Aus. Hier her. Sitz. Nein, sitz.“ Zehn junge Hunde stehen am Freitagnachmittag mit ihren Besitzerinnen und Besitzern auf einer Wiese am Sommerdeich nahe dem Weserstadion. Einige der Fellnasen sind ein wenig schüchtern und tapsig auf den Beinen. Andere zerren energiegeladen an ihrer Leine. Das mit dem Hören klappt noch nicht so richtig. Aber dafür stehen den Hundehaltern die Trainerinnen Carmen Boelsen und Claudia Constabel von der Bremer Hundeschule Dog Door zur Seite. Seit etwas mehr als einem Jahr unterstützen sie Hundebesitzer bei der Erziehung ihrer Tiere.
„Man ist sehr nah dran an den Menschen, das finde ich super spannend“, sagt Carmen Boelsen, die zuvor mehr als 20 Jahre im Rettungsdienst tätig war. Bei ihrem neuen Job immer an ihrer Seite: ihre eigenen Hunde Fritzi und Emmi, die bei den Trainingseinheiten auf keinen Fall fehlen dürfen. Denn vor allem Emmi demonstriert gerne mal die ein oder andere Übung. „Stellt euren Fuß auf die Leine. So nah, dass euer Hund noch stehen und liegen kann, aber keinen Bewegungskreis mehr hat“, erklärt die Trainerin. Vorbildlich und gelassen liegt ihre Labradoodle-Hündin inmitten der Welpen. Sie scheint von ihnen völlig unbeeindruckt zu sein. „Ihr seht, die Emmi kennt das schon.“ Für einige der jungen Hunde ist die nun sehr kurze Leine jedoch ungewohnt. Verdutzt blicken sie zu Frauchen und Herrchen. „Übt das im Alltag. Der Hund soll dadurch lernen, mal nicht die erste Geige zu spielen.“
Übungen für das Training daheim
Üben ist das richtige Stichwort, denn „es gibt immer Hausaufgaben und das wird auch kontrolliert“, macht Trainerin Claudia Constabel deutlich. Ziel des ersten Basiskurses von Dog Door sei es, einen Grundbaustein zu legen. Bei zwei darauf aufbauenden Kurse werden Kenntnisse vertieft. Zu den Inhalten zählen etwa das Beherrschen von Kommandos, das Aufstellen von Regeln und Grenzen sowie Stubenreinheit und ein sicheres Auftreten in der Öffentlichkeit. Dazu lernen die jungen Hunde, auf ihren Namen zu hören. Letzteres bringen die Trainerinnen der Gruppe etwa durch diese Übung bei: „Ihr sagt den Namen und schiebt sofort ein Leckerchen hinterher.“ Schon hallt es von allen Seiten: „Loki. Eddy. Gerda.“ Für die Fellnasen ist das eine sichtlich wunderbare Erfahrung. Ihre Freude über diese Töne ist groß, denn sie kommen mit leckeren Keksen daher.
„Unser Angebot ist sehr vielfältig.“ Neben Gruppentrainings gebe es unter anderem Workshops zur Leinenführigkeit und Ersten Hilfe am Hund, Kontaktstunden und Social Walks. „Der Mensch ist wie ein Anker für den Hund“, beschreibt Boelsen die besondere Beziehung zwischen den Haltern und ihren Tieren. Auch Maulkorbberatungen seien ein wichtiger Bestandteil des Angebots. „Wir sind die Einzigen, die das in Bremen anbieten und die Not ist da.“ Aus aktuellem Anlass ergänzt sie: „Auch den Hundeführerschein kann man bei uns machen.“