Für Andreas Bovenschulte beginnt an diesem Donnerstag seine zweite Lebensstation als Bürgermeister. Nach Weyhe nun von Bremen, wo mit dem Amt auch die Aufgaben des Ministerpräsidenten verbunden sind. Angetreten war der 54-Jährige als Kandidat der SPD für die Bürgerschaft, nach dem Rückzug von Björn Tschöpe Ende Juni als Fraktionsvorsitzender hatte er dessen Amt übernommen. Bovenschulte ist promovierter Jurist. 1984 trat er in die SPD ein, zwischen 2010 und 2013 war er Landesvorsitzender. (niw)
Staatsrätin: Carmen Emigholz (Kultur), Chef der Senatskanzlei: Thomas Ehmke
Mohssen Assanimoghaddam/dpa
Ulrich Mäurer, SPD
Das mit Abstand erfahrenste Senatsmitglied ist Ulrich Mäurer. Seit dem 7. Mai 2008 ist der 68-jährige Jurist Chef des Innenressorts und hat in den vergangenen elf Jahren bei den Wählern mit seinem "Klare-Kante"-Kurs gegen Rocker, Salafisten und zuletzt auch die Deutsche Fußball Liga im Streit um Mehrkosten für Polizeieinsätze bei Werderspielen Sympathien gesammelt. Zu den größten Aufgaben in den nächsten vier Jahren gehört für den Radsportfan die Aufstockung der Polizeibeamten von 2600 auf 2900. (niw)
Staatsrat: Olaf Bull
Mohssen Assanimoghaddam/dpa
Claudia Schilling, SPD
Sie bringt die Bremerhavener Expertise mit: Claudia Schilling, die Neue für das neu zusammengestellte Ressort Häfen, Wissenschaft und Justiz. Letzteres ist das Fachgebiet der 51-Jährigen, die als promovierte Juristin zwischen 2008 und 2011 als Vorsitzende Richterin des Bremer Landgerichts gearbeitet hat. Als Anwältin waren ihre Schwerpunkte Zivil-, Handels- und Steuerrecht. Bevor die SPD, deren Mitglied Schilling seit 2004 ist, sie für den neuen Senat nominierte, war sie Bremerhavener Stadträtin und Sozialdezernentin. (niw)
Staatsräte: Björn Tschöpe (Justiz), Tim Cordßen (Häfen, Wissenschaft)
FR
Claudia Bogedan, SPD
Für Claudia Bogedan beginnt die zweite Amtszeit in dem Ressort, dem auch die neue Regierung besondere Bedeutung zuspricht – und das oft in der Kritik steht. Die 44-Jährige arbeitete vor ihrem Bremer Senatorinnen-Amt unter anderem als Geschäftsführerin des Vereins zur Förderung politischen Handelns in Bonn und als Referatsleiterin des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts der Hans-Böckler-Stiftung. Geboren wurde sie in Limburg an der Lahn, Mitglied der SPD ist die Sozialwissenschaftlerin seit 2002. (niw)
Staatsrätin: Arnhild Moning
Frank Thomas Koch
Anja Stahmann, Grüne
Die dritte Legislatur in Folge führt die gebürtige Bremerhavenerin Anja Stahmann das umfangreiche Sozialressort, auch wenn sich der Zuschnitt verkleinert hat: Am Ende ihrer ersten Amtszeit gab sie den Bereich "Kinder" ab, nun geht der Arbeitsbereich "Frauen" ins Gesundheitsressort über. So ist die 52-Jährige künftig für Soziales, Jugend, Integration und Sport zuständig. Die studierte Sozialwissenschaftlerin ist seit 1999 Mitglied der Grünen, im selben Jahr zog sie erstmals als Abgeordnete in die Bürgerschaft ein. (röh)
Staatsrat: Jan Fries
FR
Maike Schaefer, Grüne
Maike Schaefer führte die Grünen als Fraktionschefin durch die Koalitionsverhandlungen – und künftig führt sie ihr erstes Ressort als Senatorin. In der Bremer Politik engagiert sich die 48-Jährige seit ihrem Eintritt bei den Grünen 2002: erst als Mitglied, dann im Beirat Neustadt, seit 2007 in der Bürgerschaft. Als Spitzenkandidatin hatte sich die promovierte Biologin gegen die bisherige Finanzsenatorin Karoline Linnert durchgesetzt, die sie nun auch als stellvertretende Bürgermeisterin beerbt. Sie steht für eine Politik des Dialogs. (niw)
Staatsräte: Ronny Meyer (Umwelt), N.N. (Bau und Verkehr)
Frank Thomas Koch
Dietmar Strehl, Grüne
Der Grüne Dietmar Strehl gehört auch zu den Neuen im Amt. Der 63-Jährige kennt das Finanzressort aber schon aus den acht Jahren, in denen er als Staatsrat der aus dem Senat ausgeschiedenen Karoline Linnert arbeitete. Ursprünglich stammt Strehl aus Aachen und ist studierter Mathematiker sowie Betriebswirt. Mitglied der Grünen ist er seit 1982, vor seinem Wechsel nach Bremen im Jahr 2011 war er Bundesschatzmeister und im Grünen-Bundesvorstand. Seine erste Mammutaufgabe: die Haushaltsberatungen. (niw)
Staatsräte: Hans-Henning Lühr, N.N.
Frank Thomas Koch
Kristina Vogt, Linke
Kristina Vogt ist das neue Senatsmitglied, das sich wohl am stärksten innerhalb seines Politikfelds beweisen muss. Die 54-Jährige wird von vielen Wirtschaftsvertretern bislang mit Skepsis gesehen – was in ihrer Parteizugehörigkeit begründet ist. Seit 2008 ist die gelernte Rechtsanwaltsfachgehilfin und ehemalige Kneipenbesitzerin Mitglied der Linken, seit 2011 Vorsitzende der Fraktion. Vogt genießt parteiübergreifend und auch bei den Wählern den Ruf einer akribischen Arbeiterin, die gerne Klartext redet. (niw)
Gleichstellung und Wohnen sind Claudia Bernhards Kernthemen: Die 58-Jährige war zuletzt Mitglied im Gleichstellungsausschuss der Bürgerschaft sowie Mitglied der städtischen Baudeputation. Dieser Hintergrund wird mutmaßlich die erste Amtszeit als Senatorin für das neu zugeschnittene Ressort Gesundheit, Verbraucherschutz und Frauen prägen. In Gütersloh geboren, studierte Bernhard in Augsburg und München. 2007 trat sie der Linken bei, seit 2011 ist sie Mitglied der Bremischen Bürgerschaft. (röh)
Staatsrätin: Silke Stroth
Christina Kuhaupt
Olaf Joachim, SPD
Ein Senator ist er nicht, formal hat Olaf Joachim als Bremens Bevollmächtigter beim Bund den Rang eines Staatsrates. Das Amt des Bremer Vertreters in Berlin besitzt aber einen Sonderstatus, sein Inhaber ist Mitglied des Senats. In der zweiten Amtszeit von Jens Böhrnsen war Joachim 2011 zum Chef der Senatskanzlei ernannt worden, er blieb es auch unter dessen Nachfolger Carsten Sieling. Der 54-jährige promovierte Biologe folgt auf Ulrike Hiller. Die Frau von Andreas Bovenschulte musste den Posten abgeben, weil ein Ehepaar im Senat zwar formal erlaubt ist, aber nicht gewünscht wird. (NIW)
Vom Bürgermeister, den Senatoren bis zum Bevollmächtigten beim Bund: So sieht der neue Senat der rot-grün-roten Regierung in Bremen aus. Die zehn Politiker, die an den Spitzen der jeweiligen Ressorts die Arbeit aufnehmen, stellen wir Ihnen in dieser Bildergalerie vor.