Kurz vor dem Vorbereitungsstart überraschten die Bezirksliga-Fußballer des SV Atlas Delmenhorst ihre Anhänger mit der Verpflichtung von André Brun-Tatje, der vom Oberligisten SSV Jeddeloh zum Delmenhorster Traditionsverein wechselte. Brun-Tatje soll ein Leistungsträger in der Mannschaft von Trainer Jürgen Hahn werden und dürfte wegen seiner Schnelligkeit und Torgefahr vor allem als Flügelstürmer zum Einsatz kommen. Der 25-Jährige bezeichnet den SV Atlas als „interessantes Projekt“ – und sagte nach dem ersten Telefonat mit seinem neuen Coach sofort zu.
Beim ersten Training der neuen Saison war er plötzlich da, seinen Namen hatte vorher keiner so richtig auf dem Zettel gehabt: André Brun-Tatje. Kurz vor dem Ende der Transferfrist haben sich die Bezirksliga-Fußballer des SV Atlas Delmenhorst die Dienste des 25-Jährigen gesichert, der in der vergangenen Serie zwölf Spiele für den Oberligisten SSV Jeddeloh bestritt und dabei zwei Treffer markierte.
Auf der Außenbahn soll der Offensivspieler künftig durch seine Schnelligkeit und Torgefahr für Wirbel sorgen, soll gemeinsam mit Liridon Stublla (kam vom VfB Oldenburg II) die neue Flügelzange des SV Atlas bilden – Brun-Tatje links, Stublla rechts. „Wir haben im Training schon gute Ansätze gezeigt und können bestimmt auch im Spiel harmonieren“, glaubt Brun-Tatje. Ob das Duo in der Bezirksliga tatsächlich für Furore sorgen kann, wird sich aber erst zeigen, sobald sich Stublla von seinem Außenbandriss erholt hat, den er sich kürzlich in einem Testspiel bei der SVG Berne aus der 1. Kreisklasse zugezogen hatte (wir berichteten).
Brun-Tatje jedenfalls lieferte am Dienstagabend während eines weiteren Test – beim 1:0-Erfolg über den Oberligisten VfL Oldenburg – eine gute Leistung ab, ehe er in der Pause leicht verletzt ausgewechselt werden musste. Zwar gab es noch ein paar Abstimmungsprobleme mit den neuen Kollegen, doch das ist nach einer Woche Vorbereitung normal, findet Brun-Tatje: „Mit dem Spiel bin ich zufrieden. An der Präzision hapert es noch ein wenig, auch, weil wir sehr viele Neue haben. Daran werden wir im Training arbeiten.“
Der gebürtige Oldenburger hat sich ziemlich schnell beim SV Atlas eingelebt. „Ich wurde gut aufgenommen und komme immer besser rein“, betont er.
Großen Anteil an der Verpflichtung von Brun-Tatje, der durch den Wechsel sportlich immerhin zwei Klassen abgestiegen ist, hatte Atlas-Trainer Jürgen Hahn. Nachdem der Flügelstürmer dem Coach empfohlen wurde, fackelte dieser nicht lange und griff umgehend zum Telefon, um Brun-Tatje anzurufen. Während des Gesprächs überzeugte Hahn seinen Wunschspieler dann schnell vom SV Atlas. „Ich wusste ehrlich gesagt noch gar nicht viel über den Verein, aber der Trainer und das sehr interessante Projekt haben am Ende den Ausschlag gegeben“, erklärt der Angreifer.
Keine Frage: Brun-Tatje ist von Hahn hörbar begeistert. „Ich muss sagen, dass er ein sehr guter Trainer ist, der immer wieder klare Ansagen macht“, lobt der Spieler, der mit der laufenden Vorbereitung bislang „sehr zufrieden“ ist. Eigentlich sei er davon ausgegangen, dass in einem Oberliga-Verein mehr gefordert wird als bei einem Bezirksliga-Aufsteiger, doch große Unterschiede zwischen Jeddeloh und Atlas habe er bisher nicht ausmachen können. „Im Training ist sehr viel Zug drin. Ich habe gedacht, dass der Klassenunterschied zwischen den beiden Klubs größer ist, aber da habe ich mich geirrt.“
35 Tore in einer Saison
Bevor Brun-Tatje zum SSV Jeddeloh wechselte, spielte er in der 1. Kreisklasse Ammerland für den VfL Edewecht. Dort gelangen ihm in der Saison 2009/2010 überragende 35 Treffer und er wurde Torschützenkönig. Im Jahr 2010 nahm Brun-Tatje dann beim damaligen Landesligisten Jeddeloh eine neue Herausforderung an, kam dort aber nicht regelmäßig in der ersten Mannschaft zum Einsatz, sondern musste sich immer wieder über die Reserve, die in der Kreisliga spielt, empfehlen. Der Außenstürmer ist beidfüßig, schnell und gilt als Vollstrecker im Abschluss. Mit diesen Stärken möchte er durch „ein paar Tore“ dabei mithelfen, den SVA in der kommenden Saison ins obere Tabellendrittel der Bezirksliga zu führen. „Ich kenne die Liga zwar nicht, aber ich denke, dass wir auf jeden Fall oben mitspielen werden“, stellt Brun-Tatje selbstbewusst klar. Bei der Frage, ob für den Verein vielleicht sogar der dritte Aufstieg in Folge möglich ist, möchte sich der neue Mann aber nicht festlegen. Und dennoch – mit einem Auge schielt er bereits in Richtung Landesliga: „Der Aufstieg ist für uns keinesfalls Pflicht. Er wäre am Ende ein großer Bonus, der allerdings nicht unmöglich zu erreichen ist.“