Wenn bei den meisten anderen Menschen morgens der Wecker klingelt, ist in den Hallen des Frischezentrums längst Ruhe eingekehrt. Hier beginnt die Aktivität bereits um 1 Uhr nachts, wenn die ersten Waren angeliefert und die ersten Stände bestückt werden. Zwischen 2 und 5 Uhr ist das Treiben am lebhaftesten. Doch um vorweg ein Missverständnis aufzuklären: Der Großmarkt Bremen selbst handelt nicht mit Lebensmitteln.
Der Großmarkt als großes Dach für Angebot und Nachfrage
„Ich erlebe immer wieder, dass viele Bremerinnen und Bremer gar nicht so genau wissen, was der Großmarkt eigentlich ist“, sagt Lars Jansen, der im Mai dieses Jahres die Leitung dieses großen Aufgabengebiets bei der M3B GmbH übernommen hat, zu der neben dem Großmarkt auch die Messe Bremen, die ÖVB-Arena, Congress Bremen und der Ratskeller-Weinhandel seit 1405 gehört. Der Firmenname M3B steht dabei für Messen, Märkte und Menschen mittendrin in Bremen. Das, was viele Menschen unter Großmarkt verstehen, wenn sie die Gebäude am Waller Freihafen meinen, wird hier als Frischezentrum bezeichnet. In den 5,5 Hektar großen Hallen bieten Tag für Tag – oder besser: Nacht für Nacht – fast 100 Händler, Produzenten und Erzeuger als Mieter nach dem „Shop in Shop“-Prinzip ihre Waren an. „Der Großmarkt ist kein Großhandel, sondern das große Dach, das Angebot und Nachfrage zusammenbringt“, erklärt Jansen.

Ein vielfältiges, buntes Angebot an Frischwaren werden hier jeden Tag in der Halle des Großmarktes bereit gestellt.
Einer der wichtigsten Versorger im Nordwesten
Zu den rund 3000 Kunden, die sich hier täglich oder an regelmäßigen Wochentagen mit frischem Obst und Gemüse, Fisch und Fleisch, regionalen und internationalen Delikatessen und Spezialitäten, Blumen und Pflanzen eindecken, gehören neben den Marktleuten auch selbstständige Einzelhändler, Einkäufer aus Hotels und Restaurants sowie Großverbraucher wie Filialbetriebe, Krankenhäuser und soziale Einrichtungen, Imbissbetriebe und Kantinen. Lebensmittel in einer Dimension von jährlich rund 250.000 Tonnen werden im Frischezentrum umgeschlagen. Sie werden nicht nur in Bremen konsumiert, sondern von geschätzten 1,5 Millionen Menschen, die in einem Radius von rund 100 Kilometern um die Stadt wohnen. „Der Großmarkt ist damit einer der wichtigsten Versorger mit frischen Lebensmitteln für mehr als 1,5 Millionen Menschen im Nordwesten“, sagt der Bereichsleiter.

Der Großmarkt versorgt rund 1,5 Millionen Menschen jährlich mit Obst, Gemüse, Delikatessen und vielem mehr.
Die rund 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Großmarkts Bremen sorgen dafür, dass der Handel in den Hallen und auf den 37 Wochenmärkten in Bremen, Bremerhaven und Lilienthal reibungslos und unter optimalen Bedingungen vonstattengehen kann. Das „Gute-Märkte-Team“ organisiert und betreut zudem eine ganze Reihe weiterer Markt-Attraktionen wie den Kajenmarkt an der Schlachte, die saisonalen Speichermärkte in der Überseestadt, den historischen Markt zur Freimarktzeit sowie den Schlachtezauber im Advent, der jährlich sogar Touristen aus dem Ausland anzieht.
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