Die erste Entscheidung des Abends fiel schon zweieinhalb Stunden vor dem Anpfiff, und sie fiel zugunsten von Werder: Tausende Fans füllten das Gelände vor dem Stadion und brachten sich für das Spiel in Stimmung.
Die Proteste gegen die Ansetzung am Montagabend fielen zwar nicht völlig aus – es wurden Flugblätter verteilt. Aber sonst war da nur eins: Euphorie. Um 18.05 Uhr spielten die Afterburner ihr erstes Lied „Bremen an der Weser“. Die Fans gingen sofort voll mit, und daran änderte sich bis zur Ankunft des Teambusses um 18.56 Uhr nichts. „Werder Bremen olé“ kam da aus Tausenden Kehlen.
Überhaupt war an diesem Abend alles ein deutliches Stück lauter als sonst: der Jubel bei der Verlesung von Werders Startelf, die Pfiffe bei Stuttgarter Ecken, die Schreie bei Stuttgarter Fouls, der Jubel bei guten Aktionen der Bremer. Die Fans sprangen früher auf und blieben länger stehen, wenn Werder mit Tempo in die Stuttgarter Hälfte vordrang.
Dass einige Ultras das Spiel boykottierten, war nur an dem Transparent mit der Aufschrift „Spieltagszerstückelung stoppen“ zu erkennen, das auf ihren Stehplätzen aufgespannt war. Die Nervosität der Zuschauer, ihre Angst vor dem Scheitern des Teams hielt allerdings lange an: Erst nach Fin Bartels‘ 5:2 entlud sich die Anspannung auf den Rängen in „Oh wie ist das schön“-Gesängen und La-ola-Wellen.
„Die Atmosphäre war Weltklasse“, schwärmte Torwart Felix Wiedwald. „Eine grandiose Stimmung – großes Kompliment an unsere Fans“, bedankte sich auch Sportchef Thomas Eichin.
