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Landkreis Diepholz Grüne setzen auf Kristine Helmerichs im Rennen um Landratsposten

Kristine Helmerichs tritt für die Grünen im Rennen um das Landratsamt im Kreis Diepholz an. Mit 33 Jahren kommunalpolitischer Erfahrung will sie ein Gegengewicht zur engen Zusammenarbeit von SPD und CDU setzen.
13.06.2024, 16:58 Uhr
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Grüne setzen auf Kristine Helmerichs im Rennen um Landratsposten
Von Sabine Lüers-Grulke

"Ich will das auch wirklich werden!", sagt Kristine Helmerichs voller Überzeugung. Die 58-Jährige aus Stuhr, seit 33 Jahren Kommunalpolitikerin und seit 22 Jahren für die Grünen im Kreistag, ist von ihrem Kreisverband als Kandidatin für die Landratswahl im September aufgestellt worden.

"Wir Grüne stellen eine eigene Kreistagskandidatin auf, weil SPD und CDU im Kreistag eng zusammenarbeiten", erklärte Vorstandsmitglied Heinz-Jürgen Michel. Da wolle man ein Gegengewicht setzen. "Und wir haben ja eine kompetente Kandidatin: unsere langjährige Vorsitzende", ergänzte Thomas Heidemann, der ebenfalls den Vorstand vertritt.

Ich lasse mich nicht so leicht unterkriegen.
Kristine Helmerichs, Landratskandidatin der Grünen

Auf der Versammlung des Kreisverbandes waren jetzt in Barnstorf 40 Mitglieder erschienen, von denen 39 für Helmerichs als Kandidatin stimmten. "Dass nach über 30 Kommunalpolitik jemand einen nicht mag, das kommt vor", nimmt die Kandidatin das Ergebnis mit Humor. "Ich lasse mich nicht so leicht unterkriegen. Und ich fahre eine klare Kante." Man habe sich gut abgestimmt im Kreisverband und beschlossen, zum ersten Mal selbst jemanden ins Rennen zu schicken: "Wir wollen als Grüne auch vorkommen und trauen uns das auch zu."

Helmerichs möchte vor allem "den Dialog mit den Menschen führen": "Der Landkreis ist manchmal sehr weit weg von den Menschen." Infrastruktur und Digitalisierung seien wichtige Dinge, genau wie die Gesundheitsvorsorge: "Aber da braucht es auch mehr als ein Krankenhaus. Wir brauchen auch Ärzte auf dem Land."

Dazu liegt ihr als Grüne der Klimawandel am Herzen: "Erneuerbare Energien müssen auch für die Menschen mit Häusern verfügbar gemacht werden, die irgendwo im Außenbereich liegen und 400 Jahre alt sind", sagte sie. "Auch dafür muss es Lösungen geben." Ihr schwebt eine Klimaschutzagentur am Beispiel des Landkreises Verden vor, in der niedrigschwellig Beratungen stattfinden.

Abends Heu wenden oder Kommunalpolitik machen – beides ist gut.
Kristine Helmerichs

Auch Helmerichs lebt auf dem Land, in Stuhr auf dem Hof, der schon seit Generationen ihrer Familie gehört hat. Dort züchtet sie nebenberuflich Highland-Cattle-Rinder. Ungefähr 100 Kühe und mindestens zwei Zuchtbullen grasen auf 66 Hektar Pachtwiesen. Das ist auch ihr liebstes Hobby, das sie gemeinsam mit ihrem Mann, der von Beruf Agraringenieur ist, seit über 30 Jahren betreibt. "Abends Heu wenden oder Kommunalpolitik machen – beides ist gut", sagt sie. Von 2016 bis 2021 war sie stellvertretende Bürgermeisterin in Stuhr.

Helmerichs hat eine Tochter und zwei Enkelkinder. Sie selbst hat an der Kooperativen Gesamtschule (KGS) Brinkum ihr Abitur gemacht und anschließend Ökonomie studiert. Später hat sie einen Abschluss als Handelsfachwirtin vor der Industrie- und Handelskammer (IHK) Hannover erlangt. Seit 22 Jahren arbeitet sie bei den SWB und ist dort für Digitale Medien zuständig.

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