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Am Freizeit-Angelteich ist kein Angelschein erforderlich, auch nicht beim Gemeinschaftsfischen im Oktober Graskarpfen mäht den Rasen

Beverstedt. Meistens nimmt er sich vier Stunden Zeit und benutzt eine oder zwei Ruten: Karl Plakinger ist einer der vielen Angler an den Angelteichen in Wehldorf, einem Ortsteil der Gemeinde Beverstedt. „Für mich gibt es nichts Schöneres“, sagt der Bremerhavener, der den Sommer im Wochenendhaus in Bexhövede in der Gemeinde Loxstedt verbringt, über sein Hobby.
28.08.2016, 00:00 Uhr
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Beverstedt. Meistens nimmt er sich vier Stunden Zeit und benutzt eine oder zwei Ruten: Karl Plakinger ist einer der vielen Angler an den Angelteichen in Wehldorf, einem Ortsteil der Gemeinde Beverstedt. „Für mich gibt es nichts Schöneres“, sagt der Bremerhavener, der den Sommer im Wochenendhaus in Bexhövede in der Gemeinde Loxstedt verbringt, über sein Hobby. Angeln sei auch ein bisschen Glückssache, erzwingen könne man nichts, meint er. Doch Fische seien in den drei Teichen ausreichend vorhanden. Für den sogenannten Besatz sorgt Inhaber Horst-Heino Köckritz, der den Betrieb 1988 gegründet hat. Je nach Angeldauer und Anzahl der ausgelegten Ruten der einzelnen Angler werden wieder Fische in den Teich eingesetzt. „Bei vier Stunden mit einer Rute sind das zum Beispiel zwei Besatzforellen beziehungsweise ein Kilo“, erklärt der Fachmann. Das Angeln für diesen Zeitraum kostet zwölf Euro, seinen Standplatz kann man sich wählen.

Die Fische kommen aus Dänemark, 400 Kilogramm werden jede Woche angeliefert und in der sogenannten Hälterung in einem großen Container deponiert. „Wir können sie nicht gleich einsetzen, in einer Art Quarantänestation wird beobachtet, ob die Fische gesund sind, bevor sie in die Teiche kommen“, erklärt er den Schutz vor Krankheiten.

Ein Angelschein ist bei den gewerblich betriebenen Angelteichen nicht erforderlich. „Bei einer Angelprüfung liegt der Schwerpunkt zur Hälfte auf Hege und Pflege, da wir diese übernehmen, benötigt der Angler hier keinen entsprechenden Schein, sondern muss die Regeln der Teichordnung beachten“, so Horst-Heino Köckritz. Diese sind in Niedersachsen einheitlich und beinhalten unter anderem Vorgaben zu der zu verwendenden Ausrüstung. So muss die Schnur eine ausreichende Festigkeit haben, damit jeder Fisch sicher an das Ufer gezogen werden kann. Auch muss der am Haken befindliche Fisch mit einen Handkescher aus dem Wasser gehoben und durch Abschlagen betäubt werden, bevor er getötet und vom Haken gelöst wird. Kinder unter zwölf Jahren dürfen nur unter Anleitung einer angelkundigen Aufsichtsperson und ab 14 Jahren mit einer Rute selbständig angeln. Angelzubehör und Angelgeräte sind in dem der Teichanlage angeschlossenen Angelshop erhältlich. „Alles, was die Leute fangen, gehört ihnen, mit Ausnahme der Graskarpfen“, sagt Horst-Heino Köckritz. Die sorgen als Unterwasser-Rasenmäher dafür, dass die Teiche nicht zuwachsen. „Das Verkrauten passiert sonst innerhalb kürzester Zeit“, weiß der Betreiber, der großen Wert auf einen gepflegten Betrieb legt.

Zur familienbetriebenen Anlage gehört außerdem eine Minigolfanlage sowie das Restaurant Rauchkate, das Tochter Birte Köckritz übernommen hat. „1971 haben wir die Minigolfanlage gebaut, 1988 haben wir mit einem Teich angefangen“, erinnert sich Horst-Heino Köckritz, der bei der Teichanlage von zwei Mitarbeitern unterstützt wird. Als aktiven Naturschutz sieht er das Angeln in gewerblich betriebenen Teichen: „Wir decken das ab, was sonst der Natur schaden würde“, meint er mit Blick auf widerrechtliches Angeln in geschützter Natur. Und nicht nur Männer suchen die Auszeit an seinen Angelteichen: „Wir haben hier 15 bis 20 Prozent Frauen, beim Angeln kommt es auch auf Feingefühl an“, weiß er. Auch mit Tradition hat das Hobby für ihn viel zu tun: Wer als Kind mit Vater oder Großvater angeln gehe, erinnere sich daran ein ganzes Leben, meint Horst-Heino Köckritz. Bei einem besonders großen Fisch lohnt sich eine Fangmeldung bei der Teichaufsicht: Der Fisch wird gewogen, fotografiert und nimmt damit am Wettbewerb um den schwersten Fisch des Monats teil.

Zweimal im Jahr findet in Wehldorf das traditionelle Gemeinschaftsfischen statt, vom 1. bis 3. Oktober ist es wieder soweit. Ausgesetzt werden normale Forellen, 200 Kilogramm Lachsforellen, Saiblinge, Bachforellen und Goldforellen aus Dänemark mit einem Einzelgewicht von bis zu sieben Kilogramm. Geangelt wird dann jeweils von 7 bis 21 Uhr. Ausführliche Informationen gibt es unter www.angelteiche-beverstedt.de oder unter Telefon 04747/873330.

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