Seit 1949 sind alle Bundespräsidenten in Bremen zu Gast gewesen, oder werden es bald sein. Hier Bilder der Besuche - von Theodor Heuss bis Joachim Gauck. Der amtierende Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier wird das Land Bremen am 27. und 28. Februar 2018 besuchen.
Von Heuss bis Steinmeier Historische Bilder: Die Besuche der Bundespräsidenten in Bremen
Seit 1949 sind alle Bundespräsidenten in Bremen zu Gast gewesen. Wir blicken zurück und zeigen die Bilder der Besuche von Theodor Heuss bis Joachim Gauck.
Theodor Heuss war von 1949 bis 1959 Staatsoberhaupt. Auf diesem Bild ist der ehemalige FDP-Politiker vor dem Bremer Hauptbahnhof bei einem Besuch im Jahr 1955 zu sehen.

Zwei Jahre später ist dieses Bild von Heuss (links) und dem damaligen Bremer Bürgermeister Wilhelm Kaisen (SPD) aufgenommen worden. Der erste Bundespräsident legte unter anderem den Grundstein für das Bremer Focke-Museum.

Heinrich Lübke war der zweite Bundespräsident, von 1959 bis 1969. Hier ist der ehemalige CDU-Politiker bei seinem Antrittsbesuch in Bremen im Februar 1960 zu sehen. Rund 5000 Menschen empfingen ihn am Hauptbahnhof.

Auch Lübke traf in Bremen auf Bürgermeister Wilhelm Kaisen, hier im Juli 1965. Im Hintergrund stehen unter anderem Kaisens Ehefrau Helene und der damalige SPD-Bundesvorsitzende Willy Brandt, noch vor seiner Zeit als Bundeskanzler.

Gustav Heinemann folgte im höchsten Staatsamt auf Heinrich Lübke. Dieses Bild von 1963 zeigt den ehemaligen SPD-Politiker (rechts) auf dem Bremer Liebfrauenkirchhof. Da war er zwar noch nicht Bundespräsident, allerdings hatte er auch in seiner Amtszeit von 1969 bis 1974 Verbindungen nach Bremen.

Zum Beispiel, als er nach der Fußball-WM 1970 in Mexiko, bei der Deutschland Dritter wurde, Nationalspieler Max Lorenz mit dem Silbernen Lorbeerblatt auszeichnete. Lorenz, Mitglied von Werders Meistermannschaft von 1965, war zwar ein Jahr zuvor zu Eintracht Braunschweig gewechselt, genießt aber bei Werder bis heute Legendenstatus.

Von 1974 bis 1979 hatte Walter Scheel das Amt des Bundespräsidenten inne. Hier ist der ehemalige FDP-Politiker im Oktober 1974 mit seiner Ehefrau Mildred Scheel vor dem Bremer Dom zu sehen, rechts blickt mit ihm Bürgermeister Hans Koschnick (SPD) auf das Bremer Rathaus.

Ein halbes Jahr später, im Februar 1975, war Walter Scheel (2.v.l.) zu Gast bei der Bremer Schaffermahlzeit, auch auf diesem Bild im Gespräch mit Bürgermeister Hans Koschnick.

Der bislang einzige gebürtige Bremer Bundespräsident war Karl Carstens. Bei seinem Antrittsbesuch schüttelt der ehemalige CDU-Politiker im Bremer Rathaus die Hand des damaligen Sozialsenators und späteren Bürgermeisters Henning Scherf (SPD). Ein Treffen nicht ohne Pikanterie, hatte Scherf Carstens doch wenige Monate zuvor verbal attackiert und ihn, den CSU-Vorsitzenden Franz-Josef Strauß sowie Bundestagspräsident Richard Stücklen (ebenfalls CSU) eine "Gang" genannt. Rechts im Bild: Bürgermeister Hans Koschnick.

Karl Carstens war von 1979 bis 1984 Bundespräsident. Als Bremer pflegte er auch danach die Kontakte in seine Heimatstadt, wie hier im November 1985, als er erneut auf Bürgermeister Hans Koschnick traf.

Zu dieser Zeit war schon Carstens´ Nachfolger Richard von Weizsäcker im Amt. Hier trägt sich das Staatsoberhaupt im Februar 1985 im Beisein von Bürgermeister Hans Koschnick ins Goldene Buch der Stadt ein. In seiner offiziellen Rede lobte der CDU-Politiker Koschnick nicht nur als Politiker, sondern auch, weil er ihm "oft in Bibelkenntnissen und leider immer am Schachbrett" überlegen sei. Von Weizsäcker war von 1984 bis 1994 Staatsoberhaupt.

Dreieinhalb Jahre später, im September 1988, ist dieses Bild aufgenommen worden. Es zeigt Bundespräsident Richard von Weizsäcker und seine Mitarbeiter bei einem "Betriebsausflug" des Bundespräsidialamtes durch Bremen. Nach einem Empfang in der Oberen Rathaushalle ging es unter anderem zu Besichtigungen von Eduscho und der Bremer Lagerhaus-Gesellschaft.

Von 1994 bis 1999 amtierte dann Roman Herzog (CDU) als siebter Bundespräsident. Hier spricht er im Januar 1997 in der Oberen Rathaushalle, rechts neben ihm Bürgermeister Henning Scherf. „Wenn ich öffentlich spucke, hat's in diesem Land auch Gewicht" - mit diesem humorvoll-selbstsicheren Ausspruch hatte Herzog schon bei seiner Antrittsrede zwei Jahre zuvor bekräftigt, dass er sich "im Ernstfall" für Bremens Selbständigkeit einsetzen könne und werde.

Roman Herzog verstarb Anfang 2017. Hier ein Foto vom Staatsakt zu Ehren des Altbundespräsidenten am 24. Januar 2017 im Berliner Dom.

Der achte Bundespräsident war Johannes Rau (SPD), von 1999 bis 2004. Dieses Foto zeigt ihn bei der Weihnachtsansprache im Jahr 2003.

Hier trinkt Rau bei der Schaffermahlzeit 2004 gemeinsam mit Christel Vinnen, Vorsteher bei Haus Seefahrt, das traditionell für die Schaffermahlzeit gebraute Seefahrtmalz aus einem Zinnhumpen.

Horst Köhler (CDU) folgte 2004 auf Johannes Rau. Hier war Köhler (Mitte) bei der Aufzeichnung des Weihnachtskonzertes des Bundespräsidenten in der Bremer Propsteikirche St. Johann zu Gast. Rechts sitzend auf dem Bild zu sehen: Bremens Bürgermeister Jens Böhrnsen (SPD), den mit Köhler später eine besondere Gegebenheit verbinden sollte.

Denn nachdem Horst Köhler am 31. Mai 2010 wegen heftig kritisierter Äußerungen zu Auslandseinsätzen der Bundeswehr vom Amt des Bundespräsidenten zurückgetreten war, übernahm Jens Böhrnsen als amtierender Bundesratspräsident, und somit dessen Stellvertreter, vorübergehend die Geschäfte des Staatsoberhauptes. Böhrnsen stand somit 29 Tage lang, bis zur Wahl des offiziellen Köhler-Nachfolgers, als kommissarisches Staatsoberhaupt im Rampenlicht.

Kein halbes Jahr später durfte Jens Böhrnsen dem neuen Bundespräsidenten Christian Wulff (CDU) den Stift zum Eintrag ins Goldene Buch der Stadt überreichen. Wulff, mit damals 51 Jahren der jüngste Bundespräsident der Geschichte, war anlässlich der Feierlichkeiten zum Tag der Deutschen Einheit gekommen, die Bremen im Jahr 2010 ausrichtete.

Im Rahmen dieser Feierlichkeiten hielt Wulff eine umstrittene Rede in der Bremer Stadthalle mit der Kernaussage: "Der Islam gehört inzwischen auch zu Deutschland." Auch der zehnte Bundespräsident trat vom Amt zurück, im Februar 2012. Allerdings nicht wegen der Bremer Islam-Rede, sondern wegen Vorteilsnahme im Amt des niedersächsischen Ministerpräsidenten, also aus seiner Zeit vor der Bundespräsidentschaft.

Auf Wulff folgte im März 2013 Joachim Gauck (parteilos). Hier winkend zu sehen bei der Taufe eines neuen Bootes der DGzRS auf dem Bremer Marktplatz im Mai 2015.

Joachim Gauck eröffnete 2015 außerdem das Windjammer-Festival Sail in Bremerhaven. Als gebürtigem Rostocker, und daher dem Norden und dem Meer verbunden, sei ihm das eine große Freude, wie er in seiner Rede sagte.

Gauck gab das Amt des Bundespräsidenten im Jahr 2017 aus Altersgründen ab und machte Platz für seinen Nachfolger. Die Bundesversammlung hat am 12. Februar 2017 den bisherigen Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) zum neuen Staatsoberhaupt gewählt.

Frank-Walter Steinmeier (links) war im Februar 2016 als Bundesaußenminister Ehrengast bei der Bremer Schaffermahlzeit, hier mit Bürgermeister Carsten Sieling (SPD). Eigentlich darf jeder Gast nur einmal teilnehmen. Eine Ausnahme gibt es allerdings: Als Bundespräsident dürfte er erneut kommen. Möglicherweise wiederholt sich dieses Bild also in seiner Amtszeit als zwölfter Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland.

Am 27. und 28. Februar 2018 wird Frank-Walter Steinmeiers offizieller Antrittsbesuch im Bundesland Bremen stattfinden.