Zehn Tage lang haben knapp 6.000 Schützinnen und Schützen bei der Deutschen Meisterschaft in München aus allen Rohren geschossen. Gerhard Furnier, DSB-Vizepräsident Sport, zog gegenüber des Deutschen Schützenbundes ein positives Fazit: "Wir können von einer erfolgreichen Veranstaltung sprechen, die sich nach Corona wieder in alter Stärke einen Platz im Wettkampfkalender des DSB gesichert hat." Auch Schützen aus dem hiesigen Landkreis waren bei dieser riesigen Veranstaltung vertreten, einige von ihnen nahmen sogar Edelmetall mit auf die weite Heimreise.
Zum einen räumten die Schützen des SV Schwarme über die zehn Meter Luftpistole mächtig ab. Die Schüler des SVS gewannen am Wochenende in der Besetzung Younes Focke, Merle Schröder und Felix Veichtlbauer mit 546 Ringen sensationell die Goldmedaille im Team. Damit schossen sie zehn Ringe mehr als die zweitplatzierte Mannschaft aus Regensburg. Im Einzelwettkampf waren die Schwarmer Schützen ebenfalls nicht zu stoppen. Dort sicherte sich Younes Focke mit 186 Ringen die Goldmedaille. Dahinter landete Teamkollege Felix Veichtlbauer auf dem Silberrang (176). Ebenfalls den zweiten Platz sicherte sich die Schülerin Elisa Teichert vom SV Haendorf über die zehn Meter Luftpistole. Sie schoss 353 Ringe und damit einen mehr als die Drittplatzierte.
Über eine Silbermedaille durfte sich auch Marvin Giegling vom SV Stuhr freuen. Bei den Herren über 100 Meter Kleinkaliber schoss er 298 von 300 möglichen Ringen. Damit lag er nur einen Ring hinter dem neuen Deutschen Meister Maximilian Ulbrich. Für den 28-Jährigen war es nach mehreren Landesmeistertiteln der bislang größte Erfolg seiner Laufbahn. "Das Ergebnis habe ich schon öfter geschossen. Dass es für eine Medaille reicht, hätte ich nicht gedacht", sagte Giegling auf Nachfrage.
Ohne größere Nervosität startete er in diesen wichtigen Wettkampf. "Er war wie jeder andere auch", schilderte Giegling trocken. Begleitet von seiner Trainerin Nadine Riedemann, hielt er bis zum letzten Schuss sein hohes Niveau und belohnte sich mit Edelmetall. Darüber hinaus schoss er noch in sechs weiteren Disziplinen, mit dem Luftgewehr belegte er unter anderem Rang 21. "Ich bin zufrieden mit meinen Leistungen", betonte Giegling, der sich nun auf die anstehende Saison in der Luftgewehr-Bundesliga mit dem Wissener SV (Rheinland-Pfalz) vorbereiten möchte.
Ebenfalls ab September tritt Denis Rother mit dem SV Bassum an den Bundesliga-Schießstand – allerdings mit der Luftpistole. In München sammelte auch er eine Medaille für den hiesigen Landkreis ein. Über 25 Meter mit der Zentralfeuerpistole schnappte er sich Bronze. Mit 561 Ringen lag er zehn Ringe hinter dem neuen Titelträger Torben Engel vom SV Diez-Freiendiez. "Ich hatte eine gute Tagesform", freute sich Rother über das starke Ergebnis, welches er nicht unbedingt erwartet hätte: "Eine einstellige Platzierung war mein Ziel."
Mit ganz viel Glück wäre sogar Rang zwei möglich gewesen, meinte Rother, der neun Tage in der bayrischen Landeshauptstadt verbrachte. "Die Stimmung ist immer super, mit Tausenden von Schützen ist es dort jedes Mal rappelvoll", so Rother, der sich nun nach diesem großen Erfolg nur eine kurze Verschnaufpause gönnen werde, ehe in zwei Wochen ein Trainingslager mit dem SV Bassum ansteht. "Dort werden wir dann sehen, wo wir stehen", blickte Rother schon ein wenig auf die Bundesliga-Saison voraus.