Wie wird eigentlich Diphtherie übertragen? Muss ich mich gegen Grippe impfen lassen, und bin ich gegen Röteln immun, wenn ich als Kind schon einmal erkrankt bin? Unsere Fotostrecke erklärt die wichtigsten Krankheiten und wann es ratsam ist, sich impfen zu lassen.
Fotostrecke Welche Impfungen werden empfohlen?
Wie wird eigentlich Diphtherie übertragen? Muss ich mich gegen Grippe impfen lassen, und bin ich gegen Röteln immun, wenn ich als Kind schon einmal erkrankt bin? Unsere Fotostrecke erklärt die wichtigsten Krankheiten und wann es ratsam ist, sich impfen zu lassen.
Gegen Windpocken empfiehlt das Robert-Koch-Institut (RKI) eine einmalige generelle Impfung für alle Kinder ab elf Monaten. Denn mit roten, juckenden Punkten im Gesicht ist die Krankheit nicht immer überstanden. In schweren Fällen können sich auch Pusteln in den Schleimhäuten bilden. Für ältere Kinder ab zehn Jahren, Schwangere und Menschen mit einem schwachen Immunsystem können Windpocken ebenfalls gefährlich werden und in seltenen Fällen auch Schäden im Nervensystem und Lungenentzündungen auslösen. Wer bereits als Kind erkrankt ist, muss sich nicht unbedingt impfen lassen, denn er ist immun. Allerdings kann das Virus im Erwachsenenalter wieder ausbrechen und zur Bildung von Gürtelrose führen.

Durch Husten oder Niesen wird das Diphtherie-Egger Corynebacterium übertragen, das zu einer tödlichen Infektion führen kann. Die Bakterien befallen den Rachen und breiten sich in seltenen Fällen über die Schleimhaut auch auf Organe wie Herz, Nieren und Leber aus. Für Diphtherie gilt, was auch bei Tetanus geraten wird: Kleinkinder sollten bis zum ersten Lebensjahr Antikörper gespritzt bekommen. Dann muss nach mindestens zehn Jahren und spätestens bis zum 17. Lebensjahr eine Auffrischung erfolgen. Erwachsenen empfiehlt das RKI Impfungen im Zehn-Jahres-Takt. Eine Impfung gegen Diptherie wird zusammen mit Polio- und Tetanussschutz verabreicht.

Offene Wunden wie Hautaufschürfungen, in denen sich Schmutz oder Fremdkörper einlagern sind der Nährboden für den Tetanuserreger. Die Krankheit wird auch Wundstarrkrampf genannt, weil sich eine Muskelstarre vom Gesicht über den ganzen Körper hinweg ausbreitet, was tödlich enden kann. Das RKI empfiehlt für Kinder und Erwachsene grundsätzlich eine Impfung gegen das Bakterium. Säuglinge sollten im ersten Jahr versorgt werden, im Alter von fünf bis 17 Jahren empfehlen die Experten eine Auffrischung. Erwachsenen wird geraten, den Schutz alle zehn Jahre zu erneuern. Tetanusimpfungen werden oft als Kombination mit Diphtherie- und Polio-Antikörpern gespritzt.

Zecken, die in Gräsern und Bäumen leben, übertragen das FSME-Virus, wenn sie selbst infiziert sind. Das trifft laut Robert-Koch-Institut auf maximal fünf Prozent der Zecken zu. Mit FSME infizierte Menschen leiden an grippeähnlichen Symptomen, in schweren Fällen kommt es zu einer Entzündung des Gehirns, die zu Lähmungen und in seltenen Fällen auch zum Tod führen kann. Experten raten Risikogruppen wie Forstarbeitern zu einer Impfung, wenn sie sich in gefährdeten Regionen, die sich vor allem in Süddeutschland befinden, aufhalten.

Das Robert-Koch-Institut empfiehlt eine Standard-Impfung gegen Gebärmutterhalskrebs für alle Mädchen im Alter von zwölf bis 17 Jahren vor dem ersten Geschlechtsverkehr. Das humane Papillomavirus (HPV) ist sexuell übertragbar, ein Großteil der Frauen infiziert sich im Laufe ihres Lebens. Die Krankheit bricht jedoch nur bei wenigen aus, dann meist in einem Alter von 40 bis 60 Jahren. Begünstigt wird eine Erkrankung durch Rauchen und Passivrauchen, zusätzliche Genitalinfektionen, viele Geburten und ein schwaches Immunsystem. Etwa 5000 Frauen sind deutschlandweit jährlich von Gebärmutterhalskrebs betroffen.

Kondome schützen vor einer Infektion mit Hepatitis B, das durch Körpferflüssigkeiten wie Blut oder Sperma übertragen wird. Laut RKI sollten Neugeborene im ersten Lebensjahr geimpft werden. Der Infektionsschutz kann bei Kindern bis 17 Jahren nachgeholt werden. Bei einmal erfolgter Impfung ist eine Auffrischung in der Regel nicht nötig. Ausnahmen gelten für Risikogruppen wie Ärzte, Pfleger, Dialysepatienten oder Drogensüchtige.

Die Viruskrankheit Polio wird zwar auch Kinderlähmung genannt, doch auch Erwachsene können sich infizieren. Bei Betroffenen kann es zu Lähmungserscheinungen in Armen oder Beinen, Kreislauf- und Atemstörungen kommen. In seltenen Fällen endet die Krankheit tödlich. Das RKI empfiehlt eine generelle Impfung für alle Säuglinge im ersten Lebensjahr und eine Auffrischung für Kinder im Alter von neun bis 17 Jahren. Erwachsene, die als Heranwachsende bereits so geschützt wurden, benötigen in der Regel keine Auffrischung. Impfungen gegen Polio werden oft in Kombination mit Diphtherie und Tetanus gespritzt.

Bei Schwangeren wird der Röteln-Antikörperwert routinemäßig überprüft, denn eine Erkrankung kann schwere Folgen für das Kind haben. Ärzte raten dringend zur Impfung, wenn der Wert zu niedrig ist. Das RKI empfiehlt, Kinder ab dem zweiten Lebensjahr zu impfen. Im Normalfall werden Kleinkinder gleichzeitig auch gegen Masern und Mumps geimpft.

Haemophilius Influenzae Typ B (Hib), gemeinhin Grippe genannt, kann zwar zu wochenlanger Bettlägrigkeit führen, ist für gesunde Erwachsene jedoch nicht lebensbedrohlich. Anders bei Risikogruppen wie Menschen mit Vorerkrankungen wie Asplenie (Funktionsunfähigkeit der Milz), Kindern und Immungeschwächten. Diesen empfiehlt das RKI eine Impfung. Diese sollte Kindern im ersten Lebensjahr verabreicht werden. An Epidemien wie der Schweine- oder Vogelgrippe ist die Influenzae Typ C Schuld. Impfungen gegen den Typ B wirken hier nicht.