In der vergangenen Woche sind in Verden die Hannoveraner Championate ausgetragen worden. Neben bekannten Dressurreitern aus ganz Niedersachsen und darüber hinaus, gingen auch einige Reiter aus der Region an den Start – und eine mit einem Champion-Titel wieder nach Hause. Jana Witt vom RFV Diek-Bassum trotzte mit der Chacoon Blue/Quicksilber-Stute Chéri den äußerst heißen Temperaturen und setzte sich in zwei Prüfungen an die Spitze der hochdekorierten Abteilung der vierjährigen Hannoveraner Springpferde. „Ich reite sie eigentlich für meinen Trainer Christian Temme und die Züchterin Gabi Huntemann“, sagte Witt. „Ich habe sie angeritten und in den Sport gebracht. Sie ist unheimlich nervenstark, will immer rüber und ist stets gut gelaunt.“ Nach diesem Triumph bekomme Chéri jetzt erst einmal eine wohlverdiente Pause auf der Weide, so die Reiterin. Im Herbst komme sie dann aber wieder zurück ins Training.
Mit Chéri gelang Witt aber nicht der einzige Erfolg bei dieser Veranstaltung. Sie stellte im Springlager noch weitere junge Pferde vor, zum Beispiel Bisquit dG‘, eine fünfjährige Stute von Balou du Rouet mal Perigueux. Die Stute sicherte sich im ersten Springen Platz drei der zweiten Abteilung und legte damit gut vor. In der Finalentscheidung blieb sie im ersten Umlauf wie auch im Stechen fehlerfrei, musste sich aber durch eine etwas langsamere Zeit den Mitstreitern geschlagen geben. Mit Platz fünf im Finale und drei sehr guten Runden dürfte die Reiterin aber dennoch sehr zufrieden sein.
Drenkhahn verpasst Podium knapp
Die fünf-, sechs-, sieben- und achtjährigen Pferde ermittelten ihre Hannoveraner Champions und Championessen am zweiten Turniertag. Sie mussten einen Tag zuvor aber dennoch gut genug sein, um sich für die Finalprüfungen zu qualifizieren. Die Wetterverhältnisse erschwerten die Bedingungen für die Springpferde erheblich, gerade die jungen Pferde wurden im Parcours schnell müde. Vom RFV Okel konnten sich Kevin Martsch und Montanus Culina von Unbreakable Z mal Calido für das Finale der sechsjährigen Springpferde qualifizieren. Mit der Wertnote 8,1 schafften sie es noch ins obere Drittel des Starterfeldes. Im Endkampf ließ Martsch die Stute allerdings nicht noch einmal durch den Parcours laufen.
Bei den sieben- und achtjährigen Pferden ging es ebenfalls am zweiten Tag um die Siegerschärpe. Marvin Drenkhahn vom RV Heiligenrode brachte sich mit Stuntman, einem Achtjährigen von Stakkato/Christo in die komfortable Position, dass er auch im Finale an den Start gehen konnte. Allerdings unterlief ihm im Stechen ein kleiner Fehler und die Stange fiel. Mit vier Strafpunkten musste sich der Reiter mit dem vierten Platz zufriedengeben.
Auf dem Dressurviereck standen ebenfalls spannende Entscheidungen an. Bereits nach den ersten Prüfungen stand fest, wer ins Finale einziehen würde. Julia Bolte von der Okeler PSG ritt in der Prüfung für vierjährige Stuten und Wallache mit ihrer eigenen Stute Special Design in das Viereck ein. Die Secret/Relevant-Tochter gefiel dem Richterteam um Ute von Platen und Anna von Holten-Jungheit scheinbar so gut, dass sich das Paar in der ersten Abteilung mit einer 8,1 auf Rang vier vorkämpfen konnte. In der Finalprüfung glänzte das Duo noch einmal mehr. Die Richter sahen den Schritt der Stute bei einer 9,0, für alle anderen Kriterien gab es mindestens die 8,0 und besser. Am Ende musste sich Bolte mit einer 8,5 in der Gesamtwertung lediglich dem Sieger geschlagen geben, der ebenfalls von Secret abstammt.
Die Reitponys ermittelten in den Altersklassen drei- und vierjährig ebenfalls ihre Champions. Stephanie Franken vom RFV Diek-Bassum ging mit Meyer‘s Master Plan in der Prüfung der dreijährigen Hengste an den Start. Der von The Braes My Mobility mal Fürstenball abstammende Hengst zeigte eine schöne und vollendete Runde im Salinero-Viereck. Damit ritt Franken zu einer 7,7 und musste sich nur hauchdünn der Siegerin geschlagen geben. Am abschließenden Sonntag hatte Ben Heumann vom RV Kloster Heiligenrode seinen großen Auftritt. Mit dem Pony Pretty ritt er beim Führzügel-Wettbewerb der Nürnberger-Versicherung mit und ergatterte am Ende einen beachtlichen vierten Rang.