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Hallenbad Syke Startschuss für das Ysy

Zweieinhalb Jahre mussten die Syker Badefreunde und Schwimmer in den kalten Monaten auf andere Hallenbäder ausweichen. Solange wurde das städtische Bad renoviert. Jetzt ist die Einrichtung wiedereröffnet.
24.09.2023, 16:56 Uhr
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Startschuss für das Ysy
Von Sarah Essing

Syke. Zwei Jahre, sechs Monate und eine Woche mussten Sykes Schwimmer und Badefreunde warten. Doch am Sonnabend hatte das Warten ein Ende. Die Umbauarbeiten am Syker Hallenbad sind abgeschlossen. Mit einem Tag der offenen Tür wurde dieses Ereignis feierlich begangen. Dabei zeigte sich schnell, wie sehr und wie viele Sykerinnen und Syker sich auf die Wiedereröffnung ihres Hallenbades freuten.

Um 15 Uhr sollte der offizielle Startschuss erfolgen, doch schon eine Stunde vorher herrschte ein reges Kommen auf dem Vorplatz. Familien mit kleinen Kindern, Jugendliche, zu zweit, zu dritt oder gleich in größeren Grüppchen, neugierige Sportschwimmer, die nun nicht mehr nach Bassum oder Bremen ausweichen müssen und Senioren, die wissen wollen, wie das Bad geworden ist, versammelten sich. Fast alle waren bestens vorbereitet und hatten ihre Taschen mit der Schwimmkleidung dabei. Dort, wo künftig Eltern mit kleinen Kindern und Behinderte einen Parkplatz finden, hatte die DLRG Syke eine kleine Budenstadt aufgebaut und hielt ein reichhaltiges kulinarisches Angebot bereit. Auf der mobilen Bühne untermalte ein DJ das Warten musikalisch, während sich vor dem Eingang das Schwimmbad-Team und die geladenen Gäste versammelten. Denn vor dem Sprung ins kühle Nass galt es noch einmal, das Werden des neuen, alten Bades Revue passieren zu lassen.

Bürgermeisterin Suse Laue begrüßte die Wartenden und erinnerte an den Arbeitskreis aus Politik und Vertretern der Sportvereine, der schnell festgestellt habe, dass das Bad renoviert werden muss. Dabei waren sich alle einig: Das Syker Hallenbad sollte ein Bad fürs Schwimmen bleiben, für den Schwimmsport, fürs Schwimmen lernen und üben, zum Spaß haben, aber kein reines Spaßbad. 2018 erfolgte der Ratsbeschluss, im März 2021 begannen die Bauarbeiten, die nun abgeschlossen sind. Rund 3000 Quadratmeter Nutzfläche stehen den Schwimmerinnen und Schwimmern nun zur Verfügung. 10,5 Millionen Euro investierte die Stadt in die Sanierung und den Anbau eines neuen Beckens. Eine "Punktlandung", wie mehrfach betont wurde.

In diesem Zusammenhang dankte Suse Laue Bauamtsmitarbeiter Mario Kruse, der die Bauleitung innehatte. Ohne seine "stringente Begleitung" hätte der Kostenrahmen wohl nicht eingehalten werden können. Und auch das Schwimmbad-Team hat "herausragende Arbeit geleistet", ohne sein "hohes Engagement" wäre das Bad nicht so geworden, wie es jetzt ist. Auch Stefan Sebode, Betriebsleiter der Syker Bäder, dankte seinem Team, das wie er viele neue Sachen kennenlernen und ausprobieren konnte und eigene Ideen mit einbrachte. "Sie haben mir den Rücken freigehalten", betonte er. Und Mario Kruse wiederum hob die gute Zusammenarbeit aller Beteiligten im gesamten Verlauf der zweieinhalb Jahre währenden Bauarbeiten hervor. Auch wenn es mal an der einen oder anderen Stelle gehakt habe, haben alle an einem Strang gezogen. Eine Einschätzung, die auch Christian Bär und Olav Rothauscher vom Planungsbüro Janßen und Bär aus Bad Zwischenahn teilten. "Ich habe selten eine so sachorientierte Diskussion erlebt, die dann auch noch lösungsorientiert auf den Punkt kam", bekannte Bär, Architekt, Diplom-Ingenieur und geschäftsführender Gesellschafter des Planungsbüros. Und Rothauscher lobte die beteiligten Handwerker, die ebenso wie die Planer erst lernen mussten, mitten in einer Pandemie mit all ihren Auswirkungen ein solches Großprojekt umzusetzen. "Dass das da so steht, ist auch eine Leistung der ausführenden Handwerker."

Dann konnte das Bad, wie Mario Kruse es sich wünschte, für sich selbst sprechen. Die Schlange der Wartenden reichte zu diesem Zeitpunkt bereits bis ans Ende des Vorplatzes. Der Eintritt war frei an diesem Tag, dennoch mussten die Badewilligen durchs neuinstallierte Drehkreuz. Dabei konnten sie sich für künftige Besuche gleich mit der neuen digitalen Technik vertraut machen. Wer will, kann sich seine Eintrittskarten künftig auch gleich aufs Handy laden. Denjenigen, die kein Schwimmzeug dabei hatten, blieb nur der Weg außen herum, durch das ebenfalls neugestaltete Außengelände. Von außen die Nasen an die Scheiben gedrückt, hatten sie dann aber auch Gelegenheit, den Ansprung des Schwimmmeister-Teams zu verfolgen. Ausnahmsweise in voller Montur und mit sichtlich Spaß, waren sie die Ersten, die vom Fünf-Meter-Turm eintauchen konnten. Dann aber gab es kein Halten mehr.

Zur Sache

Ganz einfach Ysy

Zur Wiedereröffnung des Syker Hallenbades wurde auch der neue Name der Einrichtung enthüllt. Die Stadt hatte dafür eigens einen Wettbewerb ausgerufen. Viele Vorschläge wurden eingereicht, gab Suse Laue vor der Enthüllung des neuen Namensschildes bekannt. Darunter auch viele tolle Vorschläge, auf die aber andere Städte bereits ein Copyright haben. Das Auswahlkomitee hat sich deshalb für einen "ganz einfachen", aber auch naheliegenden Namen entschieden, verkündete die Bürgermeisterin mit einem schelmischen Zwinkern. "Ysy" heißt das Syker Hallenbad nun. Ausgesprochen "isi", wie das englische Wort "easy" für einfach. Eingereicht hat ihn Ulrike Gießel, die sich dabei vom Y, einem wesentlichen Namensmerkmal der Hachestadt, hat inspirieren lassen, wie sie verriet. Zur Belohnung gab es einen Syke-Beutel mit allerlei Gutem und Eintrittskarten für das neue Ysy.

Freuen darf sich auch eine Klasse der Realschule Syke. Ihre Teilnahme an dem Wettbewerb beschert ihnen eine exklusive Hallenbadparty.

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