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Fotoreportage Hauptuntersuchung in Bremen: Tüv-Station im Einsatz

Nur mit gültiger Tüv-Plakatte darf das Auto auf die Straße. Um die Untersuchung kümmern sich die Experten der Bremer Tüv-Stationen.
01.06.2025, 06:00 Uhr
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Hauptuntersuchung in Bremen: Tüv-Station im Einsatz
Von Kerstin Boelsen

Noch ist es ruhig auf dem Gelände der Tüv-Nord-Station in der Bremer Neustadt. Die Mittagspause ist gerade vorbei und langsam trudeln die ersten Pkw ein. Bei den meisten stehen die Haupt- und die Abgasuntersuchung, kurz HU und AU, an. Diese sind alle zwei Jahre fällig und stellen sicher, dass ein Fahrzeug den gesetzlichen Sicherheits- und Umweltstandards entspricht. Termine dafür gibt es online, manchmal auch spontan vor Ort.

Der Ablauf der rund halbstündigen Prüfung ist genau festgelegt. Zunächst wird ein sogenannter HU-Adapter angeschlossen, über den der Wagen mit dem Tablet des Prüfers kommuniziert. Dieses fragt die technischen Daten verschiedener Steuergeräte ab, beispielsweise für den Airbag, das Antiblockiersystem oder bei neueren Baujahren das automatische Notbremssystem. Anschließend kommt das Fahrzeug auf eine Hebebühne. Nach der Motorsichtkontrolle und dem Lichttest geht es eine Etage höher, um etwa die Beschaffenheit der Reifen und ihre Aufhängung zu überprüfen. Für den Fahrwerkstest wird das Auto ordentlich durchgeschüttelt. Und auch unter dem Wagen wird alles ganz genau unter die Lupe genommen.

Ob die Spurstange ausgeschlagen oder eine Feder gebrochen ist, merken die Fahrer selbst meist nicht, sagt Martin Schirmer, Leiter der Tüv-Station. Dies jedoch sei ein Grund, weshalb es keine Tüv-Plakette gibt. So ergeht es an diesem Tag einer Kundin, deren zwölf Jahre alter Ford Focus in einer der drei Prüfgassen steht. „Matthias, schau, ein Federbruch“, ruft Jannik Kaeding seinen Kollegen Matthias Peper herbei. Kurze Zeit später hält der frisch gebackene Prüfingenieur ein poröses Stück der Fahrwerksfeder vom rechten Vorderrad in der Hand. Fahrtüchtig sei der Pkw noch, so Schirmer. Für die Halterin bedeutet es aber, dass sie den Schaden innerhalb von vier Wochen reparieren lassen und zur Nachprüfung wiederkommen muss.

„Wir sind Dienstleister, Kundenberater, aber auch ein Stück weit Seelsorger“, sagt Schirmer. Gerade, wenn gravierende Mängel festgestellt werden und dies den Fahrzeughalter vor finanzielle Probleme stellt, lässt sein Team die Kunden nicht im Regen stehen, sondern klärt behutsam über die Schäden, die eventuell anfallenden Kosten und das weitere Vorgehen auf. Der Umgang mit den Menschen und die Vielseitigkeit der Fahrzeuge seien es, die den Beruf des Prüfingenieurs ausmache, sagt Schirmer. „Wir prüfen alles, was Räder hat – vom 125er-Moped bis zum achtachsigen Kran.“ So ist die Vorfreude bei ihm und seinen Kollegen groß, als eine Terminanfrage für einen aus Bulgarien importierten VW Käfer reinkommt, der eine deutsche Betriebserlaubnis benötigt. Denn auch Zulassungsprüfungen fallen in das Aufgabengebiet des Teams.

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