"Zeigen Sie die übertriebenste, schönste und beste Version Ihrer selbst: Hemmungslos elegant, glamourös, fantastisch" lautete der Appell von Autor, Fotograf und Impresario Phil Porter. "Lieben Sie die anderen mit Ihrem Outfit!" Die leidenschaftliche Einladung galt dem von Porter veranstalteten "Maskenball Eden" am Samstagabend. Mehr als 400 Karten dafür waren ausverkauft. Das lag vermutlich auch am sehr ungewöhnlichen Veranstaltungsort für so eine schrille Party: die Liebfrauenkirche.
Das Gotteshaus verwandelte sich für einen Abend in ein glitzerndes Paradies. Sämtliche Gäste hielten sich an die Pflicht, mindestens eine Maske im Gesicht zu tragen. Die meisten setzten auf mehr Verwandlung, und wie die Kostüme waren auch die Masken fantasievoll, bunt und glamourös.
DJ JariGé verzauberte den Raum mit sphärischen Klängen, das weltweit tätige Urbanscreen Studio sorgte für eine bunte Lichtinstallation: Eine KI warf, angepasst an Musik, 100.000 Blüten an die Decke. Tänzerinnen und Stelzenkünstler baten die Gäste zum Tanz. Wer ganz mutig war, flog an einer Seilbahn durch das Kirchenschiff oder ließ sich ein Tattoo stechen.
Bremer Dragqueens prämieren das beste Kostüm
Das beste Kostüm wurde von Bremer Dragqueens prämiert. Sie verteilten goldene Karten an Menschen, die sie für besonders interessant und faszinierend hielten. Der Hauptpreis war die Ernennung zum „Juwel der Saison“.
„Ich habe die Veranstaltung direkt in den sozialen Medien beworben, doch es gab ein kleines Problem: Der Kirchenvorstand war nicht so überzeugt“, berichtete Porter im Vorfeld dem "Stadtmagazin Bremen". „Vielleicht sind ihnen die Legenden der bisherigen Events ans Ohr gedrungen.“ Einen Verbündeten fand Porter dann aber in Pastor Stephan Kreutz, der auch das Programm in der Kulturkirche Stephanie gestaltet. Der Geistliche überzeugte den Vorstand schließlich von dem Projekt: „Die Menschen haben Sehnsucht nach Leben und Austausch – diese soll bei Eden erfüllt werden. Wir wollen zeigen, welches kreative Potenzial in ihnen steckt.“ Porter nannte die prächtige Fete schon vorab „die Spitze seines Schaffens“, eine Steigerung werde schwer sein.