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Rund 1500 Teilnehmer So lief der 40. Samba-Karneval in Bremen

Unter dem Motto "Uns blüht was" erklangen zum letzten Mal die Samba-Rhythmen in Bremen. 1500 Künstler und rund 30.000 Zuschauer feierten am Sonnabend in Bremen.
22.02.2025, 16:41 Uhr
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Von wk

Fantasievolle Kostüme und laute Samba-Rhythmen bestimmten am Sonnabend das Geschehen in der Bremer Innenstadt und dem Ostertorviertel – denn es galt, den 40. und letzten Samba-Karneval in der Hansestadt gemeinsam zu feiern. Bei zweistelligen Temperaturen lockte das Spektakel laut Polizeiangaben rund 30.000 Zuschauer auf die Straße. Das Motto der Veranstalter "Uns blüht was" gab die Marschrichtung für die Kostümwahl mit Blumen, Bienen, Schmetterlingen und diversen Tierkostümen vor. Doch bevor die Trommeln die Oberhand gewannen, wurde es auf dem Marktplatz zur Eröffnungsshow ganz leise. "Das Licht geht aus, der Vorhang öffnet sich", stimmte einer der Akteure das Publikum auf das Geschehen ein. Dann beschworen Erzählerin Katharina Witte und die 117 Beteiligten in etwa einer halben Stunde die Utopie einer Welt, in der Tiere und Menschen gleichberechtigt miteinander leben.

Eine Besonderheit in diesem Jahr stellten sicherlich die diversen Wahlplakate entlang der Route der Musikgruppen mit rund 1500 Teilnehmern dar. Denn gewöhnlich fallen beide Termine zeitlich nicht zusammen. Auch unter den Zuschauern war kaum zu übersehen, dass der Samba-Karneval 2025 im Zeichen der Bundestagswahl steht.

Auf die "größte Demo gegen Rechts" machte Silke A. mit einem Transparent auf ihrem Rücken aufmerksam. "Wann? Am 23.2. von 8 bis 18 Uhr in deinem Wahllokal." Silke A. kennt den Samba-Karneval seit seinen Anfängen und hat selbst acht Jahre bei Sambanana aus Bremen mitgetrommelt. "Ich kenne viele, die es mit aufgebaut haben. Das fing ganz klein an und wurde immer größer, weil es die Leute einfach begeistert hat", erzählt die Rotenburgerin. "Die Musik erobert die Stadt und gibt den Menschen eine kleine Auszeit. Das bringt einen anderen Geist in die Stadt, etwas Spielerisches, es geht nicht wie sonst ums Leistungsprinzip", sagt ihre Freundin Sabine N. Dass es in diesem Jahr die letzte Veranstaltung dieser Art sein soll, stimmt sie nicht traurig, denn sie hofft, dass sich mit der Zeit andere engagierte Menschen finden werden, die das Konzept in reduzierter Form weiterführen möchten.

Eine richtige Familienangelegenheit ist der Samba-Karneval für Kea, Sven und Nicole Hermans sowie Hannes und Etta Ram und Jonas Armbrüster. Seit zehn Jahren bietet die Veranstaltung einen willkommenen Anlass für die Berliner Sven und Nicole Hermans, die Bremer Verwandten zu besuchen und sich nach einem gemeinsamen Sektfrühstück bei Samba-Rhythmen durch das Viertel treiben zu lassen. "Meine Frau hat in Oldenburg Biologie studiert und mich überhaupt drauf aufmerksam gemacht", sagt Sven Hermans. Im Laufe der Jahre hat das Paar, mittlerweile mit Sohn Jonas, die Bremer Verwandtschaft dafür begeistern können. "Die Stadt profitiert davon, warum schaffen sie den Samba-Karneval ab?", fragt der Bremer Schwager Hannes Ram. Er fahre auch teilweise zum Kölner Karneval. "Und viele Kölner sagen: Der Bremer Karneval hat viel mehr Niveau." Nicole Hermans hat nach einem Auslandsjahr in Brasilien den direkten Vergleich. Mit dem musikalischen Vorbild sei es zwar nicht zu vergleichen, "aber für Deutschland ist das hier der Hammer", sagt sie.

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