Geschichte bewahren – diese Aufgabe ist bei Baudenkmälern komplex. Denn Restauratoren, Handwerker, Konservatoren, Hausbesitzer und Architekten müssen gemeinsam eine Lösung finden, um dem Denkmal gerecht zu werden. Dieses Jahr wurden fünf Preise und vier Anerkennungen verliehen, die sich um die Pflege und Erhaltung von Baudenkmälern in Bremen und Bremerhaven verdient gemacht haben.
Preis für Denkmalpflege Diese Gebäude sind ausgezeichnet
Geschichte bewahren – diese Aufgabe ist bei Baudenkmälern komplex. Denn Restauratoren, Handwerker, Konservatoren, Hausbesitzer und Architekten müssen gemeinsam eine Lösung finden, um dem Denkmal gerecht zu werden. 2016 wurden fünf Preise und vier Anerkennungen verliehen, die sich um die Pflege und Erhaltung von Baudenkmälern in Bremen und Bremerhaven verdient gemacht haben.
Knoops Park: Der Förderverein Knoops Park wurde unter anderem für eine ungewöhnliche Leistung, nämlich für einen Abriss, gewürdigt. Ein Schwesternwohnheim, baufällig und nicht genutzt, stand mitten im Park. Der Verein arbeitete solange daran, bis die Eigentumsfragen geklärt und die Finanzierung des Abrisses sichergestellt waren.

Kirche St. Jakobi: Denkmalpflege kann Detektivarbeit sein: Der Turm der Kirche St. Jakobi in der Bremer Neustadt war durch Witterungseinflüsse stark beschädigt. Doch wo finden sich passende Materialien, um den Turm einer neogotischen Kirche von 1875 zu reparieren? Das Architekturbüro Angelis & Partner hat diese Aufgabe laut Landeskonservator Georg Skalecki vorbildlich gemeistert.

Deckenmalerei: Monica und Dian Schefold werden für die denkmalgerechte und vorbildliche Restaurierung der floralen Deckenmalerei im Deckenspiegel eines Zimmers im Erdgeschoss geehrt. Außerdem für ihr Selbstverständnis, ihr Haus Mathildenstraße 93 zu pflegen und zu erhalten.

Unsere Lieben Frauen: In der Kategorie Handwerksbetriebe bekam die Firma Claus Ellenberger Bau den Preis für die Sanierung des Südturms der Kirche Unser Lieben Frauen. Die Aufgabe war nicht leicht, denn das Relikt aus dem 12. Jahrhundert war porös. Mit den Fingern habe man bis zu drei Zentimeter Oberfläche des Sandsteins abkratzen können, erinnert sich Landeskonservator Georg Skalecki.

Sonderpreis für den Verein Dampfer Welle: Der 1915 gebaute Dampfer "Welle" verband Bremen und Bremerhaven über viele Jahrzehnte. Doch als das Schiff ab 1975 nicht mehr im Dienst war, vernachlässigte man es. 1994 dann der Tiefpunkt: Die Welle versank an der Schlachte, übrig blieb nur ein Wrack. Der Verein Dampfer Welle kümmert sich seit 1998 um das maritime Denkmal. Für dieses Engagement bekommt der Verein den mit 2500 Euro dotierten Sonderpreis des WESER-KURIER und der Nordsee-Zeitung.

Der Fruchthof: Eine besondere Anerkennung geht an die Brock GmbH & Co. KG für die handwerklich hervorragend entwickelten Fenster für den Fruchthof. Der Fruchthof am Breitenweg, 1954 für den Neuanfang des traditionsreichen Bremer Südfrüchte Handels als Auktionshaus erbaut, ist zurückhaltend umgenutzt und sensibel saniert worden.

Die Union-Brauerei: Die Kastens + Siemann Architekten erhielten eine besondere Anerkennung für die erfolgreiche Revitalisierung der mehr als zehn Jahre lang leer gestandenen Union-Brauerei in Bremen-Walle.

Volksbank Bremerhaven: Die Volksbank eG Bremerhaven- Cuxland erhielt eine besondere Anerkennung im Rahmen des Bremer Denkmalpflegepreises 2016. Damit wurde sie für das vorbildliche Engagement, die aufwändig dekorierte Stuckfassade des gründerzeitlichen Wohn- und Geschäftshauses von 1909 von Architekt Adolf Fischer an der Hafenstraße 153 in Bremerhaven in den bauzeitlichen Zustand zurückzuführen, geehrt.

Hofstelle im Bremer Blockland: Renate Kropp-Hildebrandt erhielt ebenfalls eine besondere Anerkennung, die ihr für den Erhalt ihrer über 300 Jahre im Familienbesitz befindlichen Hofstelle im Bremer Blockland verliehen wurde. Trotz massiver Schädenam Reetdach und dem Dachstuhl der Scheune habe Kropp-Hildebrandt entschieden, diese nach altem Befund wieder herzustellen und damit ein deutliches Zeichen gegen Abriss und moderne Erneuerung zu setzen, um auch das Bild der Kulturlandschaft Blockland zu erhalten, sagte Skalecki.