Stück für Stück frisst sich die Baggerschaufel durch Schichten von Stein und Mörtel und reißt die erste Wand mit sich zu Boden. Stück für Stück verschwindet der Heizungsraum des alten Gasthauses Amelung an der Leester Straße. Innerhalb der nächsten zwei Wochen soll dann auch der Rest des Gebäudes dem Erdboden gleichgemacht werden.
Doch an diesem Montag bleibt das Haupthaus erst noch einmal stehen. "Drinnen läuft noch die Asbestfreimessung", erklärt Niclas Fahrenholz von der Firma Bremer Sandhandel, die für die Abrissarbeiten zuständig sind. "Daher geht es so richtig erst morgen los."
Dass in den alten Gemäuern noch Asbestrückstände sind, wurde erst kürzlich festgestellt. "Das war eine Überraschung", erzählt Christian Silberhorn, Stadtplaner bei der Gemeinde Weyhe, die den Abriss in Auftrag gegeben hat, um Platz für den neuen Ortskern in Leeste zu schaffen. "Wie das bei alten Gebäuden oft so ist, gibt es immer Dinge, die man nicht sofort sieht", so Silberhorn. Durch die aufwendigere Entsorgung werden laut dem Stadtplaner auch noch Mehrkosten auf die Gemeinde zukommen. Wie viele, das könne man noch gar nicht abschließend sagen.

So sah die Gaststätte Amelung um 1950 aus.
Seit gut drei Wochen läuft die Entrümpelung der alten Gaststätte inzwischen. In dieser und kommender Woche sollen dann die Abrissarbeiten erfolgen. Danach ist zunächst eine Zwischennutzung angedacht. "Wir werden die Fläche entsprechend herrichten", erklärt Silberhorn. Denn die Bürger sollen auch in naher Zeit schon etwas davon haben. "Es soll keine Parkplatzwüste werden", betont der Stadtplaner.
Neugestaltung geplant
Parallel zur Zwischennutzung soll dann die weitere Planung für die Neugestaltung des Leisterplatz vom Rewe-Markt im Süden bis zur Esso-Tankstelle im Norden voranschreiten. "Der B-Plan ist in Aufstellung", so Silberhorn. Mit der Umgestaltung des Leisterplatz erfolgt nun der dritte und letzte Schwerpunkt der Ortskernentwicklung in Leeste.
Wie berichtet, ist geplant, ein neues Gebäude etwas weiter südlich auf dem rund 1500 Quadratmeter frei werdenden Areal zu bauen. So soll im vorderen Bereich ein Platz mit Aufenthaltsqualität entstehen, wie es der Siegerentwurf des Büros Hilmes Lamprecht Architekten aus Bremen vorsieht. Für den Neubau selbst plant die Gemeinde einen weiteren Wettbewerb. Denkbar wäre dort etwa auch wieder eine gastronomische oder andere gewerbliche Nutzung im Erdgeschoss. "Das ist hier im Ortskern sicherlich eine der besten Lagen", sagt der Stadtplaner.