Ein Gast, den man in Bremen und umzu nicht alle Tage zu Gesicht bekommt. Am Dienstag wurde bei Vegesack eine Robbe in der Weser gesichtet. Eigentlich wollte Marlon K. nur an der Weser spazieren, als die Robbe plötzlich auftauchte. Er hat das Tier gefilmt und das Videomaterial dem WESER-KURIER zur Verfügung gestellt.
In den vergangenen Jahren haben immer mal wieder einige Meeressäuger Bremen einen Besuch abgestattet. Dabei sind sie vor allem in der Nordsee beheimatet.
Für Nadja Ziebarth, Leiterin des Meeresschutzbüros vom BUND, ist der Besuch des Tieres allerdings kein Grund zur Sorge. Im Gegenteil: "Das ist eigentlich ein gutes Zeichen und zeigt uns, dass die Population stabil ist." Vor einigen Jahren sei der Bestand stark zurückgegangen, doch die Robben scheinen sich im Wattenmeer wohlzufühlen und mittlerweile gibt es wieder genug Tiere, um diese überhaupt sichten zu können. Auch Holger Auel, Biologe an der Universität Bremen, meint: "Es ist nichts Besonderes, dass Robben flussaufwärts in Flussmündungen hineinschwimmen."
Robben können sogar bis zum Weserwehr gelangen
"Seehunde sind neugierige Tiere, die dem Fisch hinterherschwimmen", sagt Nadja Ziebarth. Sogar bis zum Weserwehr können die Tiere ihrer Nahrung ungehindert folgen. Robbe ist dabei ein Oberbegriff für mehrere Arten. Seehunde und Kegelrobben sind die Arten, die in der Nordsee vorkommen. Und auch Schweinswale könnten einen Abstecher in die Weser machen.
Laut Nadja Ziebarth stellt der Schiffsverkehr auf der Weser für die Robben kein Problem dar: "Die Tiere tauchen dann einfach ab." Und auch das Süßwasser sei für die Tiere kein Hindernis. Vor allem an den Fischtreppen am Weserwehr oder an den Weser-Stränden könne man eine Robbe zu Gesicht bekommen, meint Nadja Ziebarth. Dann gilt aber: "Ruheräume nicht stören und Abstand halten." Mindestens 30 Meter Abstand und Hunde anleinen, empfiehlt auch Dr. Holger Auel.