Syke. Es geht wieder rund beim Verein Rund ums Syker Rathaus. Nachdem der Cafébetrieb im Sommer mit Live-Musik gut angenommen wurde, steht auch das Programm für Herbst und Winter fest. "Mit Corona leben wir", stellt der erste Vorsitzende Johannes Huljus fest. "Und mit der 3G-Regelung für das Innere des Hauses haben wir einen guten Modus gefunden", ist er überzeugt, dass die geplanten Veranstaltungen stattfinden können.
Die Planer des Programms können dabei auf so manches zurückgreifen, das bereits geplant gewesen war, coronabedingt dann aber nicht stattfinden konnte. Treu geblieben sind sie jedoch den drei Themenschwerpunkten: Mensch und Natur, Internationales sowie Europa sowie der Kooperation mit Kreismuseum, Volkshochschule und Stadtbibliothek Syke. Der Eintritt ist weiterhin kostenlos und "ohne Anmeldung" – außer die Veranstaltungen finden bei einem der Kooperationspartner statt. Dann gelten die dortigen Hausregeln, aber grundsätzlich wolle der Verein die Devise "einfach vorbeikommen" beibehalten.
Beibehalten wurden auch die unterschiedlichen "Cafés" in der Alten Posthalterei. Das Philosophie-Café findet jeweils am letzten Mittwoch im Monat statt. Die Bastler und Tüftler vom Reparatur-Café der Bürgerstiftung stellen ihre Dienste jeden zweiten Sonnabend im Monat von 9 bis 12 Uhr zur Verfügung. Und das Internationale Sprachen-Café plaudert auf Englisch, Französisch, Spanisch oder Italienisch jeden dritten Mittwoch. "Wir freuen uns, dass wir diese Gruppen nun wieder begrüßen dürfen", sagt Friedrich Hagedorn, Beisitzer und verantwortlich für die Veranstaltungen. Sie seien ein weiteres Zeichen dafür, dass das Café in der Waldstraße 3 zunehmend als ein Ort der Begegnung von vielen verschiedenen Menschen gesehen wird, so Hagedorn. Das sei so nicht unbedingt zu erwarten gewesen und freut den Verein, der sich als "Beweger im kulturellen Bereich" versteht. "Klein, aber fein", wie Huljus betont.
Bewegen soll auch das Gespräch zum Klimawandel und nachhaltiger Entwicklung in einer Kommune. "Was kann man tun und wie kann man die Bürger beteiligen?" fragt die WESER-KURIER-Redakteurin Katia Backhaus am Mittwoch, 20. Oktober, den ehemaligen Bürgermeister von Hatten und frisch gewählten Landrat von Oldenburg, Christian Pundt. "Wir wollten ihn als Bürgermeister, jetzt kriegen wir ihn als Landrat", lacht Huljus mit Blick auf den "langen Anlauf" für diese Veranstaltung. "Das Thema hatten wir schon vor zwei Jahren auf dem Plan." Nun klappt es und die Journalistin wird mit Pundt über die Möglichkeiten und Probleme zur Gestaltung nachhaltiger kommunaler Entwicklung sprechen. "Wir hoffen, damit auch Impulse von außen nach Syke zu tragen und Anregungen zu geben", sagt Friedrich Hagedorn.
In der Reihe "Internationales" gibt es eine Vielzahl von interessanten Vorträgen, die das aktuelle Geschehen aufgreifen. So wird am Donnerstag, 4. November, Robert-Jan Stüssel, Kaufmann aus Stuhr mit langjähriger beruflicher und persönlicher Erfahrung in und mit China, über den "Aufstieg Chinas" berichten – aus seiner Sicht als Kaufmann mit China. Auch dieser Vortrag war bereits fürs vergangene Jahr geplant gewesen und wird nun nachgeholt. "Aktualisiert", wie Hagedorn ankündigt. Vom Fernen Osten geht es dann am Donnerstag, 18. November, ein Stück gen Westen zum Hindukusch. Bernd Mühlenbeck aus Twistringen war langjähriger Projektmanager der Deutschen Welthungerhilfe. In dieser Funktion wurde er 2012 in Pakistan entführt und fast drei Jahre lang in den Stammesgebieten der Taliban zwischen Pakistan und Afghanistan gefangen gehalten. Los geht es ebenfalls um 19.30 Uhr. Über ein "erfreuliches Beispiel für Entwicklungshilfe in Asien", wie Huljus sagt, wird dann im neuen Jahr, Klaus Eckert berichten: das Brepal-Projekt, ein Beispiel privater internationaler Zusammenarbeit zwischen Bremen und Nepal. Der genaue Termin für diesen Vortrag steht noch nicht fest, wird dann aber noch bekannt gegeben.
Literarisch wird es zur Adventszeit. "Ein Atomkraftwerk im Keller" heißt es am Donnerstag, 2. Dezember. In Kooperation mit der Stadtbibliothek Syke liest WESER-KURIER-Redakteur Markus Tönnishoff aus seinen satirischen Kurzgeschichten. Und im neuen Jahr geht es dann hoch hinaus. Das Ingenieur-Ehepaar Hend Kamoun-Rosenko und Eduard Rosenko aus Syke arbeitet bei Airbus in Bremen und berichtet aus seiner beruflichen Tätigkeit und von internationaler Kooperation. Los geht es um 19.30 Uhr am Donnerstag, 17. Februar.