Die Tierwelt in Deutschland ist längst ein wildes Gemisch aus einheimischen und eingeschleppten Arten. Manche richten große Schäden an, andere leben friedlich neben den Einheimischen. Auch in Bremen spielen die sogenannten invasiven Arten eine Rolle. Wir stellen sechs tierische Einwanderer vor.
Invasive Arten Diese tierischen Einwanderer gibt es in Bremen
Die Tierwelt in Deutschland ist längst ein wildes Gemisch aus einheimischen und eingeschleppten Arten. Auch in Bremen spielen die sogenannten invasiven Arten eine Rolle. Wir stellen sechs tierische Einwanderer vor.
Nilgans
Wer mit offenen Augen durch die Wallanlagen spaziert, trifft nicht nur auf Enten, Möwen und Teichhühner, sondern auch immer häufiger auf die Nilgans. Mit ihrem rostbraunen Gefieder und den dunkelbraunen Augenringen fällt sie besonders auf. In den Bremer Schutzgebieten, am Werdersee oder im Bürgerpark hat sie sich ebenfalls niedergelassen. In Deutschland hat sich die Art, die ursprünglich aus Afrika stammt, vor allem seit den 1990er-Jahren ausgebreitet. Mit einheimischen Vogelarten steht sie in Konkurrenz um Nistplätze und Reviere.

Gelbwangen-Schmuckschildkröte
Ebenfalls in den Wallanlagen ist die Gelbwangen-Schmuckschildkröte zu sehen. Ursprünglich stammt die Art aus Nordamerika, die Exemplare, die in Bremens freier Natur leben, wurden vermutlich ausgesetzt oder sind anderweitig aus der Gefangenschaft entkommen. Für das Ökosystem stellen sie kein Problem dar, vor allem, weil sie sich nach bisherigen Erkenntnissen in freier Natur in Deutschland nicht vermehren können.

Nutrias
Sie graben meterlange unterirdische Gänge und sie vermehren sich extrem schnell: Nutrias haben in der Vergangenheit in Bremen bereits an mehreren Stellen die Deiche beschädigt. Ursprünglich stammen die Tiere, die auch Sumpfbiber genannt werden, aus Südamerika. Optisch ähneln sie den ebenfalls invasiven Bisamen, sind aber deutlich größer und haben einen runden Schwanz. Ausgewachsene Tiere können bis zu zehn Kilo schwer werden. In Bremen sind die Tiere vor allem im Blockland, im Niedervieland und im Werderland heimisch.

Chinesische Wollhandkrabbe
Ob in Weser, Lesum, Ochtum oder Wümme, die Chinesische Wollhandkrabbe (4) fühlt sich in den hiesigen Gefilden längst wohl – und das seit mehr als hundert Jahren. Die ersten Krabben kamen vermutlich über Handelsschiffe nach Europa. Für heimische Arten stellt die Wollhandkrabbe keine Gefahr dar.

Marderhund
Auch der Marderhund ist mittlerweile in Deutschland heimisch geworden. Die ursprünglich aus dem östlichen Sibirien, Japan und China stammende Hundeart ist über den Pelzhandel nach Europa gekommen. In Bremen wird der Marderhund, der Ähnlichkeiten mit dem Waschbär hat, erst seit wenigen Jahren registriert. Zu Gesicht bekommt die Tiere hier jedoch kaum jemand, da die sie sehr versteckt leben. Dem BUND liegen Sichtungen aus dem Blockland vor. Da der Marderhund sich von Eiern, Jungvögeln, Reptilien und Amphibien ernährt, steht er in direkter Konkurrenz zu den heimischen Füchsen.

Waschbären
Rund eine halbe Million Waschbären sollen in Deutschland leben. Auch im Bremer Raum haben sich die Kleinbären mittlerweile etabliert. In Bremen gibt es jedoch nur wenige Sichtungen, die Tiere leben versteckt. Als Hauptstadt der Waschbären gilt Kassel. Der erste Waschbär wurde 1934 am Edersee ausgesiedelt, verbreitet sich seitdem vor allem im nordhessischen Raum, aber auch darüber hinaus.