Der Ortsamtsleiter: Christian Schlesselmann
Es knistert unter der Oberfläche. So drückt Christian Schlesselmann es aus, wenn er über Veränderungen und Bauprojekte in Huchting spricht. Gerade in Kirchhuchting stehe vieles in den Startlöchern, sagt er und verspricht: Die brachliegenden Flächen werden nicht mehr lange bleiben. Auf dem Gelände der ehemaligen Schule am Willakedamm werde man hoffentlich 2019 anfangen zu bauen. Dort sollen Wohnhäuser, Gewerbe und temporär eine neue Schule entstehen. Und dann sind da noch der ehemalige Hof der Familie Osmers, auf dem hüfthohes Unkraut wächst, und der alte Dorfkrug, die geschlossene Traditionskneipe. Dazu könne er nichts Konkretes verraten, sagt Schlesselmann, aber die Verhandlungen liefen für eine Erweiterung der dortigen Grundschule. Er freue sich, wenn er Ergebnisse präsentieren könne.
Es ist ein schwieriges Thema für den 49-Jährigen. Er weiß, dass viele Huchtinger nicht verstehen, weshalb Bauprojekte so lange dauern. Er finde es auch gut, wenn die Leute sich beschwerten, sagt er. Das zeige ihr Interesse, und nur so könne sich etwas verändern. Und er will verändern, will gestalten. Er habe Pläne für weniger Müll und mehr Aufenthaltsqualität, sagt er. Es liege ihm am Herzen. Was die Bauprojekte angeht, seien die Prozesse leider sehr komplex, es gebe viele verschiedene Interessen.
Schlesselmann ist parteilos und seit Anfang 2016 Ortsamtsleiter. So lange wohnt er auch mit seiner Familie in Huchting. „Wir wollten einen Neuanfang“, sagt er. „Ich habe für mich den richtigen Stadtteil erwischt.“ Der menschliche Kontakt, die Sportangebote, die familiäre Atmosphäre und das viele Grün – das passe einfach alles.
Und das, obwohl seine Ankunft in eine politisch schwierige Phase fiel. Damals war die Aufnahme der Flüchtlinge das beherrschende Thema in Huchting. Die Debatten hätten sich beruhigt, sagt Schlesselmann. Die Sorgen seien unbegründet gewesen, trotzdem gebe es noch bei einigen Leuten Bedenken oder Ängste. Auch darum müsse man sich kümmern.