu den glorreichen Bezirksliga-Zeiten als Kapitän aufs Feld. Am Ende der vergangenen Saison sollte seine lange Laufbahn eigentlich enden, doch jetzt steigt Hassoun wieder ein – beim Kreisligisten Hürriyet.

„Er ist voll dabei. Ich brauche einen Abwehrchef wie ihn“, sagt Rot-Weiß-Trainer Chawkat El-Hourani. Hassoun gibt sich etwas vorsichtiger, denn der Grund für seine Abkehr vom Fußball war eine schwerwiegende Verletzung: Wegen eines Kreuzband- und Innenmeniskusrisses musste er operiert werden. „Ich muss erstmal testen, ob mein Knie hält. Auch vom Kopf her muss ich mich wieder trauen, voll in die Zweikämpfe zu gehen“, sagt der Abwehrspieler, der auch schon für Eintracht Delmenhorst auflief. Einen Hehl daraus, dass die Lust auf Fußball nach über einem halben Jahr Pause wieder da ist, macht Hassoun aber nicht. „Ich will gerne wieder auf den Platz. Zu 90 Prozent klappt es“, betont der gebürtige Libanese. Zwei komplette Trainingseinheiten hat er bei Hürriyet bereits absolviert – ohne Probleme.

Die Idee, den ehemaligen Rot-Weiß-Kapitän zu reaktivieren, hatte Coach El-Hourani (wir berichteten). Beide sind gut befreundet. „Ich kenne Chawkat schon seit Kindheitstagen. Dann hat er mich als Freund gefragt, ob ich nicht wieder spielen möchte“, erzählt Hassoun. 42 Gegentreffer kassierte der Tabellenachte Hürriyet in den bisherigen 17 Spielen – für El-Hourani eindeutig zu viel. Was seine Aufgabe ist, weiß Houssam Hassoun bereits: „Durch meine Erfahrung will ich jemand sein, der das Team führt.“ Die Kapitänsbinde, die derzeit Adrian Mazur trägt, brauche er dazu aber nicht.

Als Hassoun zum bislang letzten Mal für Hürriyet auflief, war er noch der Mannschaftsführer. Beim 0:0 gegen den TV Esenshamm im Mai 2010 degradierte der Verteidiger den gegnerischen Toptorjäger Bünyamin Kapakli zur Wirkungslosigkeit. Danach fiel Hassoun verletzt aus und musste tatenlos mit ansehen, wie die Rot-Weißen aus der Bezirksliga abstiegen. Dabei hatte der Kapitän zuvor alles versucht, um den Klassenerhalt zu schaffen. Beim 1:0-Hinrundensieg gegen den BV Bockhorn im November 2009 stellte er sich sogar zwischen die Pfosten, als Torhüter Mikel Kirst verletzt vom Feld musste.

Nach dem Abstieg der Delmenhorster folgte Hassoun seinem Trainer Friedhelm Famulla, der für die letzten fünf Spiele bei Hürriyet eingesprungen war, zum TSV Bramstedt. Mit dem Klub aus dem Landkreis Diepholz schaffte das Duo zwei Aufstiege in zwei Jahren: erst 2011 in die Kreisliga A und dann 2012 direkt in die Kreisliga. Im vergangenen Jahr verkündete Bramstedt Hassouns Abgang mit dem Hinweis „Karriereende“. Der Postbote aus Kirchweyhe nutzte die freie Zeit an den Wochenenden, um seinen achtjährigen Sohn Junis, der für den TSV Weyhe-Lahausen kickt, vom Spielfeldrand aus zu unterstützen. Demnächst kann sich der Filius aller Voraussicht nach revanchieren und seinen Vater anfeuern.

Houssam Hassoun glaubt, dass im Hürriyet-Team Potenzial steckt. „Die Mannschaft ist gut und könnte noch weiter oben stehen“, sagt er. Aus dem aktuellen Kader kennt er einige Akteure genau – Ahmet Skeiki, Sherif Dagher und David Bal zum Beispiel. Eines ist Hassoun aber besonders wichtig: „Wenn ich spiele, will ich Ruhe haben. Dafür sind die Spieler selbst verantwortlich, was der Schiedsrichter pfeift, muss egal sein“, betont der Verteidiger. „Ich will, dass wir eine gute restliche Saison spielen und uns vorbildlich verhalten.“

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