Viele Häuser in Bremen haben nur ein Stockwerk. Das soll sich ändern. Wo Gebäude noch in die Höhe wachsen können oder ein Grundstück komplett leer steht, zeigt ein neues Portal des Bremer Bausenators.
Freie Flächen Wo in Bremen noch Baulücken klaffen
Viele Häuser in Bremen haben nur ein Stockwerk. Das soll sich ändern. Wo Gebäude noch in die Höhe wachsen können oder ein Grundstück komplett leer steht, zeigt ein neues Portal des Bremer Bausenators.
Ist Ihnen schon einmal aufgefallen, dass das gelbe Gebäude nahe der Brillkreuzung ziemlich winzig ist? Über dem Dönerladen könnten noch Stockwerke gebaut werden.
Dieses Beispiel stammt aus dem Baulückenkataster, das seit dieser Woche auch online verfügbar ist. Eine Karte auf www.bauluecken.bremen.de zeigt an, wo es noch Platz gibt. „Damit verbessern wir das Informationsangebot des Bremer Baulückenprogramms ganz erheblich“, erklärt Bausenator Joachim Lohse.

Nur ein paar Schritte weiter klafft noch eine Lücke: Über dem Schreibwarenladen "McPaper" in der Hutfilterstraße könnten glatt noch zwei weitere Läden eröffnet werden.

Und noch ein ungenutzer Bauplatz: Über diesem Modeladen in der Obernstraße könnten sicherlich einige Büros oder weitere Verkaufsflächen Platz finden.

Lückendasein: Der Kontrast zu den hohen benachbarten Gebäude könnte fast nicht größer sein.

Wo ist denn hier die Lücke? Die graue Fassade dieses Gebäudes in der Obernstraße täuscht. Dort, wo Apollo-Optik untergebracht ist, befindet sich laut Baubehörde in den weiteren Etagen nichts. Es kann also noch gebaut werden.

Auf dem Kirchhof Unser Lieben Frauen gibt es ebenfalls noch Potenzial zum Verdichten. So nennen Bauexperten es, wenn bestehende Gebäude aufgestockt werden. In Bremen gibt es das Baulückenprogramm schon seit 1990.

Eine freie Fläche in bester Lage: In der Kurve zwischen Domsheide und Schüsselkorb existiert ein unbebautes 450m² großes Grundstück.

Im Restaurant "Casa" an der Ecke Ostertorsteinweg/Mozartstraße lassen sich leckere Tapas genießen. Doch oben auf dem Flachdach wäre noch reichlich Raum für Wohnungen. Im Baulückenkataster der Stadt ist das hellgelbe Häuschen deshalb ebenfalls aufgelistet.

Auch über dem beliebten Café "Piano" im Viertel wäre noch Platz für eine weitere Etage. In dieser Top-Lage dürften die Wohnungen schnell vergriffen sein.

Zugegeben, diese Lage ist etwas weniger attraktiv: Direkt am Eingang zur Helenenstraße, dem Rotlichtareal Bremens, steht dieses Häuslein für eine Erweiterung bereit.

Auch in der Neustadt am Buntentorsteinweg gibt es noch flache Gebäude. An der Ecke zur Sedanstraße etwa.

2600 Orte listet das Baulückenkataster der Stadt Bremen auf. Dies ist die Ansicht für die Altstadt. 43 Orte sind allein in Bremen-Mitte verzeichnet. Die Plattform ist nützlich und interessant und kann Menschen, die nach Bauland suchen, behilflich sein.

Am meisten freie Flächen gibt es demnach in Bremen-Blumenthal. Beachtlich ist jedoch auch, dass es 39 Baulücken in der Östlichen Vorstadt und immerhin 46 in der Neustadt geben soll.

Doch die Seite ist zum Teil inaktuell. Bei unserem Besuch verschiedener Orte fiel auf: Manchmal gibt es die im Internet ausgewiesene Lücke gar nicht mehr. "Die Bauanträge und Baugenehmigungen werden noch nicht automatisiert eingetragen", erklärt der Sprecher des Bausenators das Problem. Dieses hellgelbe, mehrstöckige Haus im Viertel etwa soll laut Portal eigentlich noch eine Baulücke sein. Doch wie zu erkennen ist, ist oben ein weiteres Stockwerk aufgebaut worden.

Schicke Wohnungen statt freie Sicht: Dieser dunkelgraue Aufbau über dem Biomarkt im Viertel ist in dem neuen Portal www.bauluecken.bremen.de, das seit Anfang April online ist, noch nicht verzeichnet. Welcher Bauherr an dieser Stelle auf eine Lücke für sein neues Domizil oder eine gute Anlageoption hoffte, wird enttäuscht. Wie viele der 2600 in der Online-Karte verzeichneten Orte in Bremen also wirklich noch frei sind, ist unklar.