Für die kommende Zweiradsaison bringen die Motorradhersteller rund vier Dutzend neue Modelle auf den Markt. Von bildhübschen Retro-Maschinen über klassische Chopper bis hin zu extrem leistungsstarken Naked Bikes ist alles dabei.
Die neuen Motorräder für 2014 Retro-Bikes und nackte Sportler

Yamaha bringt einen Einzylinder-Klassiker zurück: Die SR 400 tritt das Erbe der SR 500 an, die in Europa ab 1978 rund zwei Jahrzehnte lang angeboten wurde. Ihr Einspritzmotor leistet 17 kW/23 PS, die simple Zweiventiltechnik und der Kickstarter sind als Hommage an das Urmodell zu verstehen.

In der neu aufgestellten MT-Modellfamilie versammelt Yamaha drei heiße Eisen der Kategorie Naked Bike: die bullig-kompakte MT-09 mit 85 kW/125 PS starkem Dreizylinder, deren Ableger MT-09 Street Rally im Supermoto-Stil und die kleinere MT-07 (hier im Bild) mit 649 Kubikzentimeter großem Zweizylinder und 55 kW/75 PS.

Horex hat als Ableger der Sechszylinder-Maschine VR6 Roadster die VR6 Classic im 50er-Jahre-Look aufgelegt - mit Speichenrädern, braunem Sitzbankbezug und Zierlinien auf dem roten Lack.

Triumph bedient Freunde schwerer Cruiser mit den neuen Modellen Thunderbird Commander (hie im Bild) und Thunderbird LT. Das LT-Modell ist als Tourer konzipiert: Windschild, Ledersatteltaschen und Weißwandreifen gehören zur Serienausstattung. Die Thunderbird Commander ist die puristische Alternative mit Doppelscheinwerfer und fetten Schlappen.

Suzuki baut nach langer Pause wieder eine große Reiseenduro. Die V-Strom 1000 ABS wird von einem 1037 Kubikzentimeter großen V2-Motor (74 kW/101 PS) angetrieben. Beim Zubehör können Kunden aus dem Vollen schöpfen, um die Maschine für Touren rund um den Globus auszurüsten.

MV Agusta will ab Herbst 2014 erstmals eine Reisemaschine anbieten. Die Turismo Veloce (hier im Bild) mit Windschild und hohem Lenker bekommt den 798 Kubikzentimeter großen und 92 kW/125 PS starken Dreizylindermotor der Modelle Brutale 800 und Rivale 800. Letztere ist eine Supermoto, ebenfalls neu im MV-Agusta-Programm und schon im Handel.

KTM stellt für die kommenden Zweiradsaison neue Einsteigermaschinen im Stil des kantigen Supersportlers 1190 RC8 R in Aussicht: die RC 390 mit 32 kW/44 PS und die 11 kW/15 PS starke RC 125 in der schon für 16-Jährige interessanten Achtelliterklasse. Als Neuheit am anderen Ende der Modellpalette findet sich das bislang stärkste Naked Bike der Österreicher: Für die bullige 1290 Super Duke R (hier im Bild) mit 1,3-Liter-V2 verspricht KTM 132 kW/180 PS und bis zu 144 Newtonmeter Drehmoment – bei einem Fahrzeuggewicht von nur rund 200 Kilogramm.

Kawasaki hat beim sportlichen Naked Bike Z 1000 (hier im Bild) und der verkleideten Z 1000 SX die Technik modernisiert. Die Z 1000 hat obendrein eine radikalere Optik bekommen: Die tiefsitzende Frontmaske mit LED-Doppelscheinwerfer lässt die Nackte äußerst angriffslustig wirken. Der überarbeitete Vierzylindermotor leistet 104 kW/142 PS.

Indian startet ganz neu durch: Der Schneemobilhersteller Polaris will die Motorradmarke mit drei dicken Retro-Cruisern wieder zum Erfolg führen. Einstiegsmodell ist die mindestens 23 675 Euro teure Chief Classic, darauf baut die Chief Vintage mit Tourenscheibe und Satteltaschen auf. An der Spitze steht die Chieftain (hier im Bild) mit üppiger Lenkerverkleidung, Koffern und Audiosystem. Die neuen Indians teilen sich einen 1,8 Liter großen V2-Motor mit 62 kW/84 PS.

- Honda gibt vor allem in der Mittelklasse Gas: In der NC-Baureihe wuchs der Zweizylinder-Reihenmotor auf 745 Kubikzentimeter und legte bei der Leistung leicht zu (40 kW/55 PS). Der Allrounder heißt deshalb nun NC 750 S und die Crossover-Variante mit mehr Federweg und Sitzhöhe NC 750 X. Das frische 649-Kubik-Aggregat der erneuerten Vierzylinder-Modelle CBR 650 F und CB 650 F ohne Verkleidung kommt auf 64 kW/87 PS. Moderat motorisiert sind auch der Cruiser CTX 700 N mit 35 kW/48 PS und automatisiertem Schaltgetriebe mit Doppelkupplung und die Supermoto CRF 250 M, deren Einzylinder 17 kW/23 PS leistet.
Und Honda hat noch mehr neue Bikes zu bieten: Als weiterer Ableger des Tourers Gold Wing gesellt sich zur knapp verkleideten Variante F6B die komplett entblößte F6C, bei der der Sechszylinder-Boxermotor besonders gut zur Geltung kommt. Im Stil der Gold Wing F6B ist auch der neue Vierzylinder-Cruiser CTX 1300 (hier im Bild) gestaltet. Und den Sporttourer VFR 800 F haben die Japaner gründlich überarbeitet.

Harley-Davidson hat seine Touring-Baureihe für das Modelljahr 2014 umfangreich überarbeitet, insbesondere die Electra Glide Ultra Classic und die Ultra Limited – die Zylinderköpfe ihres V2-Aggregats werden neuerdings mit Kühlwasser umspült. Als letzte Modelle in der Dyna-Familie haben nun auch die Street Bob und die Super Glide Custom den auf 1690 Kubikzentimeter vergrößerten und durchzugsstärkeren Motor vom Typ „Twin Cam 103“ bekommen.
Ganz neu im Portfolio sind zwei werksveredelte Modelle: für Nostalgiker die CVO Softail Deluxe (hier im Bild) mit Weißwandreifen und der luxuriös ausgestattete Tourer CVO Electra Glide Ultra Limited. Außerdem bietet Harley nun auch in Europa sein Trike Tri Glide Ultra Classic an – das Dreirad kostet ab 37 085 Euro.

Ducati baut seine Superbike-Familie mit der 899 Panigale nach unten aus. Der leichtere Sportler mit 109 kW/148 PS starkem V2-Motor soll einfacher zu handhaben sein als das Flaggschiff 1199 Panigale mit 143 kW/195 PS, das die Italiener neuerdings auch in der limitierten und sündhaft teuren Leichtbauversion „Superleggera“ anbieten – für 64 500 Euro. Die Monster 1200 (hier im Bild) setzt in Ducatis Naked-Bike-Baureihe neue Maßstäbe bei Hubraum und Leistung: Ihr V2-Motor schöpft aus 1198 Kubikzentimetern 99 kW/135 PS, die S-Version 107 kW/145 PS.

BMW bietet Neuheiten für jeden Geschmack. Stärkstes Stück ist das entkleidete Superbike S 1000 R (hier im Bild): Die Vierzylinder-Maschine leistet 118 kW/160 PS. Das Globetrotter-Modell R 1200 GS Adventure bekommt den neuen 1,2-Liter-Boxermotor mit Wasserkühlung und 92 kW/125 PS, ebenso der Sporttourer R 1200 RT.

Luftgekühlt boxt der klassisch designte BMW Roadster R NineT (hier im Bild), den die BMW-Motorradabteilung zu ihrem 90-jährigen Bestehen aufgelegt hat und für den es besonders viele Tuning-Optionen gibt. Dazu kommt noch ein Luxus-Tourer: das fast 30 000 Euro teure Sechszylinder-Modell K 1600 GTL Exclusive mit Vollausstattung.

Royal Enfield hat seinen Klassiker Continental GT neu aufgelegt. Fuhr das Urmodell aus den 1960er Jahren noch mit einem Zweitaktmotor, sorgt jetzt ein Einzylinder-Viertakter mit 21 kW/30 PS für Vortrieb. Optisch orientiert sich die neue Continental GT mit ihrem langen Tank, den tiefen Lenkerstummeln und Speichenrädern an Café Racern.